Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Die Anwendung bei dehydrierten, hypovolämischen oder hypotonischen Tieren ist wegen der Gefahr einer erhöhten Nierentoxizität zu vermeiden. Die gleichzeitige Verabreichung von potenziell nierenschädigenden Arzneimitteln sollte vermieden werden.
Die angegebene Dosierung oder Behandlungsdauer nicht überschreiten.
Nicht mit anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) gleichzeitig oder im Abstand von 24 Stunden voneinander anwenden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
In Laborstudien wurden für Carprofen, wie auch für andere NSAIDs, photosensibilisierende Eigenschaften nachgewiesen.
Der Haut- oder Augenkontakt ist zu vermeiden. Bei versehentlichem Kontakt sind die betroffenen Stellen sofort gründlich zu waschen. Bei anhaltender Reizung: Ärztlichen Rat einholen.
Sorgfalt ist geboten, um eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden. Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Anwendung während der Trächtigkeit:
In Ermangelung spezifischer Studien bei trächtigen Rindern, ist die Anwendung nur nach einer Nutzen-Risiko-Analyse durch den behandelnden Tierarzt angezeigt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Es liegen für Carprofen keine gesicherten Erkenntnisse zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vor. Im Verlauf klinischer Studien mit Rindern kamen vier verschiedene Antibiotikaklassen (Makrolide, Tetrazykline, Cephalosporine und potenzierte Penicilline) zum Einsatz, ohne dass Wechselwirkungen bekannt wurden. Jedoch sollte Carprofen ebenso wie andere NSAIDs nicht gleichzeitig mit anderen NSAIDs oder Glukokortikoiden angewendet werden.
Tiere, die Carprofen zusammen mit einem Antikoagulans erhalten, sind sorgfältig zu überwachen. NSAIDs weisen eine hohe Plasmaproteinbindung auf und können mit anderen Wirkstoffen mit hoher Plasmaproteinbindung konkurrieren, so dass die gleichzeitige Verabreichung zu toxischen Effekten führen kann.
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
In klinischen Studien wurden keine Nebenwirkungen nach intravenöser und subkutaner Gabe der bis zu 5-fachen Menge der empfohlenen Dosis berichtet.
Es gibt kein spezifisches Antidot bei Carprofen Überdosierung. Stattdessen sollte eine allgemeine unterstützende Therapie, wie sie bei klinischer Überdosierung von NSAIDs üblich ist, angewendet werden.