Humane autologe Stammzellen (MS) aus Knochenmarkblut-kryokonserviert

Abbildung Humane autologe Stammzellen (MS) aus Knochenmarkblut-kryokonserviert
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Universitätsklinikum Münster AöR
Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 30.01.2012

Zulassungsinhaber

Universitätsklinikum Münster AöR

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Hämatologische und immunologische Rekonstitution des Knochen- markes nach Konditionierungsbehandlung

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

  • Stammzellzubereitungen dürfen nicht bestrahlt werden.
  • Stammzellzubereitungen dürfen nur unter kontrollierten und überwachten Bedingungen bei der angegebenen Temperatur gelagert werden (siehe Behältnisbeschriftung).
  • Stammzellzubereitungen dürfen nur innerhalb der angege- benen Haltbarkeit (siehe Behältnisbeschriftung bzw. Begleit- dokument) verwendet werden.
  • Autologe Stammzellzubereitungen sind ausschließlich zur autologen Anwendung
  • Die korrekte Zuordnung (Identität) der für den Patienten au- tolog hergestellten Stammzellzubereitung muss gewährleis- tet sein.
  • Stammzellzubereitungen dürfen nur von hierfür qualifiziertem Fachpersonal angewendet werden (siehe Richtlinien der Bundesärztekammer und des Paul-Ehrlich-Instituts).
  • Zur Gabe der Stammzellzubereitung sollte eine medikamen- töse Prophylaxe gegenüber allergischen oder hämolytischen Reaktionen erfolgen.
  • Bei der Transfusion sollte zur Entfernung von Gerinnseln ein Transfusionsgerät mit Standardfilter der Porengröße 170 – 230 µm ohne Leukozytenfilter verwendet werden.
  • Die Transfusion sollte so rasch als möglich erfolgen, wobei die Transfusionsgeschwindigkeit dem klinischen Zustand des Patienten anzupassen ist.
  • Bei Transfusion des Arzneimittels sollte bei Kindern das empfohlene Transfusionsvolumen von 10 -15 ml/kg Körper- gewicht nicht überschritten werden. Ansonsten besteht das Risiko einer Volumenüberladung besonders bei einge- schränkter kardiovaskulärer Funktion
  • Während und nach der Gabe der Stammzellzubereitung ist eine angemessene Überwachung des Patienten mit Monito- ring der Vitalparameter zu gewährleisten.

Die Auftauanleitung ist zu beachten (siehe Punkt 8.)

Um die schädlichen Effekte von DMSO bei Raumtemperatur für Stammzellen gering zu halten, muss das Stammzell- transplantat unmittelbar nach dem Auftauen und ggf. Wa-

schen schnellstmöglich transfundiert werden. Stammzellen sollen möglichst nicht länger als 15 min bei Raumtemperatur in DMSO-haltiger Lösung verbleiben.

  • Die Dosis von 1 g (= 0,9ml) DMSO pro kg Körpergewicht sollte nicht überschritten werden.
  • Eine medikamentöse Prophylaxe zur Vermeidung von DMSO-Nebenwirkungen insbesondere infolge Histaminfrei- setzung wird empfohlen (siehe auch Punkt 6.2).

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, soweit sie die Wirkungsweise des Arzneimittels beeinflussen können und Hauptinkompatibilitäten

  • Bluttransfusionen, Infusionen und Medikamente dürfen grundsätzlich nicht gleichzeitig in demselben Schlauchsys- tem mit den Stammzellen gegeben werden. Insbesondere ist auf die Gefahr der hypotonen Lyse durch hypotone Lösun- gen und der Gerinnselbildung durch kalziumhaltige Lösun- gen zu achten.
  • Die Beimischung von nicht in der Auftauanleitung angegebe- nen Medikamenten oder Lösungen zum Stammzelltransplan- tat ist nicht zulässig.
  • Blutprodukte, Antibiotika und liposomale Antimykotika sowie Medikamente, die die Stammzellfunktion beeinträchtigen könnten, dürfen nur in ausreichendem zeitlichem Abstand zur Stammzellgabe verabreicht werden.

