Nephrochrom

Nephrochrom
Wirkstoff(e)(51Cr)Chromedetat
Zulassungslandde
ZulassungsinhaberGE Healthcare Buchler GmbH & Co.KG
ATC CodeV09CX04
Pharmakologische GruppeNierensystem

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) wenn die Anwendung eines Radiopharmakons mit einer längeren Halbwertszeit für erforderlich gehalten wird.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Gegenanzeigen
Nephrochrom darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei Frühgeborenen oder Neugeborenen angewendet werden.
Relative Gegenanzeigen
Schwangerschaft und Stillzeit
Über die klinische Anwendung von Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz während der Schwangerschaft liegen keine Daten vor.
Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Grundsätzlich muß von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall muss die Strahlenexposition auf das für die benötigte klinische Information unumgängliche Mindestmaß verringert werden. Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierende Strahlung angewendet wird, müssen in Erwägung gezogen werden.
Nuklearmedizinische Untersuchungen bei Schwangeren beinhalten auch eine Strahlenexposition des Feten. Die Anwendung von Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz während der Schwangerschaft darf deshalb nur bei vitaler Indikation erfolgen, wenn der zu erwartende Nutzen das Risiko für Mutter und Kind übersteigt. Die Verabreichung von 6 MBq Nephrochrom an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ergibt eine im Uterus absorbierte Dosis von 0,035 mGy. Dosen über 0,5 mGy werden für den Fetus als potentielles Risiko betrachtet.
Da die Anwendung von Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz nur zu geringen absorbierten Strahlendosen führt, ist bei Frauen im gebärfähigen Alter in der Zeit nach der Anwendung die Verhütung einer Schwangerschaft nicht erforderlich.
Vor Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an eine Stillende ist zu prüfen, ob eine Verschiebung der Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode klinisch zu verantworten ist und ob im Hinblick auf eine möglichst geringe Ausscheidung von Radioaktivität in die Muttermilch das geeignete radioaktive Arzneimittel gewählt wurde. Falls eine Anwendung unumgänglich ist, muss das Stillen für 4 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Milch verworfen werden.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Benzylalkohol kann bei Säuglingen und Kindern bis zu 3 Jahren toxische und anaphylaktoide Reaktionen hervorrufen.
Um Fehlbeurteilungen der Nierenfunktion aufgrund von Zuständen mit Abnahme des effektiven Blutvolumens zu vermeiden, sollte die Anwendung in der Regel nur bei ausreichender Diurese erfolgen. Daher ist vor und nach der Verabreichung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (cave: Oligo- und Anurie) zu achten. Der Patient sollte nach Beendigung der Untersuchung zur häufigen Entleerung der Harnblase aufgefordert werden, um die Strahlenexposition in der Blasenwand und eine Anreicherung der Radioaktivität in der Blase möglichst niedrig zu halten.
Bei Kindern und Jugendlichen ist ein besonders sorgfältiges Abwägen zwischen der zu erwartenden diagnostischen Information und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko erforderlich.
Radioaktive Arzneimittel dürfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafür bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung unterliegen den Bestimmungen der örtlich zuständigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.
Bei jedem Patienten ist sorgfältig zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko abzuwägen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende Aktivität nicht höher bemessen werden als für den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist.
Auswirkung auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen
Nach Anwendung von Nephrochrom sind keine Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen zu erwarten.
Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Gefahren für die Umwelt/Maßnahmen für die Entsorgung
