Aktuelle Entwicklungen rund um neue Corona-Impfstoffe

Anzeige

Forscher weltweit befinden sich in einem Wettlauf um den ersten Corona-Impfstoff. Wie sehen die aktuellen Entwicklungen aus?

shutterstock.com / joel bubble ben

Covid-19, die vom Coronavirus SARS-CoV-2 verursachte Erkrankung, beschäftigt die globale Bevölkerung. Weltweit arbeiten Forscher daher an der Entwicklung eines Impfstoffes. Besonders herausfordernd ist hierbei der zeitliche Druck. Noch nie musste in so kurzer Zeit in so großen Mengen ein Impfstoff hergestellt werden, der gleichermaßen wirksam wie sicher ist.

Akutelle Entwicklungen

Innerhalb eines Jahres sind daher mehr als 200 Impfstoffprojekte angelaufen. Vorreiter bei der Entwicklung sind Unternehmen und Universitäten im deutschsprachigen Raum, in den USA und in Asien. Dabei wird viel Wert auf Kooperation gelegt. Durch wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt kann in der heutigen Zeit die Dauer der Impfstoffentwicklung erheblich reduziert werden. Früher dauerten Projekte mit diesem Ausmaß bis zu 20 Jahre. Neue Technologien, ein erhöhter Wissensstand und viel Erfahrung ermöglichen eine drastische Zeitersparnis. Dies wird durch aktuelle Zwischenstände, die immer wieder von den jeweiligen Forschungsteams gemeldet werden, bestätigt. Etliche Impfstoff-Kandidaten befinden sich bereits in Phase II oder III ihrer Entwicklung, was bedeutet, dass Testungen an größeren Gruppen (50-10.000) von freiwilligen Probanden durchgeführt werden. Auch wenn es in der Vergangenheit bekanntermaßen einige Rückschläge gab, sind die Zuständigen zuversichtlich, dass die ersten Präparate Ende dieses Jahres, beziehungsweise Anfang des nächsten Jahres auf den Markt kommen werden. Um diesem Vorhaben gerecht zu werden haben die großen Pharmaunternehmen angekündigt ihre Produktionskapazitäten maßgeblich zu erhöhen. Auch viele Hersteller haben zugesagt, schon vor der Zulassung einiger vielversprechender Impfstoff-Kandidaten die Massenproduktion zu starten - selbst auf die Gefahr hin, diese Ware wieder entsorgen zu müssen. Aufgrund dieser Maßnahmen stellen beispielsweise die Unternehmen Johnson & Johnson oder Sanofi die Produktion einer Milliarde Impfdosen pro Jahr in Aussicht. Dabei sollen die Präparate auch teilweise sogar auf non-profit Basis abgegeben werden. Viele Unternehmen haben sich außerdem bereit erklärt, die hergestellten Produkte weltweit zugänglich zu machen und den Fokus nicht nur auf die westlichen Industrienationen zu legen.

Drei Optionen

Die meisten Projekte zielen darauf ab, eine der drei folgenden Impfstoffarten zu entwickeln. Die gängigste Art ist der sogenannte Lebendimpfstoff mit Vektorviren. Dabei dienen harmlose Viren als Ausgangspunkt. Diese haben nämlich die Fähigkeit sich im menschlichen Körper zu vermehren, ohne diesem Schaden zuzufügen. Das Ziel hierbei ist es, diese Viren dahingehend zu verändern, dass sie Oberflächenproteine des Coronavirus an ihrer Außenhülle präsentieren und  und somit eine Infektion mit SARS-CoV-2 vortäuschen, was wiederum eine Reaktion des körpereigenen Immunsystems triggert. Eine weitere Möglichkeit ist der Totimpfstoff. Dabei werden ausgewählte Virusproteine oder abgetötete Coronaviren appliziert, um eine Immunantwort auszulösen. Die dritte und neuartigste Form ist der RNA-Impfstoff. Dabei wird eine spezielle Form der RNA mit einem ausgewählten Gen des Virus versehen und injiziert. Dadurch sollen körpereigene Zellen dazu gebracht werden, ungefährliche Virusproteine zu produzieren, um auf diesem Wege eine Immunantwort hervorzurufen. Ein Vorteil dieser Methode wäre beispielsweise die äußerst schnelle Massenproduktion von RNA. Ein Nachteil ist die mangelnde Erfahrung mit dieser Art von Impfung, da bislang kein einziger Impfstoff in dieser Form der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Wann eine Impfung gegen das Virus erhältlich sein wird ist unklar. Insgesamt 17 Kandidaten befinden sich bereits in großangelegten Studien in Phase III , wovon manche sogar Frühzulassungen für zusätzliche Tests erhalten haben. Diese Aussichten sowie die globalen Anstrengungen zur Lösung dieses Problems geben also Grund zur Hoffnung.


Quellen: 

https://www.vfa.de/de/arzneimittel-forschung/woran-wir-forschen/impfstoffe-zum-schutz-vor-coronavirus-2019-ncov

https://www.who.int/publications/m/item/draft-landscape-of-covid-19-candidate-vaccines

Redaktionelle Grundsätze

Alle für den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprüften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter Universitäten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.

Test Author
Autor

Letztes Update

29.10.2020

Anzeige

Teilen

Anzeige

Ihr persönlicher Arzneimittel-Assistent

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf Jahr/Monat: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über medikamio GmbH & Co KG und sein/ihr Internet-Angebot: medikamio.com/ This website is certified by Health On the Net Foundation. Click to verify.
Medikamente

Durchsuche hier unsere umfangreiche Datenbank zu Medikamenten von A-Z, mit Wirkung und Inhaltsstoffen.

Wirkstoffe

Alle Wirkstoffe mit ihrer Anwendung, chemischen Zusammensetzung und Arzneien, in denen sie enthalten sind.

Krankheiten

Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten für häufige Krankheiten und Verletzungen.

Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden