Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Die Vorschriften des Tierkörperbeseitigungsgesetzes sind zu beachten. Körper von Tieren, die mit Narkodorm 200 mg/ml getötet wurden, dürfen nicht ohne Behandlung mit einem zugelassenen thermischen Verfahren (siehe Tierkörperbeseitigungs- anstalten-Verordnung) verfüttert werden (Gefahr von Sekundärvergiftungen).
Um das Risiko von Exzitationen während der Einleitung zu vermindern, sollte die Euthanasie an einem ruhigen Ort vorgenommen werden.
Bei intravenöser Injektion von Pentobarbital kann es bei verschiedenen Tierarten zu Exzitationen während der Einleitung kommen, weshalb eine geeignete Sedierung erfolgen sollte, sofern der Tierarzt diese für erforderlich hält.
Auf korrekte intravenöse Injektion ist zu achten. Bei paravenöser Injektion besteht die Gefahr der Phlebitis bzw. Thrombophlebitis.
Es sind Maßnahmen zur Vermeidung einer perivaskulären Injektion zu treffen (z. B. durch Verwendung eines intravenösen Katheters). Die intravenöse Verabreichung beim Pferd ist nur nach einer geeigneten Prämedikation vorzunehmen.
Eine intrakardiale, intraperitoneale und intrapulmonale Anwendung darf nur bei stark sedierten, bewusstlosen oder anästhesierten Tieren erfolgen.
Bei der intraperitonealen Applikation kann es zu einem verzögerten Wirkungseintritt und einem erhöhten Risiko für Exzitationen während der Einleitung kommen.
Bei der intraperitonealen Anwendung sind Maßnahmen zur Vermeidung einer Injektion in Milz oder Organe/Gewebe mit geringer Resorptionsfähigkeit zu treffen. Diese Verabreichungsart eignet sich nur für kleine Tiere.
Die intrapulmonale Anwendung sollte nur als letzte Alternative und nur bei stark sedierten, bewusstlosen oder anästhesierten Tieren, die keine Reaktion mehr auf Schmerzreize zeigen, in Betracht gezogen werden. Die intrapulmonale Verabreichung darf nur bei Hühnern, Tauben, Ziervögeln, Schlangen, Schildkröten, Eidechsen und Fröschen erfolgen. Die intrapulmonale Applikation kann zu einem verzögerten Wirkungseintritt und einem erhöhten Risiko für die unter 4.6 angeführten Nebenwirkungen führen und ist auf Fälle zu beschränken, in denen keine der anderen Injektionsarten durchführbar ist.
Eine Intubation im Rahmen einer Narkose wird empfohlen. Insbesondere brachyzephale Hunderassen sollen intubiert werden, um mechanische Verlegungen währen der Narkose zu vermeiden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Pentobarbital ist ein starkes Beruhigungs- und Schlafmittel und kann nach versehentlicher Selbstinjektion toxisch für den Menschen sein: Bereits ab 2 ml können schwerwiegende zentralnervöse Effekte wie Sedierung, Schlaf und Atemdepression auftreten. Berichten zufolge ist eine Pentobarbital-Natrium-Dosis von 1 g (entsprechend 5 ml dieses Tierarzneimittels) für den Menschen tödlich.
Pentobarbital wird auch durch Haut und Schleimhaut absorbiert. Außerdem kann es das Kind im Mutterleib schädigen und in die Muttermilch übergehen. Besondere Vorsicht ist daher bei der Anwendung geboten, um eine versehentliche Selbstinjektion oder Injektion der zweiten, assistierenden Person zu vermeiden. Dazu gehört, dass dieses Tierarzneimittel nur von einem Tierarzt und nur in Anwesenheit von weiterem Fachpersonal verabreicht werden sollte, damit bei einer versehentlichen Exposition Hilfe geleistet werden kann. Falls es sich dabei nicht um eine Person mit medizinischer Ausbildung handelt, ist die Person über die Risiken des Produkts aufzuklären. Dieses Tierarzneimittel sollte nur in einer nadellosen Spritze mitgeführt werden. Bei einer versehentlichen Selbstinjektion ist unverzüglich
ein Arzt aufzusuchen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. Wegen einer möglichen Sedierung KEIN KRAFTFAHRZEUG FÜHREN.
Das Tierarzneimittel kann Augen- und Hautreizungen hervorrufen. Direkter Kontakt mit Haut und Augen, einschließlich Hand-Augen-Kontakt, ist auch wegen der Gefahr einer systemischen Aufnahme unbedingt zu vermeiden. Bei der Anwendung sind Schutzhandschuhe zu tragen. Bei versehentlichem Haut- oder Augenkontakt den betroffenen Bereich unverzüglich mit reichlich Wasser spülen. Wenn wesentliche Mengen des Tierarzneimittels mit Haut oder Augen in Kontakt geraten sind, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. Wegen einer möglichen Sedierung KEIN KRAFTFAHRZEUG FÜHREN. Das Tierarzneimittel kann Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen. Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen Pentobarbital oder Ethanol sollten den Kontakt mit diesem Tierarzneimittel vermeiden.
Nach Verabreichung des Tierarzneimittels an das Tier tritt innerhalb von 10 Sekunden ein Kollaps ein. Wenn das Tier bei Verabreichung aufrecht steht, müssen die verabreichende Person und evtl. weitere anwesende Personen besonders achtsam sein und zum Tier einen gewissen Abstand halten, um nicht verletzt zu werden.
Dieses Produkt ist entflammbar. Von Zündquellen fernhalten. Nicht rauchen.