Mit radioaktiven Arzneimitteln behandelte Patienten stellen einen Risikofaktor für andere Personen aufgrund der vom Patienten ausgehenden Strahlung oder aufgrund von Ausscheidungen der Patienten dar. Zur Vermeidung der Exposition von Dritten und zur Vermeidung von Kontaminationen sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Nach Gebrauch sind sämtliche Materialien (fest und flüssig), die in Zusammenhang mit der Zubereitung und Anwendung von radioaktiven Arzneimitteln verwendet wurden, zu dekontaminieren oder als radioaktiver Abfall zu behandeln. Radioaktiver Abfall einschließlich nicht verwendeter radioaktiver Arzneimittel sowie die Ausscheidungen von Patienten sind gemäß den gesetzlichen Vorschriften und Auflagen zu entsorgen.
Gesetzliche Bestimmungen:
Verordnung für die Umsetzung von EURATOM-Richtlinien zum Strahlenschutz vom 20.7.2001, Bundesgesetzblatt I, Nr. 34, S. 1714ff (2001).
?Strahlenschutz in der Medizin. Richtlinie nach der Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen (Strahlenschutzverordnung – StrlSchV) vom 24.6.2002, Bundesanzeiger, Nr. 207a (2002).
Stand der Information
October 2005
Zusätzliche Information für Fachkreise
Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum ATC Code: V09CX04
Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz ist eine chemisch stabile, wasserlösliche Metallchelatverbindung, die nicht metabolisiert wird. Die Nierenfunktion wird auch durch große Mengen von Edetinsäure,Chromsalz nicht beeinflußt. Bei den für die diagnostische Untersuchungen zur Anwendung kommenden geringen Substanzmengen sind keine pharmakodynamischen Wirkungen des Edetinsäure,(51Cr)Chromsalzes zu erwarten
Toxikologische Eigenschaften
Toxikologische Daten zu Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz liegen nicht vor.
Nach intravenöser Infusion von 1,5 g Edetinsäure,Chromsalz /kg Körpergewicht bei Hunden über einen Zeitraum von 36 Stunden wurden keine toxischen Wirkungen beobachtet.
Von der in der Injektionslösung enthaltenen Chrommenge sind bei der empfohlenen Dosierung keine toxischen Wirkungen zu erwarten.
Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität sowie zur Mutagenität und Kanzerogenität von Edetinsäure(51Cr)Chromsalz wurden nicht durchgeführt.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach intravenöser Injektion wird der Edetinsäure,(51Cr)Chrom-Komplex fast ausschließlich in den Nieren glomerulär filtriert. (Bei anurischen Patienten wird weniger als 1 % innerhalb von 24 Stunden mit den Faezes ausgeschieden.) Weniger als 0,5 % des Komplexes bindet an Serumproteine. Bei Patienten mit normaler oder fast normaler glomerulärer Filtrationsrate werden fast 100 % der injizierten Radioaktivität innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Injektion in Form der unveränderten Chelatverbindung im Urin wiedergefunden. Die kumulative intestinale Clearance beträgt weniger als 0,1 %. Nur insignifikante Mengen des Edetinsäure,(51Cr)Chromsalzes werden tubulär sezerniert oder rückresorbiert. Jedoch wird eine geringe tubuläre Rückresorption, Ganzkörperretention oder Dissoziation des Edetinsäure,(51Cr)Chrom-Komplexes für die bekannte geringfügige Unterschätzung der Inulin-Clearance verantwortlich gemacht.
Nach intravenöser Injektion stellt sich innerhalb von 30 bis 90 Minuten zwischen den intra- und extravasalen Verteilungsräumen ein Gleichgewicht der Edetinsäure,(51Cr)Chrom-Konzentration ein. Danach bleibt die renale Ausscheidungsrate des im Extrazellularraum vorliegenden Edetinsäure,(51Cr)Chromsalzes konstant. Die Ganzkörperretention wird durch zwei Exponentialfunktionen beschrieben.
Die glomeruläre Filtrationsrate beträgt bei nierengesunden Männern im Mittel etwa 130 ml/min, bei Frauen 120 ml/min (bezogen auf eine Körperoberfläche von 1,73 m2). Die realen Werte der Nierenclearance können bei einmaliger intravenöser Injektion von Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz um bis zu 10 % überschätzt und bei kontinuierlicher intravenöser Infusion um etwa 5 % unterschätzt werden.
Strahlenexposition
Die Daten für die normale Nierenfunktion basieren auf der Annahme einer Halbwertszeit für die Ganzkörperretention von 100 Minuten und einer renalen Transitzeit von 5 Minuten. Die Daten für die eingeschränkte Nierenfunktion basieren auf der Annahme, dass die Ganzkörperretention 1000 Minuten und die renale Transitzeit 20 Minuten beträgt.
Absorbierte Dosis pro Einheit applizierter Aktivität (mGy/MBq)
bei normaler Nierenfunktion-
- Angabe aus ICRP 80 -

