Was sollten Sie vor der Einnahme von Acetolyt-Granulat beachten?
Acetolyt-Granulat darf nicht eingenommen werden,
- bei metabolischer Alkalose (stoffwechselbedingte starke Anhebung des pH-Wertes des Blutes)
- bei erhöhtem Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie)
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bei einem Blut-pH-Wert unter 7,2 müssen zur Korrektur der Azidose vom Arzt intensivmedizinische Maßnahmen eingeleitet werden.
Ihr Arzt wird Ihnen in regelmäßigen Abständen Blut abnehmen, um bestimmte Werte zu kontrollieren (pH-Wert, Standardbikarbonat, Alkalireserve, Kalzium- und Phosphatgehalt des Blutes). Daraus kann er ablesen, ob die Dosierung geändert werden muss oder ob sich bestimmte Gegenanzeigen für die weitere Einnahme des Präparates ergeben. Dies kann vor allem bei Ausscheidungsstörungen wie Niereninsuffizienz, Versagen der Harnausscheidung (Anurie) und Austrocknung des Körpers bei starkem Flüssigkeitsverlust (Exsikkose) der Fall sein.
Bei gut eingestellter Dauermedikation genügen gelegentliche Kontrollen der Blutwerte.
Durch Acetolyt-Granulat wird auch Phosphat, das mit der Nahrung aufgenommen wird, gebunden. Bei Nierenfunktionsstörungen liegen oft erhöhte Phosphatwerte im Blut vor, wobei die Bindung von Phosphat durch Acetolyt-Granulat ein positiver Effekt ist.
Bei normaler Nierenfunktion kann jedoch bei längerer Anwendung ein erniedrigter Blut- Phosphatspiegel resultieren.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund des Fehlens von Studien ist die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht zu empfehlen. Einnahme von Acetolyt-Granulat zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden.
Bei gleichzeitig notwendiger Einnahme von Herzglycosid-Präparaten (bestimmte herzwirksame Medikamente) muss Ihr Arzt den Kalziumgehalt des Granulates berücksichtigen (Verstärkung der Glycosidwirkung sowie erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen möglich). Ein Messlöffel Acetolyt-Granulat enthält ca. 310 mg Kalzium (= 7,5 mmol).
Gleichzeitige Einnahme von Vitamin D kann die alkalisierende Wirkung (Anhebung des Blut-pH- Wertes) von Acetolyt-Granulat verstärken. Es kann auch zu einer vermehrten Aufnahme von Kalzium ins Blut kommen.
Thiazide (harntreibende Substanzen) führen zu einer Verminderung der Kalziumausscheidung.
Tetracycline, Cephalosporine, Chinolone (bestimmte Antibiotika), Ketoconazol (Mittel gegen Pilzerkrankungen), Eisen, Natriumfluorid und Bisphosphonate (Osteoporosetheapie-Medikament) werden bei gleichzeitiger Einnahme von Acetolyt-Granulat vermindert resorbiert. Ein Abstand von 2 Stunden sollte zwischen der Einnahme eingehalten werden.
Gleichzeitige Gabe von aluminiumhaltigen Substanzen (z. B. bestimmte Magenschutzmittel) kann zu einer erhöhten Aufnahme von Aluminium führen. Die Einnahme von Acetolyt-Granulat ist deshalb insbesondere bei Patienten mit erhöhter Aluminiumbelastung von der Einnahme aluminiumhaltiger Medikamente zeitlich zu trennen (min. 2 Stunden).
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
Es liegen keine Daten über die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit vor.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es sind keine Auswirkungen bekannt.
Acetolyt-Granulat enthält Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 175,5 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Speisesalz) pro Messlöffel. Dies entspricht 8,8 % der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie über einen längeren Zeitraum 4 oder mehr Messlöffel täglich benötigen, insbesondere, wenn Sie eine kochsalzarme (natriumarme) Diät einhalten sollen.