TOLUIDINBLAU darf nicht angewendet werden,
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wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;
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wenn Sie an Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel oder NADPH-Methämoglobin-Reduktase- Mangel leiden, da das Arzneimittel hier unwirksam ist;
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bei herzkranken Patienten sollte die intravenöse Vitalfärbung aus Gründen eines erhöhten kardialen Risikos unterbleiben.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, oder Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie TOLUIDINBLAU anwenden.
TOLUIDINBLAU sollte streng intravenös bei der Behandlung der Methämoglobinämie verabreicht werden.
Die Anwendung von TOLUIDINBLAU sollte nur bei lebensbedrohlichen Methämoglobinämien erfolgen. Wenn eine Reduktion des Hämoglobins nach intravenöser Gabe von TOLUIDINBLAU nicht innerhalb von kurzer Zeit (30 – 60 Min.) eintritt, besteht der Verdacht auf eine genetisch (z. B. bei Glukose–6– Phosphatdehydrogenasemangel) oder toxisch (z. B. Chlorat-Vergiftung) bedingte Enzymschädigung mit einer dadurch bedingten Unwirksamkeit von TOLUIDINBLAU. Es sind dann unverzüglich andere therapeutische Maßnahmen wie Austauschtransfusion einzuleiten.
Nicht indikationsgemäße Anwendung (OFF-LABEL-USE)
Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft warnt vor dem OF-LABEL-USE des Präparates zur i.v.- Gabe, um intraoperativ Harnabflussstörungen zu diagnostizieren. Es kann bei der schnellen i.v.-Gabe einer 10 ml Ampulle TOLUIDINBLAU mit 300 mg Wirkstoff zu schwerwiegenden Kreislaufreaktionen kommen. Es ist
vorstellbar, dass diese Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der hohen Konzentration des Wirkstoffes und der intraoperativen Gabe stehen.
Kinder und Jugendliche
Es sind keine klinischen Studien an Kindern und Jugendlichen durchgeführt worden.
Anwendung von TOLUIDINBLAU zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
Die Wirkung von 4-Dimethylaminophenol wird durch TOLUIDINBLAU abgeschwächt oder aufgehoben.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Es wird empfohlen bei Amniozentesen im 2. Trimester keine synthetischen Farbstoffe zu verwenden. Weitere Daten liegen nicht vor. Die Datenlage ist sehr dünn, es wird daher empfohlen, bei Schwangeren eine weitere Überwachung nach der Gabe von TOLUIDINBLAU durchzuführen bzw. wenn irgend möglich auf die Gabe von TOLUIDINBLAU während der Schwangerschaft zu verzichten.
Für TOLUIDINBLAU liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität wurden nicht durchgeführt. TOLUIDINBLAU darf in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies unbedingt erforderlich ist.
Es ist nicht bekannt, ob und wie lange nach der Anwendung TOLUIDINBLAU in die Muttermilch übergeht. Theoretisch könnte es zu Substanzwirkungen beim gestillten Kind kommen (Methämoglobinämie). Nach einer Vergiftung sowie der Anwendung von TOLUIDINBLAU ist im Einzelfall zu entscheiden, ob und wie lange das Stillen unterbrochen werden muss bzw. abzustillen ist.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit bzw. die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen bekannt.