OrganErwachs.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,000720,000920,00140,00210,0039
Blasenwand0,0240,0310,0380,0360,066
Knochenoberfläche0,000820,00100,00140,00210,0038
Gehirn0,000470,000600,000990,00160,0029
Brust0,000430,000560,000830,00130,0025
Gallenblase0,000780,00100,00160,00220,0034
GI-Trakt:
Magenwand0,000690,000850,00130,00200,0035
Dünndarm0,00110,00140,00200,00270,0048
obere Dickdarmwand0,000960,00120,00180,00260,0043
untere Dickdarmwand0,00170,00210,00280,00330,0056
Herz0,000630,000820,00130,00190,0034
Nieren0,00180,00220,00300,00440,0078
Leber0,000650,000840,00130,00200,0036
Lunge0,000550,000730,00110,00170,0031
Muskeln0,000770,000960,00140,00190,0036
Ösophagus0,000570,000740,00110,00170,0032
Ovarien0,00160,00200,00270,00330,0058
Pankreas0,000750,000950,00150,00220,0040
rotes Knochenmark0,000740,000930,00130,00180,0032
Haut0,000470,000580,000890,00140,0026
Milz0,000670,000870,00130,00200,0037
Hoden0,00120,00160,00250,00300,0054
Thymusdrüse0,000570,000740,00110,00170,0032
Schilddrüse0,000560,000740,00120,00190,0035
Uterus0,00280,00340,00460,00510,0088
andere Gewebe0,000770,000970,00140,00200,0036
effektive Dosis
(mSv/MBq)
0,00200,00260,00340,00390,0071

Die Strahlenexposition der Blasenwand trägt mit bis zu 60 % zur effektiven Dosis bei.
Effektive Dosis (mSv/MBq) bei einer Blasenentleerung 1 Stunde oder 30 Minuten nach der Anwendung:

1 Stunde0,00170,00210,00290,00350,0063
30 Minuten0,00180,00230,00300,00360,0064

Die Angaben in der folgenden Tabelle gelten bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Absorbierte Dosis pro Einheit applizierter Aktivität (mGy/MBq)
bei eingeschränkter Nierenfunktion
- Angabe aus ICRP 53 -

OrganErwachs.15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,00450,00500,00770,01200,0210
Blasenwand0,0210,0290,0420,0640,120
Knochenoberfläche0,00360,00420,00640,00980,0180
Brust0,00320,00320,00480,00760,0140
GI-Trakt:
Magenwand0,00410,00470,00720,01100,0190
Dünndarm0,00450,00550,00840,01300,0230
obere Dickdarmwand0,00430,00520,00770,01200,0210
untere Dickdarmwand0,00460,00570,00880,01300,0230
Niere0,00830,01000,01400,02100,036
Leber0,00380,00460,00720,0110,020
Lunge0,00330,00420,00630,00970,018
Ovarien0,00460,00600,00910,0140,025
Pankreas0,00430,00520,00810,0120,022
rotes Knochenmark0,00400,00480,00710,0100,018
Milz0,00400,00480,00730,0110,020
Hoden0,00370,00460,00720,0110,021
Schilddrüse0,00310,00430,00680,0110,020
Uterus0,00580,00710,0110,0170,029
andere Gewebe0,00340,00410,00630,00990,018
effektive Dosis
(mSv/MBq)
0,00520,00650,00970,0150,027

