Eine vor kurzem im NFS Journal erschienene Untersuchung der Universität Hohenheim in Deutschland beschäftigte sich mit der Beziehung von Vitamin-D-Mangel und COVID-19 als Begleiterkrankung bei Sars-CoV-2 Patienten. Laut dem leitenden Forscher Prof. Hans-Konrad Biesalski beeinflussen die Krankheitserscheinungen von einem Vitaminmangel die Krankheitsverläufe der untersuchten Patienten. Da Vitamin D nicht nur für den Stoffwechsel der Knochen wichtig ist, sondern auch eine große Rolle für unsere Immunzellen und Abwehrreaktionen des Körpers spielt, bietet eine Fehlfunktion dieser Aufgaben eine große Angriffsfläche für das weltweit verbreitete Virus.
Des Weiteren kann Vitamin D auch entzündungsfördernde Botenstoffe in ihrer Produktion hemmen. Dies ist von großer Bedeutung, da eine Sars-CoV-2-Infektion umso gefährlicher sein kann, wenn im Zuge eben dieser Entzündungsprozesse Komplikationen entstehen. Laut Prof. Biesalski können die Folgen zu einem akuten Atemnotsyndrom führen.
Doch Vorsicht ist geboten, denn bereits in der Vergangenheit wurde betont, dass ein niedriger Vitamin-D-Gehalt, z.B. bei Entzündungen, nicht unbedingt Erkrankungsursache sei, sondern vielleicht Folge der Entzündung, so laut einer 2014 im Wissenschaftsverlag Elsevier veröffentlichten Studie.
Laut den Untersuchungen der Universität Hohenheim lässt sich ein Vitamin-D-Mangel überdurchschnittlich häufig bei Erkrankungen und Lebensumständen nachweisen, welche das COVID-19-Risiko erhöhen. Als Beispiel wird ein höheres Lebensalter genannt, sowie Adipositas (d.h. Fettleibigkeit) oder Diabetes mellitus Typ 2.
Da in den Sozialen Medien immer wieder Empfehlungen von Vitamin D zur Vorbeugung von einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu finden sind, muss an dieser Stelle noch einmal betont werden, dass die Untersuchung aus den Ergebnissen nicht schließt, dass eine Einnahme von Vitamin D einer solchen Ansteckung vorbeugen kann.
Anzumerken ist jedoch, dass der Vitamin-D-Spiegel oft den gesundheitlichen Zustand des Patienten widerspiegeln kann, da ein Mangel an dem Vitamin und andere Vorerkrankungen oft gemeinsam auftreten können.
Eine Begünstigung von schweren COVID-19 Verläufen durch einen Vitaminmangel kann demnach nicht zur Gänze geklärt werden. Dennoch könnte der Vitamin-D-Spiegel laut der Untersuchung als Hinweis dafür dienen, ob für einen Covid-19 Fall mit schwerem Verlauf ein höheres Risiko bestehe.
Untersuchungsleiter Prof. Biesalski empfiehlt, dass man bei einer Covid-19-Erkrankung immer den Vitamin-D-Spiegel bestimmen sollte. Im Zuge dessen sollte ein mögliches Defizit schnell behoben werden, um den Krankheitsverlauf nach Möglichkeit zu lindern.
Umgekehrt besteht auch die Möglichkeit, zu viel Vitamin D zu sich zu nehmen. Dies kann auch gefährlich werden, denn eine zu hohe Dosierung kann die Wirkung des Immunsystems mindern. Außerdem kann Vitamin D auch den Kalziumgehalt im Körper in die Höhe treiben. Laut dem Robert Koch-Institut können durch einen zu hohen Kalziumgehalt Nebenwirkungen in Form von Bauchkrämpfen, Erbrechen oder sogar Nierenschäden entstehen. Deswegen ist darauf zu achten, eine richtige Menge an Vitamin D zu sich zu nehmen.
Wie schon bekannt ist, kann man Vitamin D durch Hilfe von Sonnenlicht (UV-Licht) im eigenen Körper produzieren. Auch verschiedene Nahrungsmittel, z.B. Fettfische, Avocados oder Steinpilze, bieten einen höheren Gehalt an Vitamin D. Als Alternative wird das Vitamin mittlerweile konzentriert auch als Tabletten, Tropfen usw. auf den Markt gebracht, z.B. Divisun, Oleovit D3 Tropfen.
Danilo Glisic
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Zuletzt aktualisiert am 01.12.2020
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