Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Colistin hat eine konzentrationsabhängige Aktivität gegen gramnegative Bakterien. Nach der oralen Verabreichung werden aufgrund der schlechten Resorption der Substanz hohe Kon- zentrationen im Gastrointestinaltrakt, d.h. am Zielort, erreicht. Diese Faktoren deuten darauf hin, dass eine längere Behandlungsdauer als die im Dosierungsabschnitt angegebene zu einer unnötigen Exposition führt und deshalb nicht empfohlen wird.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Wenden Sie Colistin nicht als Ersatz für gute Haltungs- und Managementpraktiken an. Colistin ist in der Humanmedizin ein Reserveantibiotikum zur Behandlung von Infektionen, die durch bestimmte multiresistente Bakterien verursacht werden. Um etwaige potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der weitverbreiteten Anwendung von Colistin zu minimieren, sollte seine Anwendung auf die Behandlung bzw. die Behandlung und Metaphylaxe von Er- krankungen beschränkt und das Arzneimittel nicht für die Prophylaxe angewendet werden. Wenn möglich, sollte Colistin ausschließlich auf der Grundlage von Empfindlichkeitstests angewendet werden.
Eine von der Gebrauchsanweisung in der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarznei- mittels abweichende Anwendung des Tierarzneimittels kann zu Therapieversagen führen und die Prävalenz von Bakterien, die gegen Colistin resistent sind, erhöhen.
Bei der Anwendung des Tierarzneimittels (Antibiotikum) beim Huhn und bei der Pute sind die Vorgaben der Verordnung EC 1177/2006 sowie der nachfolgenden nationalen Vorschriften zu beachten. Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte unter Berücksichtigung eines Anti- biogramms erfolgen.
Bei neugeborenen Tieren und Tieren mit schweren Magen-Darm- oder Nierenfunktionsstö- rungen kann die Resorption von Colistin erhöht sein. Es kann zu neuro- und nephrotoxischen Veränderungen kommen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Polymyxinen sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel ist der direkte Haut- und Augenkontakt zu vermeiden. Bei der Handhabung des Tierarzneimittels sollte der An- wender Schutzhandschuhe tragen. Bei versehentlichen Spritzern auf die Haut sofort mit Sei- fe und reichlich Wasser abwaschen. Bei versehentlichem Augenkontakt sofort mit reichlich Wasser spülen, unverzüglich ärztlichen Rat einholen und dem Arzt die Packungsbeilage o- der das Etikett vorzeigen.
Treten nach Kontakt Symptome wie Hautausschlag auf, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen und dieser Warnhinweis vorzuzeigen. Ein Anschwellen des Gesichts, der Lippen oder der Augen sowie Atembeschwerden sind sehr ernst zu nehmende Symptome und verlangen sofortige ärztliche Behandlung.
Nach Gebrauch Hände waschen.
Trächtigkeit und Laktation:
Die Sicherheit von Colistin während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode wurde bei Zieltierarten nicht untersucht. Da Colistin jedoch nach oraler Verabreichung kaum resor- biert wird, sollte die Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode nicht zu besonderen Problemen führen.
Verwenden Sie das Tierarzneimittel in diesen Zeiträumen nur entsprechend der Nutzen- Risiko-Bewertung durch den zuständigen Tierarzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Nach oraler Gabe von Colistinsulfat können Wechselwirkungen mit Anästhetika und Muskel- relaxanzien im Einzelfall nicht ausgeschlossen werden. Die Kombination mit Aminoglykosi- den und Levamisol sollte vermieden werden. Die Wirkungen von Colistinsulfat können durch binäre Kationen (Eisen, Calcium, Magnesium) sowie durch ungesättigte Fettsäuren und Po- lyphosphate antagonisiert werden.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden