Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Während einer längeren (einen Monat oder länger andauernden) Behandlung sollten in regelmäßigen Abständen Leber- und Nierenfunktionstests und hämatologische Untersuchungen (Blutuntersuchungen) durchgeführt werden. Bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nieren- und/oder Beeinträchtigung der Leberfunktion sowie gleichzeitigen schweren Stoffwechselstörungen sollte die Verabreichung des Tierarzneimittels mit Vorsicht erfolgen und die Behandlung mittels Serumuntersuchung überwacht werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Vor Anwendung sollten die beteiligten Erreger durch bakteriologische Nachweisverfahren bestimmt und deren Empfindlichkeit gegenüber Clindamycin sichergestellt werden. Insbesondere bei Vorliegen einer Infektion mit Staphylococcus pseudintermedius ist vor der Anwendung eine Resistenzbestimmung durchzuführen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender :
Nach Verabreichung Hände waschen. Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Lincosamide (Lincomycin, Clindamycin) sollten das Tierarzneimittel nicht handhaben.
Fortpflanzungsfähigkeit:
Laboruntersuchungen an Ratten ergaben keinen Hinweis auf eine teratogene Wirkung von Clindamycin auch nach Behandlung mit hohen Dosen.
Trächtigkeit und Laktation:
Da Verträglichkeitsstudien nicht bei trächtigen und laktierenden Hündinnen oder Zuchtrüden durchgeführt wurden, sollte das Tierarzneimittel nur nach einer Nutzen/Risikoabwägung durch den behandelnden Tierarzt angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Für Clindamycin wurden neuromuskulär blockierende Eigenschaften nachgewiesen, die die Wirkung von anderen neuromuskulär blockierenden Arzneimitteln verstärken können. Eine gleichzeitige Anwendung solcher Präparate sollte daher mit Vorsicht erfolgen.
Eine partielle Kreuzresistenz besteht insbesondere mit Erythromycin sowie gegenüber anderen Makrolidantibiotika. Clindamycin sollte nicht gleichzeitig mit Chloramphenicol oder Makroliden angewandt werden, da diese ihren Angriffspunkt an der 50 S ribosomalen Subunit haben und sich deshalb gegenseitig antagonisieren können. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Clindamycin und
Aminoglykosidantibiotika (z.B. Gentamicin) lassen sich negative Wechselwirkungen (akutes Nierenversagen) nicht vollständig ausschließen.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Eine 30-fache Überdosierung, d.h. 300 mg/kg wurden von Hunden ohne Nebenwirkungen vertragen. Gelegentlich wurden Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Leukozytose und ein Anstieg von Leberenzymwerten (AST, ALT) beobachtet. In solchen Fällen sollte die Behandlung unverzüglich abgesetzt werden und eine symptomatische Behandlung der Tiere erfolgen.