Die effektive Dosis nach Anwendung von 6 MBq bei einem Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht und normaler Nierenfunktion beträgt 0,012 mSv, bei eingeschränkter Nierenfunktion 0,031 mSv. Die Strahlenexposition des kritischen Organs (Blasenwand) beträgt bei normaler Nierenfunktion 0,144 mGy bzw. 0,126 mGy bei eingeschränkter Funktion.
Die Anwendung externer Zählmethoden kann höhere Aktivitäten erfordern (maximal 11 MBq). Bei einem Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht und normaler Nierenfunktion kann unter diesen Umständen die effektive Dosis bis 0,022 mSv betragen, bei eingeschränkter Funktion bis 0,057 mSv; von der Blasenwand werden maximal - bei normaler Nierenfunktion – 0,264 mGy absorbiert.
Sonstige Hinweise
Zerfallstabelle
Chrom-51 zerfällt mit einer Halbwertszeit von 27,7 Tagen. Das zu verabreichende Volumen der [51Cr]Chromedetat-Injektionslösung kann unter Bezugnahme auf die Radioaktivitäts-konzentration am Kalibriertermin mit Hilfe der nachstehenden Zerfallstabelle errechnet werden.

Tag*Radioaktive KonzentrationTag*Radioaktive Konzentration
MBq/mlµCi/mlMBq/mlµCi/ml
-287,46201,583,0381,9
-267,09191,7102,8877,9
-246,75182,3122,7474,1
-226,42173,4142,6070,4
-206,10164,9162,4867,0
-185,81156,9182,3663,7
-165,52149,2202,2460,6
-145,25141,9222,1357,7
-125,00135,0242,0354,9
-104,75128,4261,9352,2
-84,52122,2281,8449,6
-64,30116,2301,7547,2
-44,09110,5351,5441,7
-23,89105,1401,3636,8
03,70100,0451,2032,4
23,5295,1501,0628,6
43,3590,5550,9425,3
63,1986,1600,8322,3

*Anzahl der Tage vor (-) oder nach dem auf dem Behältnis angegebenen Kalibriertermin
Amersham Buchler GmbH & Co. KG
Gieselweg 1
38110 Braunschweig
Telefon 053030-0
Durchwahl Auftragsannahme
Telefon 053030-71 gebührenfrei: 08000 70 87
Telefax 053030-276 gebührenfrei: 08000 70 86

Wie wird es angewendet?

Die empfohlene Aktivität für Erwachsene oder ältere Menschen beträgt 1,1 - 6 MBq bei intravenöser Injektion oder kontinuierlicher Infusion. Die zu injizierende Aktivität hängt davon ab, wie die Nierenclearance bestimmt werden soll und die Radioaktivität gemessen wird. Höhere Aktivitäten bis zu maximal 11 MBq können angemessen sein, wenn externe Zählmethoden angewendet werden.
Bei Kindern wird entsprechend der Empfehlung der ?Paediatric Task Group der EANM die anzuwendende Aktivität durch Multiplikation der für Erwachsene empfohlenen Aktivität mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle ermittelt:

3kg = 0,112kg = 0,3222kg = 0,5032kg = 0,6542kg = 0,7852-54kg = 0,90
4kg = 0,1414kg = 0,3624kg = 0,5334kg = 0,6844kg = 0,8056-58kg = 0,92
6kg = 0,1916kg = 0,4026kg = 0,5636kg = 0,7146kg = 0,8260-62kg = 0,96
8kg = 0,2318kg = 0,4428kg = 0,5838kg = 0,7348kg = 0,8564-66kg = 0,98
10kg = 0,2720kg = 0,4630kg = 0,6240kg = 0,7650kg = 0,8868kg = 0,99

