Als eine der ältesten Krankheitsindikatoren bei Säugetieren ist Fieber einer der häufigsten Gründe für Arztbesuche weltweit. Fieber ist häufig als Reaktion auf Entzündungen, Infektionen und Traumata bemerkbar. Neben einem Anstieg der Körpertemperatur zeigt sich Fieber häufig zusätzlich mit anderen Krankheitsverhalten. Genau deswegen ist es wichtig, welche Art von Medikamenteneinnahme (z.B.: intravenös, rektal oder oral) zu verwenden ist. Denn wenn das Kind unter Atemnot oder Erbrechen leidet, wäre z.B. eine rektale oder intravenöse Verabreichung eine Alternative.
Alle Verfahren der kürzlich in dem Journal „BMC Pediatrics“ veröffentlichten, multizentrischen, randomisierten, doppelblinden, vergleichenden klinischen Phase-3-Studie wurden in Übereinstimmung mit den ethischen Standards des institutionellen und/oder nationalen Forschungsausschusses durchgeführt. Dabei wurden Patienten im Alter von 6 Monaten bis 14 Jahren mit einer axillären (in der Achselhöhle) Körpertemperatur von mehr als 38°C der Studiengruppe oder Kontrollgruppe zugewiesen.
Der Studiengruppe wurde erst intravenös Propacetamol und anschließend orale Placebo-Medikamente verabreicht. Patienten in der Kontrollgruppe wurden intravenös mit 100ml 0,9%-iger Natriumchloridlösung ohne Propacetamol infundiert. Danach wurde orales Dexibuprofen verabreicht. Die Körpertemperatur aller Patienten wurde nach 0,5, 1, 1,5, 2, 3, 4 und 6 Stunden ab oraler Anwendung von Placebo oder Dexibuprofen gemessen. Keine weiteren Antipyretika und Antibiotika wurden innerhalb von 6 Stunden nach Placebo oder Verabreichung von Dexibuprofen verabreicht, sofern dies von dem behandelnden Kinderarzt nicht als notwendig erachtet wurde.
Es wurden insgesamt 263 Patienten (125 in der Studiengruppe) der Krankenhäuser Catholic University of Korea aufgenommen. Die Körpertemperaturen von Patienten in der Studiengruppe waren bis zwei Stunden nach der Verabreichung signifikant niedriger (37,73°C gegenüber 38,36°C und 37,25°C gegenüber 37,40°C nach 0,5 bzw. 2 Stunden).
Die Temperaturen in dem Zeitraum 3, 4 und 6 Stunden nach der Verabreichung der Medikamente haben sich nicht deutlich voneinander unterschieden. Eine Körpertemperatur von weniger als 38 °C wurde innerhalb von 0,5 h nach Verabreichung von Propacetamol erreicht, während es ungefähr eine Stunde dauerte, um die genannte Körpertemperatur nach Verabreichung von Dexibuprofen zu erreichen. Die beiden Gruppen zeigten keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Reichweite der Körpertemperaturabnahme, den Bereich der Körpertemperaturänderung für fiebersenkende Verabreichungs-Zeit-Beziehung, den maximalen Wert der Körpertemperaturabnahme während der 6-stündigen Testphase, die Patientenanzahl (deren Körpertemperatur sich normalisierte), die mittlere Zeit bei der ersten Normalisierung von Körpertemperatur und die Entwicklung von unerwünschten Ereignissen einschließlich Magen-Darm-Problemen, erhöhte Leber-Enzyme und niedrigem Thrombozyten-Wert (z.B.: Nasenbluten)
Vor der Verabreichung von Antipyretika und bei dem zweiten Besuch (3 Tage nach der ersten Verabreichung), wurden physische Untersuchungen und Labortests (mit kompletter Blutzellen Zählung, Blutchemieanalyse und Urinanalyse) durchgeführt. Unerwünschte Ereignisse wurden während des gesamten Prozesses überwacht und alle Vorkommen wurden aufgezeichnet.
Basierend auf den Studienergebnissen wurde die fiebersenkende Wirkung von intravenösem Propacetamol im Vergleich zu oral verabreichtem Dexibuprofen bei den Patienten mit Fieber nach 6 Stunden als ähnlich eingestuft. Weiteres waren die Werte der Körpertemperatur bei Ersterem in den ersten zwei Stunden signifikant niedriger als die Werte von Dexibuprofen. Während die Wirkstoffkonzentration von Propacetamol (intravenöse Verabreichung) den maximalen Wert innerhalb von 40 Minuten erreicht, dauert es länger als zwei Stunden damit Dexibuprofen (orale Verabreichung) seine höchste Konzentration erreicht.
Dexibuprofen (enthalten z.B. in Seractil forte Filmtabletten) und Propacetamol (enthalten z.B. in ben-u-ron Zäpfchen) sind die beiden häufigsten angewendeten Antipyretika (d.h. fiebersenkende Medikamente) bei Kindern und Jugendlichen. In Fällen, in denen der orale Weg nicht möglich ist, kann Propacetamol auch durch einen rektalen Weg verwendet werden. Vor allem in jenen Fällen, in denen das Kind unter Atemnot leidet oder erbricht wäre diese Art der Verabreichung eine Möglichkeit. In einem solchen Fall jedoch wäre die Bioverfügbarkeit, d.h. der Teil der verabreichten Dosis, welcher den Kreislauf erreicht, wesentlich reduziert (54% weniger als oraler Weg). Genau deswegen ist es von größter Bedeutung abzuwiegen, ob intravenöse, rektale oder orale Verabreichung zu verwenden ist.
Danilo Glisic
Autor
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Zuletzt aktualisiert am 02.12.2020
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