Methyldopa (racemisch)

ATC CodeC02AB02
CAS-Nummer41372-08-1
PUB-Nummer38853
Drugbank IDDB00968
SummenformelC10H13NO4
Molare Masse (g·mol−1)211,217
Dichte (g·cm−3)1,4
Schmelzpunkt (°C)306 - 307
Siedepunkt (°C)441,6
PKS Wert1,73; 9,85

Grundlagen

Methyldopa ist eine synthetische Aminosäure und wird als Antihypertensivum eingesetzt. Aufgrund von zahlreichen Studien, die eine sichere Anwendung bescheinigen, wird es als Mittel der ersten Wahl bei Bluthochdruck oder Eklampsie in der Schwangerschaft verwendet. Für andere Formen des Bluthochdrucks werden meist andere Medikamente bevorzugt, jedoch kann die Aminosäure bei therapieresistenten Formen im Rahmen einer medikamentösen Kombinationstherapie angewendet werden.

Pharmakologie

Pharmakodynamik
Pharmakologisch wirksam ist lediglich die L-Form der Aminosäure. Diese kann die Blut-Hirn-Schranke überwinden und wird anschließend in den aktiven Metaboliten α-Methylnoradrenalin umgewandelt. Der Metabolit besitzt eine agonistische Wirkung an α2-Adrenozeptoren des zentralen Nervensystems und löst dadurch eine Vasodilatation aus. Über periphere α2-Adrenozeptoren hemmt α-Methylnoradrenalin die Freisetzung von Noradrenalin, was ebenfalls zu einer Erweiterung der Gefäße beiträgt.

Pharmakokinetik
Nach oraler Aufnahme liegt die Bioverfügbarkeit bei 25 %. Zwar liegt die Halbwertszeit bei 1,5 bis 2 Stunden, jedoch hält die Blutdrucksenkung für etwa 10 bis 16 Stunden an. Methyldopa wird in der Leber und im Darm abgebaut und anschließend über den Urin ausgeschieden.

Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von anderen Antihypertensiva kann zu einer übermäßigen Blutdrucksenkung führen. Methyldopa kann die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten verstärken. Die parallele Einnahme von L-Dopa eine Schädigung des zentralen Nervensystems sowie parkinson-ähnlichen Symptomen auslösen. Außerdem werden die Nebenwirkungen von Alkohol sowie von Lithium durch die Aminosäure verstärkt.

Toxizität

Nebenwirkungen
Obwohl es das häufigste in der Schwangerschaft eingesetzte Antihypertensivum ist, können unter der Therapie zahlreiche Nebenwirkungen auftreten. Fieber, Schüttelfrost, Müdigkeit und orthostatische Dysregulation treten häufig auf. Selten kann es zu Störung der Blutbildung, Potenzstörungen, Gynäkomastie oder Leberschädigung kommen. Eine Entzündung des Herzmuskels oder -beutels sowie der Bauchspeicheldrüse wurde während der Therapie mit Methyldopa in seltenen Fällen beobachtet.

Toxikologische Daten
Bei Ratten lag die mittlere letale Dosis nach oraler Aufnahme bei 5000 mg/kg. Im Vergleich dazu werden beim Menschen üblicherweise nur 125 bis 2000 mg Methyldopa pro Tag eingesetzt.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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