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Hypnotherapie bei Depressionen ist auf dem Vormarsch.
Die Hypnose zählt zu den traditionellen Heilverfahren und ist als Therapieform anerkannt. Sie gilt als eine "Urform der Psychotherapie" (Revenstorf, 2001, S. 687) und wird bei der Diagnose und Behandlung ganz unterschiedlicher Beschwerden angewendet. Das Ziel bei einer Hypnose besteht darin, die Aufmerksamkeit der Patienten zu verändern, motorische Muster zu durchbrechen und ihnen Möglichkeiten an die Hand zu geben, mit ihren Beschwerden besser zurechtzukommen.
Allerdings gibt es nicht "die Hypnose", sondern es stehen ganz unterschiedliche Hypnoseverfahren zur Verfügung. Diese respektieren durchweg die Autonomie der Patienten und geben ihnen nicht vor, wie sie zu denken, zu fühlen oder sich zu verhalten haben. Vielmehr geht es darum, schädliche Muster zu erkennen und Strategien zu entwickeln, um diese zu durchbrechen und durch gesünderes Verhalten zu ersetzen.
Viele niedergelassene Psychotherapeuten bieten Unterstützung im Umgang mit Depressionen. Um für Patienten eine angenehme und beruhigende Atmosphäre zu schaffen, wird in Praxen meist auf eine ansprechende Einrichtung geachtet. Neben der Ausstattung ist auch die Wahl und Lage der Immobilie, z.B. in Ingolstadt, für den Wohlfühlfaktor in der Praxis von großer Bedeutung.
Die Depression ist eine psychische Störung die sich vor allem auf den Antrieb und die Stimmung der Betroffenen auswirkt. Sie verspüren oft ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Antriebslosigkeit und können sich für wenige Dinge oder nichts mehr begeistern. Häufig leidet unter einer Depression das Selbstwertgefühl und auch die Leistungsfähigkeit nimmt deutlich ab. Patienten verlieren oft das Interesse am Leben und beklagen einen Verlust ihrer Lebensqualität.
Depressionen können in ganz unterschiedlichen Formen auftreten und besitzen dann jeweils andere Symptome. Typisch sind beispielsweise postschizophrene Depressionen, bipolare affektive Störungen, depressive Episoden sowie die rezidivierende depressive Störung. Es ist nicht immer einfach, eine Depression genau zu diagnostizieren. Genau das ist aber wichtig, um geeignete Therapieformen auswählen und anwenden zu können. Unter anderem ist zu prüfen, ob eine Hypnotherapie für die Behandlung einer Depression geeignet ist.
Depressionen nehmen Betroffenen die Überzeugung, ihr Leben selbst in den Händen zu haben.
Eine der häufigsten Auswirkungen einer Depression auf Patienten ist ein gefühlter Kontrollverlust. Die Betroffenen sind der Meinung, ihr Leben nicht in der Hand zu haben und egal, wie sie sich entscheiden und was sie tun, sich nichts zum Positiven verändern kann. Es "fehlt die Kompetenzerfahrung, dass seine Handlungen und seine Entscheidungen bestimmen, wie er sich fühlt" (Meiss).
Das Ziel einer Hypnose bei Depressionen muss deshalb darin bestehen, den Betroffenen genau diese Kompetenzerfahrungen zu geben. Die therapeutische Hypnose bietet ihnen die Möglichkeit, bestimmte Handlungsmuster zu erkennen und Ursachen wiederkehrender Depressionen aus dem Weg zu räumen. Es geht darum, das eigene Unterbewusstsein zu erforschen und zu prüfen, welche Faktoren zu einer Depression führen und welche dabei helfen können, sie in den Griff zu bekommen.
Die Studie „Efficacy of hypnotherapy compared to cognitive behavioral therapy for mild to moderate depression – Results of a randomized controlled rater-blind clinical trial“ hat sich mit der Wirkung der Hypnotherapie bei Depressionen im Vergleich mit der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) beschäftigt. Die Untersuchung betrachtet hierbei die Wirkungen der Therapieformen bei einer leichten bis mittelgradigen depressiven Episode. Für die Studie spricht, dass sie registriert wurde und mit einer großen Stichprobe gearbeitet hat. Außerdem nutzte sie eine Vielzahl von Interventionen, um das Problem der Individualisierung der Hypnotherapie in den Griff zu bekommen.
Bei der Studie ging es nicht darum, zu prüfen, welche Therapieform bei einer Depression überlegen ist. Vielmehr sollte geklärt werden, wie zuverlässig die Hypnotherapie arbeitet. Um grundsätzlich als offizielle Therapieform anerkannt zu werden, darf sie der KVT nicht unterlegen sein, sondern muss mindestens genauso gut oder besser sein. Das Ergebnis der Studie: Die Hypnotherapie ist der KVT bei einer leichten bis mittelgradigen depressiven Episode nicht unterlegen. Das gilt selbst für einen Zeitraum von mehr als sechs beziehungsweise zwölf Monaten.
Die Ergebnisse der Studie zeigen die Wirksamkeit der Hypnotherapie bei Depressionen. Das kann allerdings nur ein erster Schritt hin zur Zertifizierung als offizielles hypnotherapeutisches Verfahren sein. Es werden noch weitere Studien durchgeführt werden müssen, bis die Hypnotherapie flächendeckend angewendet werden kann. Da dies bei bestimmten Krankheiten und der Raucherentwöhnung bereits der Fall ist, spricht allerdings viel dafür, dass das auch bei Depressionen dereinst der Fall sein wird.
Eine weitere Leistung der Studie ist, dass sie aufgezeigt hat, dass man die Hypnotherapie so standardisieren kann, dass sie in offiziellen Studien objektiv und vergleichbar untersucht werden kann. Dies war aufgrund des individuellen Therapieansatzes bei der Hypnotherapie bisher nur schwer bis gar nicht möglich. Sollte es zu einer Zertifizierung kommen, kann die Hypnotherapie bei Depressionen offiziell angewendet werden und sie könnte über die Krankenkassen abgerechnet werden.
Die Hypnotherapie ist ein anerkanntes Therapieverfahren, das bei verschiedenen Krankheiten und Beschwerden zum Einsatz kommt. Bei Depressionen wird sie bisher nicht offiziell angewendet. Aktuelle Studien legen allerdings nahe, dass sie auch hier eine Wirkung zeigt und in Zukunft gleichberechtigt mit der KVT eingesetzt werden könnte.
Kurt Weber
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Zuletzt aktualisiert am 23.02.2023
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