Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Akineton retard, bzw. wie beeinflußt Akineton retard die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
Die gleichzeitige Anwendung von Akineton retard und anderen auf das Nervensystem wirkenden Arzneimitteln (Psychopharmaka, Mittel gegen Allergien [Antihistaminika], Antiparkinsonmitteln) und krampflösenden Medikamenten (Spasmolytika) kann zu einer Verstärkung der zentralen und peripheren Nebenwirkungen führen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Chinidin (Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen) kann es zur Verstärkung der Herz-Kreislauf-Wirkungen kommen.
Levodopa (Arzneimittel zur Behandlung der Parkinson-Krankheit) und gleichzeitige Gabe von Akineton retard können unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesien) verstärken.
Durch Neuroleptika (Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen) ausgelöste unwillkürliche Bewegungen (Spätdyskinesien) können durch Akineton retard verstärkt werden. Gelegentlich sind Parkinson-Symptome bei bestehenden Spätdyskinesien so schwerwiegend, daß eine anticholinerge Therapie notwendig bleibt.
Anticholinergika können die zentralnervösen Nebenwirkungen von Pethidin (Schmerzmittel) verstärken.
Eine Zunahme der Alkoholwirkungen kann unter Akineton retard auftreten.
Die Wirkung von Metoclopramid (Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit oder anderen Magen-Darm-Störungen) und wirkungsähnlichen Verbindungen auf den Magen-Darm-Trakt wird durch Anticholinergika wie Akineton retard abgeschwächt.
Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Akineton retard auftreten?
Als Nebenwirkungen des Zentralnervensystems treten auf: Müdigkeit, Schwindelgefühl und Benommenheit, vornehmlich bei höheren Dosen Unruhe, Angst, Erregungs- und Verwirrtheitszustände, unnatürlich gehobene Stimmung (Euphorie), gelegentlich Gedächtnisstörungen sowie selten Bewußtseinsänderungen und Sinnestäuschungen (Delir und Halluzinationen), Nervosität, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit. Vereinzelt wurden unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesien), Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie), Muskelzuckungen und Sprechstörungen beobachtet.
Eine zentral erregende Wirkung ist häufig bei Patienten mit Hirnleistungsstörungen und kann zu einer Dosisverminderung zwingen.
Nebenwirkungen des vegetativen Nervensystems sind: Mundtrockenheit, selten mit Schwellung der Speicheldrüsen, Sehstörungen (Akkommodationsstörungen), Pupillenerweiterung mit erhöhter Lichtempfindlichkeit, Verminderung der Schweißabsonderung, Verstopfung, Beschleunigung, sehr selten auch Verlangsamung der Herzschlagfolge. Gelegentlich kann es zu Störungen der Harnentleerung kommen, besonders bei Patienten mit Vergrößerung der Vorsteherdrüse, seltener zu Harnverhalten (Gegenmaßnahmen s. unten).
Das Auftreten eines grünen Stars (Engwinkelglaukom) ist möglich. Der Augeninnendruck sollte deshalb regelmäßig kontrolliert werden.
Weiterhin treten Magenbeschwerden, Übelkeit, Überempfindlichkeitsreaktionen sowie vereinzelt allergische Hautausschläge auf.
Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.
Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?
Beim Auftreten von Störungen der Harnentleerung können eine Verringerung der Dosis oder die Gabe eines Gegenmittels (Carbachol) erforderlich sein.