Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Untersuchungen zur Anwendung bei jungen Hunden unter 16 Wochen sowie jungen Katzen unter 12 Wochen liegen nicht vor.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Behandelte Tiere sollten bei gleichbleibender Umgebungstemperatur sowohl während des Eingriffs/der Untersuchung als auch während der Aufwachphase bei konstanter Temperatur warm gehalten werden.
Die Tiere sollten 12 Stunden lang bis zur Verabreichung von Cepedex kein Futter erhalten. Wasser kann jedoch angeboten werden.
Nach der Behandlung sollte erst dann Wasser oder Futter gegeben werden, wenn das Tier in der Lage ist zu schlucken.
Während der Sedierung können Hornhauttrübungen auftreten. Die Augen sollten mit einer geeignete Augensalbe geschützt werden.
Bei älteren Tieren ist Dexmedetomidin mit Vorsicht zu verwenden.
Die Sicherheit von Dexmedetomidin wurde nicht bei männlichen Zuchttieren untersucht.
Nervösen, aggressiven oder aufgeregten Tieren sollte vor Behandlungsbeginn die Gelegenheit gegeben werden, sich zu beruhigen.
Die Atem- und Herzfunktion sollte engmaschig und in regelmäßigen Abständen überwacht werden. Eine Pulsoximetrie kann bei der Überwachung hilfreich sein, ist aber nicht essenziell. Wenn Dexmedetomidin und Ketamin nacheinander verabreicht werden, um bei Katzen die Narkose einzuleiten, sollten für den Fall von Atemnot oder Apnoe Geräte für eine manuelle Beatmung verfügbar sein. Außerdem ist es sinnvoll, Sauerstoff griffbereit zu haben, für den Fall, dass eine Hypoxämie festgestellt oder vemutet wird.
Kranke und geschwächte Hunde und Katzen sollten Dexmedetomidin als Prämedikation vor Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanaesthesie nur nach einer Risiko-Nutzen-Analyse erhalten.
Die Verwendung von Dexmedetomidin zur Prämedikation bei Hunden und Katzen verringert signifikant die Menge des Arzneimittels für die Narkoseeinleitung. Die intravenöse Gabe von Arzneimitteln zur
Narkoseeinleitung sollte vorsichtig und nach Wirkung erfolgen. Der Bedarf an Inhalationsnarkotika für die Aufrechterhaltung einer Narkose ist ebenfalls reduziert.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Dexmedetomidin ist ein Beruhigungs- und Schlafmittel. Es sollte darauf geachtet werden, dass es zu keiner Selbstinjektion kommt. Im Falle einer versehentlichen Einnahme oder Selbstinjektion muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht und diesem die Packungsbeilage bzw. Fachinformation oder das Etikett gezeigt werden. SETZEN SIE SICH JEDOCH NICHT SELBST ANS STEUER, da eine beruhigende Wirkung und Blutdruckschwankungen eintreten können.
Schwangere Frauen sollten das Tierarzneimittel mit besonderer Vorsicht handhaben, um eine Selbstinjektion zu vermeiden, da es nach einer versehentlichen systemischen Exposition zu uterinen Kontraktionen und zu einem Blutdruckabfall beim Fötus kommen kann.
Vermeiden Sie den Kontakt mit Haut, Augen oder Schleimhäuten; die Verwendung undurchlässiger Schutzhandschuhe wird empfohlen. Sollte es zu einem Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten gekommen sein, die betroffenen Hautstellen sofort mit reichlich Wasser abspülen und kontaminierte Kleidung, die direkten Kontakt mit der Haut hat, ausziehen. Bei Augenkontakt mit viel Wasser ausgiebig spülen. Beim Auftreten von Beschwerden einen Arzt aufsuchen.
Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit auf die arzneilich wirksame Substanz oder die in dem Präparat enthaltenen Hilfsstoffe sollten beim Umgang mit dem Präparat vorsichtig sein.
