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Bei Osteoporose (umgangssprachlich Knochenschwund) handelt es sich um eine Stoffwechselerkrankung der Knochen. Diese verlieren als Folge von einem übermäßigen Abbau der Knochensubstanz an Stabilität, was zu einem erhöhten Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden, führt.
Insgesamt erkranken mehr Frauen als Männer an Osteoporose – etwa 80 Prozent der Fälle betreffen Frauen nach der Menopause (Wechseljahre). In Deutschland sind etwa sieben Prozent aller Frauen bereits im 55. Lebensjahr und 20 Prozent im 80. Lebensjahr von Osteoporose betroffen. Es wird geschätzt, dass zirka jeder zehnte deutsche Bürger von Osteoporose betroffen ist und etwa 130.000 Bürger aufgrund des Knochenschwunds einen Wirbel- oder Oberschenkelhalsbruch erleiden. Nach längerem Krankheitsverlauf sind die Knochenbrüche und deren Folgebeschwerden eine häufige Ursache, dass ältere Menschen auf Hilfe im täglichen Leben angewiesen sind.
Wenn es bereits zu Knochenbrüchen kam, gestaltet sich die Therapie der Osteoporose als schwierig. Die wichtigste Maßnahme besteht in der Prävention des Knochenschwundes.
Die Knochen des Körpers sind aus einem formgebenden Gewebe (Matrix) aufgebaut, in das die Mineralstoffe Calcium und Phosphat eingelagert sind. Diese Mineralstoffe sind für die Härte und Dichte des Knochens verantwortlich.
Bei Knochengewebe handelt es sich um eine Verbindung lebender Knochenzellen. Dadurch wird ein ständiger Auf-, Ab- und Umbauprozess des Knochens ermöglicht. In den ersten 40 Lebensjahren überwiegen in der Regel die Aufbauprozesse – dann findet jedoch eine Wende statt und es wird zusehends mehr Knochenmasse abgebaut als wieder aufgebaut, wodurch der Knochen an Stabilität verliert. Der Auf- und Abbau des Knochengewebes wird unter anderem durch folgende Hormone reguliert:
Die Ursache der Osteoporose liegt darin, dass der Regulationsmechanismus des Knochengewebes dermaßen gestört ist, sodass die Abbauprozesse im Knochen überwiegen. Da nun zu wenig Calcium eingelagert wird, wird die Knochenmatrix mit der Zeit löchrig, dünner und weniger stabil. Dies hat zur Folge, dass ein erhöhtes Risiko von Knochenbrüchen besteht. Die Knochenbrüche selbst sowie die fortschreitende Zerstörung der Knochen können starke Schmerzen verursachen.
In den meisten Fällen wird die Osteoporose durch einen Östrogenmangel bei Frauen in der Menopause (nach den Wechseljahren) verursacht. Männer hingegen sind nur sehr selten von Knochenschwund durch Testosteronmangel betroffen. Bei Frauen kann es etwa zehn Jahre nach dem Abnehmen der Östrogenproduktion in den Wechseljahren zur ersten Knochenfraktur als Folge einer Osteoporose kommen. Häufig sind die Wirbelkörper und der Oberschenkelhals betroffen.
Die Altersosteoporose bei Personen ab dem 70. Lebensjahr stellt eine weitere häufige Variante der Osteoporose dar. Von Altersosteoporose sind sowohl Frauen als auch Männer gleichermaßen betroffen. Die Ursache des Knochenschwunds liegt zumeist in einem Bewegungsmangel und einem Mangel an Calcium und Vitamin D aufgrund des hohen Lebensalters. Häufig erleiden die Betroffenen einen Oberschenkelhalsbruch.
Begünstigend auf die Entstehung einer Osteoporose wirken Faktoren, die die reguläre, stabile Knochenentwicklung bis hin zum 40. Lebensjahr einschränken. Folgende Risikofaktoren üben den größten Einfluss auf die Entwicklung einer Osteoporose aus:
Von einer sekundären Osteoporose spricht man, falls der Knochenschwund durch andere Erkrankungen oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente hervorgerufen wird. Beispiele für auslösende Faktoren einer sekundären Osteoporose sind:
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