Bei Kindern bis zu einem Jahr muß die Größe des Zielorgans im Verhältnis zur Körpergröße berücksichtigt werden. Die maximale empfohlene Aktivität bei Kindern beträgt 3,7 MBq.
Folgende Anwendungsarten werden empfohlen:
Einmalige intravenöse Injektion
Da das weiter unten beschriebene Infusionsverfahren relativ aufwendig ist, wird Nephrochrom normalerweise als einmalige intravenöse Injektion verabreicht. Eine Urinsammlung ist nicht notwendig. Das Verfahren eignet sich jedoch nicht für ödematöse Patienten, bei denen sich das Gleichgewicht zwischen der Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz-Konzentration in Plasma und Interstitialflüssigkeit erst innerhalb von 12 Stunden einstellt.
Die Plasmaclearance bei einmaliger Injektion wird aus der injizierten Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz-Aktivität und dem Zeitverlauf der Aktivitätsabnahme in Plasmaproben berechnet. Für die Analyse des Kurvenverlaufs der Aktivitätsabnahme im Plasma stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Nachstehende Beschreibung dient als Beispiel.
3,7 MBq Nephrochrom werden einmalig intravenös injiziert. Über einen venösen Zugang werden zu geeigneten Zeitpunkten (z. B. zwei, drei und vier Stunden nach Injektion) Blutproben entnommen. Bei Verdacht auf Niereninsuffizienz erfolgt eine weitere Blutentnahme nach 24 Stunden. Nach dem Zentrifugieren der Proben wird die Radioaktivität im Plasma und parallel dazu in einem aliquoten Teil der verabreichten Dosis gemessen. Die Nettoimpulsraten der Plasmaproben (cpm/ml) werden als Bruchteile der verabreichten Aktivität in einer log-linearen Beziehung mit dem Zeitverlauf der Aktivitätsabnahme graphisch dargestellt. An die aufgetragenen Punkte wird eine Regressionsgerade angepaßt und diese bis zur Ordinaten extrapoliert. Der Gradient der Regressionsgeraden entspricht der Umsatzrate k. Das scheinbare Verteilungsvolumen V des Tracers wird durch das Produkt der Gesamtimpulsrate für die verabreichte Aktivität und dem Bruchteil der verabreichten Aktivität am Schnittpunkt der Geraden mit der Ordinaten erhalten. Die Plasmaclearance ist durch folgende Gleichung gegeben:
C = kV
Bei der einmaligen intravenösen Injektion werden die Clearance-Werte im Verhältnis zur Standard-Inulin-Clearance um maximal 10 % überschätzt. Falls erforderlich, können mit Hilfe eines Korrekturfaktors die Ergebnisse für Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz-Clearance den Werten für die Standard-Inulin-Clearance angepasst werden.
Kontinuierliche intravenöse Infusion
1. 1,85 MBq Nephrochrom werden vorab intravenös injiziert; anschließend wird mit einer Geschwindigkeit von 0,5 ml/Minute [51Cr]Chromedetat-Injektionslösung mit einer Radioaktivitätskonzentration von 37 kBq/ml infundiert. Eine gleichbleibende Konzentration der Radioaktivität im Plasma wird nach ungefähr 40 Minuten erreicht.
2. Danach wird über einen Zeitraum von 15 Minuten der Urin gesammelt. Nach etwa der Hälfte der Zeit wird Blut aus einer Vene entnommen; das Plasma wird abzentrifugiert und die Radioaktivität im Plasma gemessen.
3. Schritt 2 wird so oft wiederholt, bis die Aktivität in zwei aufeinanderfolgenden Plasmaproben gleich bleibt.
4. Die Clearance, C, erhält man durch die Gleichung
C = UV
P
Dabei ist C = Volumen des je Zeiteinheit von Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz befreiten Plasmas (ml/min), U = Aktivitätskonzentration im Urin, V = Harnzeitvolumen (ml/min), P = Aktivitätskonzentration im Plasma).
Bei geringer Ausscheidung kann ein Blasenkatheter erforderlich sein, um das gesamte Urinvolumen für einen spezifischen Zeitraum zu erhalten.