Verwendung für besondere Personengruppen

  • Frauen im gebärfähigen Alter: Vor Behandlungsbeginn zur Transplantation sollte eine Schwangerschaft ausgeschlossen und falls erforderlich eine Empfängnisverhütung durchgeführt werden.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwanger- schaft und der Stillzeit ist auf eine mögliche Gefährdung des Feten bzw. des Kindes insbesondere durch Inhaltsstoffe der Stammzellzubereitung und infolge der erforderlichen Vorbe- handlung bzw. Begleittherapie zu achten und eine individuel- le Risikoabwägung erforderlich. Vor Beginn der Behandlung sollte abgestillt werden (siehe Punkt 3.1.2).
  • Säuglinge und Kleinkinder: Bei Säuglingen und Kleinkindern ist insbesondere auf Unverträglichkeitsreaktionen, eine Vo- lumenüberladung sowie eine DMSO- oder Citratintoxikation zu achten.
  • Auswirkung auf Fahrtüchtigkeit und die Bedienung von Ma- schinen: Die Anwendung von allogenen Stammzellzuberei- tungen erfolgt in der Regel unter stationären Bedingungen.

Warnhinweise

Ist die geplante, vollständige Transfusion der Stammzellzubereitung nicht möglich, besteht in Abhängigkeit von der transfundierten Zell- zahl ein erhöhtes Risiko einer verzögerten, nur partiellen oder feh- lenden Rekonstitution der Hämatopoese.

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Wie wird es angewendet?

4.1 Dosierung

Die für eine autologe Transplantation empfohlene Mindestdosis an vitalen Zellen bezogen auf das Körpergewicht (KG) des Patienten ist derzeit für

Stammzellzubereitungen aus Knochenmark: 2 x 108 kernhaltige / CD45+-Zellen bzw.

1,5 x 106 CD34+-Zellen pro kg KG

Die individuelle Dosierung ist abhängig von der Grunderkrankung des Patienten sowie ggf. von Selektions- und Depletionsverfahren. Die Produktspezifikation wird vom Anwender in einer individuellen

GEBRAUCHSINFORMATION UND FACHINFORMATION

HUMANE AUTOLOGE KRYOKONSERVIERTE HÄMATOPOETISCHE STAMMZELLEN AUS KNOCHENMARKBLUT

Anforderung festgelegt und vom Hersteller mit geeigneten Qualitäts- kontrollen nachgewiesen. Ein deutliches Übergewicht des Patienten (z.B. BMI > 35 kg/m2 ) kann bei der Berechnung der Mindestdosis berücksichtigt werden.

4.2 Art der Anwendung

Suspension zur i.v. Infusion nach Auftauen / zur i.v. Infusion nach Auftauen und ggf. Waschen

  1. Häufigkeit der Verabreichung Nach Indikationsstellung
    In der Regel erfolgt die Gabe von Stammzellzubereitungen als ein- malige intravenöse Transfusion. Bei verzögerter, nur partieller oder fehlender Rekonstitution der Hämatopoese kann eine mehrfache Gabe zur Verbesserung des Behandlungserfolges indiziert sein.
  2. Dauer der Behandlung

Nach Indikationsstellung

Die Transfusion sollte so rasch als möglich erfolgen, um die Funktio- nalität der Stammzellen zu erhalten, wobei die Transfusionsge- schwindigkeit dem klinischen Zustand des Patienten anzupassen ist.

4.5 Überdosierung

Eine Gefahr der Überdosierung von CD34+-Zellen besteht nicht. Bei malignen, insbesondere hämatologischen Erkrankungen besteht bei der Transplantation einer sehr hohen Dosis an kernhaltigen Zellen aus Knochenmarkblut ein höheres Risiko einer Tumorzellkontamina- tion.

4.6 Unterdosierung

Bei einem deutlichen Unterschreiten der Mindestdosis besteht ein erhöhtes Risiko einer verzögerten, nur partiellen oder fehlenden Rekonstitution der Hämatopoese.

4.7 Notfallmaßnahmen

Bei schweren Unverträglichkeitsreaktionen ist entsprechend der Situation des Patienten und der bereits applizierten Dosis zu bewer- ten, ob die Transfusion fortgeführt werden kann oder unter- bzw. abgebrochen werden muss. Eine der Schwere der Symptome ange- messene Behandlung nach den aktuellen Regeln der Notfalltherapie ist einzuleiten.

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Weitere Informationen

08.08.2019

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Betäubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 30.01.2012

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