Hinweis für Ärzte: Dexmedetomidin ist ein α2-Adrenozeptor-Agonist, Beschwerden nach der Einnahme können klinische Symptome wie eine dosisabhängige Sedierung, Atemdepression, Bradykardie, Hypotonie, Mundtrockenheit und Hyperglykämie sein. Auch von ventrikulären Arrhythmien wurde berichtet. Es
empfiehlt sich eine symptomatische Behandlung der respiratorischen und hämodynamischen Beschwerden. Der spezifische α2-Adrenozeptor-Antagonist Atipamezol, der für die Anwendung bei Tieren zugelassen ist,
wurde bislang beim Menschen nur experimentell zur Antagonisierung von Dexmedetomidin-induzierten Wirkungen eingesetzt.
Trächtigkeit und Laktation:
Die Sicherheit von Dexmedetomidin wurde nicht bei trächtigen oder laktierenden Tieren untersucht. Daher wird der Einsatz des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation nicht empfohlen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Bei Gabe von anderen Substanzen, die zentralnervöse Funktionen dämpfen, ist mit einer Wirkungsverstärkung von Dexmedetomidin zu rechnen, so dass eine Dosisanpassung erforderlich sein kann. Anticholinergika sollten zusammen mit Dexmedetomidin mit Vorsicht angewendet werden.
Die Verabreichung von Atipamezol nach Dexmedetomidin kehrt die Wirkungen rasch um und verkürzt so die Aufwachphase. Hunde und Katzen sind normalerweise innerhalb von 15 Minuten wach und imstande zu stehen.
Katzen: Nach gleichzeitiger intramuskulärer Verabreichung von 40 Mikrogramm Dexmedetomidin/kg KGW und 5 mg Ketamin/kg KGW an Katzen erhöhte sich die maximale Konzentration von Dexmedetomidin auf das Doppelte, während Tmax unverändert war. Die durchschnittliche Eliminationshalbwertzeit von Dexmedetomidin stieg auf 1,6 h und die Gesamtexposition (AUC) erhöhte sich um 50 %.
Eine gleichzeitige Gabe von 10 mg Ketamin/kg KGW und 40 Mikrogramm Dexmedetomidin/kg KGW kann zu Tachykardie führen.
Atipamezol macht die Wirkung von Ketamin nicht rückgängig.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Hunde:
In Fällen von Überdosierung oder bei potentiell lebensbedrohlichen Wirkungen entspricht die benötigte Dosis Atipamezol dem Zehnfachen der Initialdosis von Dexmedetomidin (in Mikrogramm/kg KGW oder Mikrogramm/m2 Körperoberfläche). Das Dosisvolumen von Atipamezol in einer Konzentration von
5 mg/ml entspricht dem verabreichten Dosisvolumen von Cepedex 0,5 mg/ml, unabhängig von der Art der Applikation von Cepedex.
Katzen:
In Fällen von Überdosierung oder potentiell lebensbedrohlichen Wirkungen von Dexmedetomidin ist Atipamezol der geeignete Antagonist, der in folgender Dosierung intramuskulär appliziert werden sollte: fünffache Initialdosis von Dexmedetomidin in Mikrogramm/kg KGW. Das Dosisvolumen von Atipamezol entspricht bei einer Konzentration von 5 mg/ml der Hälfte des verabreichten Dosisvolumens von Cepedex 0,5 mg/ml.
Wenn Katzen gleichzeitig einer Überdosis Dexmedetomidin (dreifache empfohlene Dosis) und 15 mg Ketamin/kg KGW ausgesetzt sind, kann Atipamezol in der empfohlenen Dosierung verabreicht werden, um die Wirkungen des Dexmedetomidins aufzuheben.
Inkompatibilitäten:
Keine bekannt.
Dexmedetomidin ist mit Butorphanol und Ketamin in derselben Spritze mindestens zwei Stunden lang kompatibel.