Wenn eine Versandapotheke ihre Arzneimittel online verkauft, muss diese öffentlich einsehbar bei der zuständigen Aufsichtsbehörde registriert sein und wird von dieser Überwacht. In Deutschland wäre das beispielsweise das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) und in Österreich das BASG (Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen). Eine detaillierte Liste aller zuständigen EU-Aufsichtsbehörden finden Sie hier. Zum Schutz der Konsumenten vor falschen Arzneimitteln werden die Qualitätsanforderungen, welche im Arzneimittelgesetzt und in der zugehörigen Fernabsatz-Verordnung vorgegeben werden, von der jeweiligen Aufsichtsbehörde erfüllt. Dadurch kann gewährleistet werden, dass nur legale und den Anforderungen entsprechende Medikamente verkauft werden.
Eine registrierte Apotheke, welche Arzneimittel online anbietet, erkennt man dadurch, dass auf deren Website ein Logo mit weißem Kreuz, grüner Schrift und passender nationaler Flagge (d.h. Sitz der Internet-Apotheke und der Arzneimittelbehörde) vorhanden ist. Mit einem Klick auf dieses Logo wird man zu der passenden Aufsichtsbehörde weitergeleitet.
Es können auch Versandapotheken existieren, welche schon im Register verzeichnet, jedoch noch nicht in Betrieb sind.
Versandapotheken im klassischen Sinn sind öffentlich zugängliche Apotheken, welche eine Erlaubnis für den Versand von Arzneimitteln besitzen. Dadurch können Käufer die Medikamente per Post, Telefon oder Online bei einer dazugehörigen Website bestellen.
Im Vergleich zu den klassischen Versandapotheken gehören die Online-Plattformen (Website, App) nicht zu einer öffentlichen Apotheke, welche den Versand von Arzneimitteln anbietet, sondern sind Intermediäre, welche mit unterschiedlichen Partnerapotheken zusammenarbeiten. Die Plattformen kümmern sich um den Bestellvorgang und Lieferung, ähnlich wie z.B. Lieferando oder Mjam, sie selbst dürfen jedoch keine Arzneimittel verkaufen. Dadurch können Medikamente innerhalb einer Stunde nach Bestellung innerhalb des Liefergebietes zur Haustür gebracht werden. In Österreich existieren auch einige Lieferplattformen wie Gurkerl.at, welche mittlerweile auch bestimmte Arzneimittel anbieten, jedoch haben wir in diesem Beitrag Versandapotheken und Plattformen verglichen, welche sich auf Arzneimittel spezialisiert haben. Folgende Versandapotheken haben wir dabei verglichen:
Begriffe:
Market Share: Der prozentuale Anteil der Besucher einer Website im Verhältnis zur Gesamtzahl der Besucher in der gesamten Wettbewerbsgruppe (geschätzt)
Versandapotheken im Vergleich - Übersichtstabelle (deutsch) (Stand April 2022)
- Shop Apotheke NOW!
- Lieferung der Bestellung schon am gleichen oder am nächsten Tag
- Bonusprogramm: Punkte sammeln und sparen
- € 5,- Willkommensgutschein (bei Newsletter-Anmeldung)
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Quick Commerce Plattformen im Vergleich - Übersichtstabelle (deutsch) (Stand April 2022)
Obwohl in Deutschland der Versand von verschreibungspflichtigen Medikamenten seit 2004 erlaubt ist, konnten die großen Versandapotheken am RX-Markt kaum Marktanteile gewinnen. Durch die Einführung des E-Rezepts im Jahr 2022, welches nun beinahe zeitgleich in Österreich und Deutschland erfolgt, erhofft man sich eine wesentliche Verbesserung der Customer Journey und ein starkes Wachstum in diesem Markt.
Während es bisher für Kunden noch nötig war, das Papierrezept einzusenden und der Apotheker verpflichtet war auf den Eingang des Papierrezepts zu warten, erfolgt dieser Vorgang nun innerhalb von Sekunden und die Lieferung der Produkte kann nun in derselben Stunde erfolgen. Dadurch, dass Kunden bei Versandapotheken auf Grund der Versandkostenfreigrenze häufig auf Vorrat gekauft haben und ein komplett anderes Konsumentenverhalten bei verschreibungspflichtigen Medikamenten zu erwarten ist, ändern sich jedoch auch die logistischen Anforderungen erheblich. Ein Kunde wird ein verschreibungspflichtiges Präparat in der Regel noch am selben Tag benötigen.
Während in Deutschland verschreibungspflichtige Medikamente im Versandweg erhältlich sind, existieren in Österreich nur wenige Rechtsnormen (z.B. § 8a ApoG), die die Zustellung von verschreibungspflichtigen Medikamenten an Patienten und Patientinnen erlauben.
Auch im Bereich des Arzneimittelhandels ist ein eindeutiger Trend in Richtung Quick-Commerce zu erkennen. Schon im Lebensmittelhandel wurde durch Lieferunternehmen wie Foodora, Mjam aufgezeigt, dass zahlreiche Use-Cases eine Zustellung innerhalb von einer Stunde oder wenige Stunden erforderlich machen. Die schnelle Zustellung kann ein Anreiz für Kunden sein, sich für den Anbieter mit diesem Service zu entscheiden. In Österreich werden jedoch von Anbietern wie Mayd oder Pluz Care nur OTC-Produkte zugestellt, da es rechtliche Limitierungen im Versand- und Zustellweg gibt und verschreibungspflichtige Präparate vom Versandweg grundsätzlich ausgeschlossen sind.
Wirklich interessant wird das Quick-Commerce-Konzept mit der Einführung des E-Rezepts 2022 und mit einer möglichen Liberalisierung des RX-Versandverbots in Österreich, wodurch einerseits verschreibungspflichtige Medikamente digital verschrieben werden und andererseits eine rasche Zustellung zum Patienten nach Hause möglich wird. Hier können auch wiederum telemedizinische Anbieter eine wesentlichen Rolle bei der Verknüpfung spielen, damit Patienten in gewissen Fällen von zu Hause medizinisch beraten werden könnten.
Derzeit ist mit den Anbietern MAYD, Pluz Care und Shop-Apothekes Service NOW neue Bewegung am Markt, die in den nächsten 12 Monaten erhebliche Änderungen am Markt mit sich bringen kann.
Danilo Glisic
Autor
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Zuletzt aktualisiert am 13.06.2022
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