Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Nach der Anwendung des Tierarzneimittels sollen die Tiere an einem ruhigen Ort verbleiben. Während der Erholungszeit sollten die Tiere nicht unbeaufsichtigt sein.
Wegen der unterschiedlichen Dosierungsempfehlungen ist im Falle einer Umwidmung des Tierarzneimittels auf Tiere, die nicht zu den Zieltierarten gehören, Vorsicht geboten.
Falls noch andere Sedativa als Medetomidin verabreicht werden, ist zu berücksichtigen, dass die Wirkung dieser anderen Substanzen nach Aufhebung der Medetomidin-Wirkung weiter anhalten kann.
Atipamezol hebt die Wirkung von Ketamin nicht auf, und Letzteres kann bei alleinigem Gebrauch bei Hunden Anfälle und bei Katzen Krämpfe auslösen. Darum darf Atipamezol nicht früher als 30-40 Minuten nach der letzten Ketamingabe verabreicht werden.
Achten Sie darauf, dass das Tier wieder einen normalen Schluckreflex hat bevor Nahrung oder Flüssigkeit angeboten wird.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Wegen der starken pharmakologischen Wirkung von Atipamezol ist jeder Kontakt des Tierarzneimittels mit der Haut, den Augen und der Schleimhaut zu vermeiden. Im Falle versehentlichen Haut- oder Augenkontakts ist die betroffene Stelle mit reichlich sauberem
Wasser zu spülen. Sollte die Reizung anhalten, ist ein Arzt zu Rate zu ziehen. Kontaminierte Kleidungsstücke, die direkten Kontakt zur Haut haben, sind zu entfernen.
Zwecks Vermeidung einer versehentlichen Einnahme oder Selbstinjektion ist während der Handhabung des Produkts Vorsicht geboten.
Bei versehentlicher Einnahme oder Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage vorzuzeigen.
Anwendung während der Trächtigkeit oder Laktation
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation ist nicht eindeutig belegt. Die Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation wird daher nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Eine gleichzeitige Verabreichung von Atipamezol und anderen ZNS-wirksamen Pharmaka wie Diazepam, Acepromazin oder Opiaten wird nicht empfohlen.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel)
Eine Überdosierung von Atipamezolhydrochlorid kann vorübergehend Tachykardie und zentrale Erregungserscheinungen (Hyperaktivität, Muskelzittern) verursachen. Falls nötig, können diese Symptome durch die Gabe einer niedrigeren als der üblichen klinischen Medetomidinhydrochlorid-Dosis antagonisiert werden.
Falls ein zuvor nicht mit (Dex-)Medetomidinhydrochlorid sediertes Tier irrtümlicherweise Atipamezolhydrochlorid verabreicht bekommt, können Hyperaktivität und Muskelzittern auftreten. Diese Symptome halten ca. 15 Minuten an.