Fluor Protector darf nicht angewendet werden
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Fluorid, den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile von Fluor Protector sind.
- bei Abschilferungen (desquamative Veränderungen) der Mundschleimhaut.
- bei Personen, bei denen die Kontrolle über den Schluckreflex nicht gewährleistet ist (z.B. Kinder vor der Einschulung, Behinderte). In diesen Fällen sind exakt dosierbare Alternativen, wie NaF-Tabletten, vorzuziehen.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Fluor Protector ist erforderlich
- bei einer systemischen Fluoridzufuhr (z.B. durch Fluorid-Tabletten oder fluoridiertes Speisesalz) sollte diese nach Applikation von Fluor Protector bei Kindern bis zum Alter von 7 Jahren für einige Tage ausgesetzt werden.
Der Kontakt von Fluor Protector mit Haut, Schleimhaut und Augen ist zu vermeiden.
Bei Anwendung von Fluor Protector mit anderen Arzneimitteln:
Es sind keine Wechselwirkungen zwischen Fluor Protector und anderen Arzneimitteln bekannt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Für Fluor Protector liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Nicht zutreffend.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Fluor Protector enthält Ethylacetat und ist daher leicht entzündlich. Von offenen Flammen und anderen Zündquellen fernhalten!
Wird Fluor Protector versehentlich auf die Einrichtungsoberfläche verschüttet, sollte der Lack sofort weggewischt werden ohne dabei Wasser oder wässrige Reinigungslösungen zu verwenden. Dadurch können Flecken vermieden werden. Bis 12 Stunden nach dem Verschütten eignen sich Aceton bzw. Ethylacetat zur Entfernung des Lackes. Achtung: In jedem Fall die Lösungsmittelbeständigkeit der Einrichtungsoberfläche vorher überprüfen. Später lässt sich der Lack nur noch mechanisch entfernen.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Alimentäres System und Stoffwechsel, Stomatologika, Mittel zur Kariesprophylaxe.
ATC-Code A01AA05
Fluor Protector reduziert Karies indem die Demineralisation inhibiert und die Remineralisation der Zahnhartsubstanz stimuliert wird. Fluorid in der Plaque beeinflusst auch den Plaquestoffwechsel.
Ein dauerhafter Erfolg ist nur bei lebenslanger Zufuhr von Fluorid in therapeutisch wirksamen Dosierungen sichergestellt. Die häufigere Gabe niedrig konzentrierter Fluoridverbindungen ist hierbei der selteneren Verabreichung höherer Konzentrationen vorzuziehen.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Fluorid-Konzentrationsprofile im Serum nach lokaler Applikation von Fluor Protector unterscheiden sich grundlegend von den Konzentrationsverläufen, die nach Verschlucken, d.h. oraler Gabe ohne Kontakt zu den Geweben der Mundhöhle, auftreten. Bedingt durch die Retentionskapazität des Gebisses (beeinflusst durch Zahnstellung, Zahnersatz, Speichelfluss) sowie weitere individuelle Faktoren (z.B. Speisen- und Getränkekonsum) werden die nach lokaler Applikation in der Mundhöhle retinierten Fluoridmengen in unterschiedlich großen Portionen zu verschiedenen Zeiten von ihrer Unterlage desorbiert, verschluckt und resorbiert. Angaben über Zeitpunkt und Höhe der Spitzenkonzentrationen sind somit nicht exakt möglich. Der Höchstwert an Plasmafluorid ist etwa 0.5 bis 1 Stunde nach der Behandlung mit Fluor Protector erreicht und beträgt weniger als 140 ng pro ml. Dieser Wert ist viel niedriger als der nierenschädigende Plasmawert von 850 ng pro ml.
Fluorid wird hauptsächlich durch die Niere ausgeschieden, weniger als 10% der Fluoridausscheidung erfolgt über die Faeces und weniger als 1 % über Schweiß und Speichel.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Toxizität
Fluor Protector wird nur unter zahnärztlicher Kontrolle angewendet. Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Fluor Protector beträgt die Gesamtmenge des verabreichten Fluorids pro Behandlung max. 0,5 mg. Bei Anwendung von Fluor Protector gemäß Gebrauchsinformation treten in keinem Fall toxische Konzentrationen im Serum auf.
Zulassungsnummer
6800373.00.00