Chronomintic Retard Bolus – sept 2022
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:
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zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.
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Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichtes, falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).
Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z. B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus Verwendung finden.
Über Resistenz gegen Levamisol wird bei Trichostrongyliden-Arten berichtet. Daher sollte sich die Anwendung dieses Tierarzneimittels auf betrieblicher Ebene auf lokale epidemiologische Erhebungen zur Empfindlichkeit von Nematoden, sowie auf Expertenempfehlungen zur Eindämmung weiterer Anthelminthika-Resistenzen stützen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Im Frühjahr behandelte Rinder dürfen nicht auf Weiden gebracht werden, die in derselben Saison bereits von unbehandelten Rindern beweidet wurde.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Der direkte Kontakt mit Haut/ Schleimhaut und Augen ist zu vermeiden. Bei Kontakt mit Haut/ Schleimhaut oder Augen gründlich mit Wasser spülen. Nach Gebrauch Hände waschen.
Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation
Nicht bei tragenden und laktierenden Tieren anwenden, die der Milchgewinnung dienen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Erfolgt eine Impfung gegen Lungenwürmer vor Weideaustrieb, sollte der Bolus frühestens 14 Tage nach Verabreichung der zweiten Impfdosis verabreicht werden.
Die gleichzeitige Anwendung nikotinerger Substanzen (Pyrantel, Morantel) sowie Hemmstoffe der Cholinesterasen (Organophosphate) erhöhen die Toxizität von Levamisol. Die Wirkung depolarisierender Muskelrelaxantien wird durch Levamisol verstärkt.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel)
Levamisol-Intoxikationen äußern sich aufgrund der muskarin- und nikotinartigen Wirkungen, ähnlich der Vergiftung durch Organophosphate durch Salivation, Unruhe, Muskeltremor, Bradykardie, Miosis, in schweren Fällen auch durch Durchfall, Ateminsuffizienz und Kollaps.