Grundlagen
Bei Vitamin D handelt es sich um ein fettlösliches Vitamin, welches sowohl vom Körper selbst produziert werden kann als auch über die Nahrung aufgenommen werden kann. Im Körper wirkt es wie ein Hormon.
Biochemische Grundlagen
Biochemisch gesehen handelt es sich um ein Steroid. Andere Steroide sind zum Beispiel Hormone wie Östrogen, Testosteron und Cortison. Was wir als Vitamin D bezeichnen ist jedoch genau gesehen eine ganze Gruppe verschiedener Substanzen. Man unterscheidet Vitamin D2 (Ergocalciferol) und Vitamin D3 (Cholecalciferol). Für beide dieser Substanzen kommen im Körper inaktive Vorstufen (Provitamine) und aktive Formen vor. Das Provitamin D2 wird auch Ergosterol bezeichnet und das Provitamin D3 heißt auch 7-Dehydrocholesterin. Werden die Substanzen durch Stoffwechselvorgänge verändert und aktiviert, so werden sie zu 1,25-Dihydroxyergocalciferol (aktiviertes Vitamin D2) und 1,25-Dihydroxycholecalciferol (aktiviertes Vitamin D3), wobei das Letztere auch einfach Calcitriol genannt wird.
Vorkommen und Produktion
Während Vitamin D2 in manchen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt, findet man Vitamin D3 in tierischen Lebensmitteln. Durch Stoffwechselvorgänge in der Haut und Leber kann der Körper jedoch auch Cholecalciferol, also Vitamin D3, produzieren. Dabei bildet zunächst die Leber aus Cholesterin das Molekül 7-Dehydrocholesterin (Provitamin D3), welches anschließend in der Haut gespeichert wird. Unter Einfluss von UV-Strahlung wird dieses dann zu Cholecalciferol gespalten. In der Leber und Niere kann dieses dann weiter zum aktiven Calcitriol umgewandelt werden: nämlich durch zweifache Hydroxylierung, wodurch es chemisch gesehen zum 1,25-Dihydroxycholecalciferol wird. Transportiert wird dieses dann mit Hilfe des Vitamin-D-bindenden Proteins (DBP). Gespeichert wird es jedoch noch vor dem letzten Aktivierungsschritt als 25-Hydroxycholecalciferol (Calcidiol) im Fettgewebe.
Lebensmittel mit hohem Gehalt an Vitamin D und Vorstufen:
- fettiger Fisch (z.B. Hering, Makrele, Lachs)
- Eigelb
- Speisepilze
- Margarine
Funktion im Körper
Die Funktion des Vitamins liegt primär in der Beeinflussung des Calcium-Phosphat-Gleichgewichts. Zum einen fördert es die Aufnahme von Calcium und Phosphat im Darm, und andererseits wird die Ausscheidung von Calcium und Phosphat in der Niere verhindert. Dadurch können im Blut hohe Calcium- und Phosphatspiegel sichergestellt werden, welche wichtig für eine gesunde Knochenfunktion sind. Knochen sind nämlich im ständigen Umbau und benötigen somit konstant Mineralstoffe, um hart und belastbar zu bleiben.
Umgekehrt verhält es sich, wenn zu wenig Calcium im Blut ist. Dann fördert das Vitamin den Abbau von Knochenmaterial, um die Calciumspiegel im Blut wieder zu erhöhen. Andere Funktionen von Vitamin D sind etwa regulierende Prozesse in der Blutbildung und dem Immunsystem.