Diarrhoe (oder Durchfall) ist ein Symptom, bei dem mehrmals täglich weicher bis flüssiger Stuhl ausgeschieden wird. Medizinisch wird Durchfall als Begriff bezeichnet, bei dem folgende Faktoren eintreten: Eine Stuhlentleerung bei mehr als dreimal pro Tag, die Änderung der Konsistenz des Stuhls zu breiiger bis flüssiger Beschaffenheit und eine zunehmende Stuhlmenge von mehr als 250 Gramm am Tag. Dabei kann sich Diarrhoe akut oder auch chronisch manifestieren, wobei sie auch von zusätzlichen Symptomen wie Erbrechen, Fieber oder Übelkeit begleitet werden kann.
Ursachen für das Symptom können Infektionen mit Bakterien oder Viren sein, bestimmte (Neben-) Wirkungen von Medikamenten, Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln oder anderen körperlichen Erkrankungen bzw. psychischen Belastungen.
Während akuter Durchfall meistens ungefährlich sein kann, sollte bei schwerer, chronischer Diarrhoe ein Arztbesuch in Erwägung gezogen werden, um die eigentliche Krankheit zu behandeln. Durch Bakterien verursachte Durchfall-Erreger können so mit Antibiotika behandelt werden.
Antibiotika können das mikrobielle Gleichgewicht verändern. Dies kann zu einem Antibiotika-assoziiertem Durchfall führen, kurz AAD genannt. So können unterschiedliche antibiotikainduzierte Formen von Diarrhoe entstehen, wie zum Beispiel die sogenannte segmentär-hämorrhagische Kolitis bei der Verwendung von Penicillin oder Penicillinderivaten.
Probiotika können AAD jedoch vorbeugen, indem sie körperliche Mechanismen wie eine Darmbarriere oder Wiederherstellung unserer Darmflora unterstützen.
Reisediarrhoe ist eine weitverbreitete Form des Symptoms. Wie der Name schon erkennen lässt, bekommen Betroffene diese Art des Phänomens bei einer bakteriellen Infektion währen einer (Fern-) Reise. Ungefähr jeden zweiten bis fünften Passagier trifft dieses Los.
Laut einer Ende 2017 in der Fachzeitschrift Clinical Infectious Diseases publizierten Studie wird in solchem Fall allgemein bei einer Behandlung mit einem Antibiotikum das häufig eingesetzte Medikament Loperamid von Ärzten empfohlen, um die Symptome der AAD zu bekämpfen. In dieser randomisierten, doppelblinden und kontrollierten Studie wurden 324 Teilnehmer aus vier Ländern (Afghanistan, Dschibuti, Kenia und Honduras) zwischen September 2012 und Juli 2015 getestet. Um die Wirkung zu überprüfen, wurden innerhalb von 24 Stunden jeweils drei verschiedene Arten von Antibiotika (Azithromycin, Levofloxacin und Rifaximin) und zusätzlich Loperamid verabreicht.
Die Ergebnisse lieferten zum Schluss eine Heilung in 81,4%, 78,3% und 74,8% bei der Levofloxacin-, Azithromycin- und Rifaximin-Verabreichung. Laut der Studie ist diese Form der Kombinationstherapie bei Reisenden "sicher und hochwirksam".
Eine weitere 2017 publizierte, multizentrische, randomisierte und kontrollierte Studie, untersuchte die Wirkung des Probiotikum Saccharomyces boulardii für die Behandlung von AAD bei Kindern.
Zwischen November 2012 bis September 2013 wurden in zehn Kinderspitälern bzw. Lehrkrankenhäusern Kinder im Alter von einem Monat bis drei Jahren in eine Testgruppe und eine Kontrollgruppe eingeteilt. Bei den 408 Studienteilnehmern wurde festgestellt, dass das Verabreichen des Probiotikums eine effektive und sichere Methode zur Verhinderung von AAD bei Säuglingen und Kleinkindern, welche Antibiotika verabreicht bekommen, darstellt.
In jedem Fall sollte darauf geachtet werden, wie lange das akute Symptom anhält und in welchem Ausmaß es sich entwickelt. Vor allem während und nach Reisen könnten Bakterien der Auslöser für Diarrhoe sein und sollten unter ärztlicher Beratung behandelt werden. Sowohl bei Erwachsenen, aber auch vor allem bei Kleinkindern und Säuglingen ist Durchfall ernst zu nehmen und sollte schnellstmöglich kontrolliert werden.
Wirkstoffe:
Danilo Glisic
Autor
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Zuletzt aktualisiert am 30.12.2020
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