Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Wie bei anderen Antiparasitika kann eine häufige und wiederholte Anwendung von An- tiprotozoika einer Substanzklasse zur Entwicklung einer Resistenz führen.
Es wird empfohlen, alle Tiere einer Haltungseinheit zu behandeln. Hygienemaßnah- men können das Risiko einer Kokzidiose verringern. Es wird daher empfohlen, gleich- zeitig die hygienischen Bedingungen, insbesondere hinsichtlich Trockenheit und Sau- berkeit in der betroffenen Anlage, zu verbessern. Die maximale Wirksamkeit wird er- reicht, wenn die Tiere noch vor dem erwarteten Auftreten klinischer Symptome behan- delt werden, d. h. noch während der Präpatenz. Bei Behandlung erst während eines Krankheitsausbruchs ist ein begrenzter Therapieerfolg für das Einzeltier zu erwarten, da bereits eine Schädigung des Dünndarms eingetreten sein kann
Bei Tieren mit Symptomen einer klinisch manifesten Kokzidiose wie Durchfall kann ei- ne individuelle, unterstützende Behandlung zur Abmilderung des Krankheitsgesche- hens erforderlich sein.
Sonstige Vorsichtsmaßnahmen
Der Hauptmetabolit von Toltrazuril, Toltrazuril-Sulfon (Ponazuril), ist im Boden sowohl persistent (Halbwertszeit > 1 Jahr) als auch mobil und toxisch für Pflanzen. Aufgrund des langsamen Abbaus von Ponazuril kann das wiederholte Ausbringen von Gülle be- handelter Tiere zu einer Anreicherung im Boden und dadurch zu einem Risiko für Pflanzen führen. Die Anreicherung von Ponazuril im Boden zusammen mit seiner Mo- bilität führt auch zu dem Risiko, dass es ins Grundwasser gelangt.
Um unerwünschte Effekte auf Pflanzen und eine mögliche Kontamination des Grund- wassers zu verhindern, darf Gülle bzw. Dung von behandelten Kälbern nicht ohne Vermischung mit dem Dung unbehandelter Rinder ausgebracht werden. Der Dung be- handelter Kälber muss mindestens mit dem Dreifachen des Gewichts des Dungs un- behandelter Rinder vermischt werden, bevor er auf den Boden ausgebracht wird. Schafe, die während ihrer gesamten Lebensdauer in einer intensiven Stallhaltung ge- halten werden, dürfen ab einem Alter von 6 Wochen oder einem Körpergewicht von mehr als 20 kg nicht mehr behandelt werden. Gülle bzw. Dung von behandelten Tieren darf nur jedes dritte Jahr auf dasselbe Stück Land ausgebracht werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel)
Bei gesunden Ferkeln und Kälbern wurden nach einmaliger oraler Verabreichung in dreifacher Überdosierung keine Anzeichen einer Unverträglichkeit berichtet. Bei Läm- mern konnten nach einer einmaligen Anwendung in dreifacher Überdosierung und nach Anwendung an zwei aufeinanderfolgenden Tagen in zweifacher Überdosierung keine Anzeichen von Unverträglichkeiten festgestellt werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Toltrazuril oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden. Während der Anwendung nicht essen, trinken oder rauchen.
Kontakt mit der Haut und den Augen vermeiden.
Spritzer auf der Haut oder in den Augen sofort mit Wasser ab- bzw. ausspülen.