Ölige Lösungen wie Proluton Depot sind ausschließlich intramuskulär zu injizieren; insbesondere ist eine Injektion in Blutgefäße zu vermeiden. Die in seltenen Fällen während oder unmittelbar nach der Injektion öliger Lösungen auftretenden kurzdauernden Reaktionen (Hustenreiz, Hustenanfälle, Atemnot) lassen sich erfahrungsgemäß durch betont langsames Injizieren vermeiden.
Es empfiehlt sich, die Einspritzstelle anschließend mit einem Pflaster zu versehen, damit die Lösung nicht zurückfließen kann.
Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Richtlinien:
- Habitueller Abort wegen Hormonmangels
Sobald die Schwangerschaft diagnostisch gesichert ist, sind während der ersten Monate, eventuell auch länger, in wöchentlichen Abständen 250 - 500 mg Proluton Depot i.m. zu injizieren.
Besteht nach früheren Fehlgeburten eine Gelbkörperinsuffizienz im monatlichen Zyklus der Frau, kann je nach Lage des Einzelfalls eine vorbeugende Behandlung durchgeführt werden. Die verkürzte Gelbkörperphase ist gekennzeichnet durch einen zu kurz dauernden Anstieg der Morgentemperatur in der zweiten Zyklushälfte. Mit Proluton Depot wird die unzureichend transformierte Gebärmutterschleimhaut sekretorisch umgewandelt, und die Einnistungschancen für ein befruchtetes Ei werden verbessert.
Etwa 3 Tage nach Anstieg der Morgentemperatur sind 250 mg Proluton Depot i.m. zu geben.
Da oft gleichzeitig auch ein gewisses Estrogendefizit besteht, empfehlen sich zusätzlich 5 - 10 mg Estradiolvalerat i.m. Hierdurch lässt sich eine physiologische Transformation der Gebärmutterschleimhaut erzielen.
- Drohender Abort infolge Hormonmangels
Zur Einleitung der Therapie werden 2- bis 3mal wöchentlich 500 mg Proluton Depot i.m. injiziert, bis die Blutung steht, wobei sich dringend Bettruhe empfiehlt. Danach ist mit 2mal wöchentlich 250 mg über einige Wochen weiterzubehandeln, bis die Patientin trotz Mobilisierung blutungs- und beschwerdefrei bleibt.
Ob Proluton Depot vorbeugend noch länger gegeben werden soll, hängt vom Einzelfall ab.
Nach erfolgloser Behandlung einer drohenden Fehlgeburt (Abortus imminens) und der dann erforderlichen Ausschabung (Kürettage) kann es 8 - 14 Tage später durch die zunächst noch anhaltende und erst allmählich abklingende Wirkung von Proluton Depot zu einer Entzugsblutung kommen, die jedoch keine weiteren Maßnahmen notwendig macht.