Bei der kontinuierlichen intravenösen Infusion werden die Clearance-Werte im Verhältnis zur Standard-Inulin-Clearance um etwa 5 % unterschätzt. Falls erforderlich, können mit Hilfe eines Korrekturfaktors die Ergebnisse für Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz-Clearance den Werten für die Standard-Inulin-Clearance angepasst werden.
Andere Verfahren zur Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) Nephrochrom sind möglich.
Überdosierung und andere Dosierungsfehler
Bei Überdosierung der Radioaktivität sollte die Strahlenexposition durch beschleunigte Ausscheidung des Radionuklids aus dem Körper vermindert werden. Häufigere Blasenentleerung kann durch hohe Flüssigkeitsaufnahme des Patienten, Gabe von Diuretika oder durch Katheterisierung erreicht werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Zur Zeit nicht bekannt.
Nebenwirkungen
Selten können Überempfindlichkeitsreaktionen auf Benzylalkohol auftreten.
Nach einmaliger oder wiederholter Anwendung von Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz wurde vereinzelt über unerwünschte Wirkungen berichtet, doch läßt sich die Häufigkeit individueller Reaktionen nicht quantifizieren. Zu den Vorkommnissen sind nur wenige Informationen verfügbar. Leichte allergische Reaktionen wurden beschrieben. Der Kausalzusammenhang dieser Nebenwirkungen mit der Anwendung des radioaktiven Arzneimittels wurde jedoch nicht sicher festgestellt.
Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und Erbgutveränderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgeführt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximalen empfohlenen Aktivität dieses Arzneimittels im ungünstigsten Fall bei 0,03 mSv.
Der Patient soll vom behandelnden Arzt aufgefordert werden, dem Arzt jede Nebenwirkung mitzuteilen.
Beim geringsten Verdacht auf Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Mitteln im Zusammenhang mit der Verabreichung des radioaktiven Arzneimittels muß der pharmazeutische Unternehmer unverzüglich in Kenntnis gesetzt werden.
Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen darf keine weitere Zufuhr des Arzneimittels erfolgen. Um im Notfall unverzüglich reagieren zu können, sollten entsprechende Instrumente (u. a. Trachealtubus und Beatmungsgerät) und Medikamente griffbereit sein.
Hinweise
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Verpackung angegebenen Verfalldatum (90 Tage nach Herstellung, 60 Tage nach dem Kalibrierzeitpunkt) verwendet werden.
Bei 15 - 25oC im Bleitopf aufbewahren. Nicht einfrieren. Die Lagerung darf nur im Originalbleitopf oder einer entsprechenden anderen Abschirmung erfolgen. Die nationalen Bestimmungen für die Lagerung radioaktiven Materials sind einzuhalten.

Weitere Informationen

Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält am Kalibriertermin:
Arzneilich wirksamer Bestandteil
Edetinsäure,(51Cr)Chromsalz 3,7 MBq (spezifische Aktivität ? 37,5 MBq/mg Cr)
Physikalische Eigenschaften des Radionuklids Chrom-51:
Chrom-51 zerfällt u.a. unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 0,320 MeV (9,8 %) mit einer Halbwertszeit von 27,7 Tagen zu Vanadium-51.
Sonstige Bestandteile
Enthält zwischen 9 und 11 mg Benzylalkohol pro Milliliter; Edetinsäure,Chromsalz; Natriumedetat (Ph.Eur.), Ascorbinsäure, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke.
Darreichungsform und Packungsgrößen
Injektionslösung
Eine Packung enthält 37 MBq (10 ml).
Pharmazeutischer Unternehmer
Amersham Buchler GmbH & Co. KG
Gieselweg 1
38110 Braunschweig
Hersteller
Amersham plc
Amersham Place
Little Chalfont
Buckinghamshire HP7 9NA
Großbritannien

Zuletzt aktualisiert am 24.08.2022

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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