Isotone Kochsalzlösung „Fresenius“ 0,9 g/100 ml – Infusionslösung für Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen

Abbildung Isotone Kochsalzlösung „Fresenius“ 0,9 g/100 ml – Infusionslösung für Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen
Zulassungsland Österreich
Hersteller Fresenius Kabi Austria GmbH
Suchtgift Nein
Psychotrop Nein
Zulassungsdatum 04.05.2015
ATC Code QB05BB01
Abgabestatus Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Verschreibungsstatus Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung

Zulassungsinhaber

Fresenius Kabi Austria GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Isotone Kochsalzlösung „Fresenius“ 0,9 g/100 ml – Infusionslösung für Rinder, Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, Hunde und Katzen

ANWENDUNGSGEBIETE

  • zur Behandlung einer Dehydratation und Hypovolämie
  • zur Behebung eines Mangels an Natrium (Hyponatriämie) und Chlorid (Hypochlorämie)
  • zur Behandlung einer hypochlorämischen Alkalose
  • als Trägerlösung für kompatible Medikamente
  • äußerlich zur Wundspülung und Befeuchtung von Kompressen

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht anwenden bei Tieren mit: hypertoner Dehydratation, Hypernatriämie, Hyperchlorämie, Hyperhydratation, Acidose und Hypokaliämie.

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Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zur intravenösen Anwendung.

Zur Wundspülung und Befeuchtung von Kompressen.

Maximale Tagesdosis:

Die Dosierung hängt vom klinischen Zustand des Tieres ab und muss unter Kontrolle des Tierarztes auf den konkreten Fall abgestimmt werden.

Maximale Infusionsrate:

Grundsätzlich wird empfohlen, die Infusionsrate dem bestehenden Flüssigkeitsmangel anzupassen. Höhere Infusionsraten sind bei hypovolämischem Schock erforderlich (Hund: bis zu 100 ml/kg KGW/h; Katze: bis zu 60 ml/kg KGW/h; Pferd, Rind, neugeborenes Kalb: 50 bis 80 ml/kg KGW/h).

Obwohl keine konkreten maximalen Infusionsraten für kleine Wiederkäuer und Schweine in der wissenschaftlichen Literatur verfügbar sind, weist vieles darauf hin, dass diejenigen, die für Rinder gelten, sicher verwendet werden können. Bei einer langfristigen intravenösen Infusionstherapie sollten in der Regel 5 bis 10 ml/kg KGW/h nicht überschritten werden. In einigen Fällen kann es jedoch erforderlich sein, die Infusionsgeschwindigkeit über diese Werte zu erhöhen.

Während einer raschen intravenösen Flüssigkeitszufuhr sollten die Tiere auf Zeichen einer Hyperhydratation (hauptsächlich Lungenödem) überwacht werden.

Allgemeine Leitlinien für die Flüssigkeitszufuhr:

Die Dosierung von Infusionslösungen sollte immer dem aktuellen Flüssigkeitsbedarf des Tieres angepasst werden. Das zum Ausgleich eines Flüssigkeitsmangels erforderliche Gesamtvolumen ergibt sich aus der Menge des Erhaltungsvolumens zuzüglich der Menge des Volumendefizits. Das Erhaltungsvolumen entspricht den normalen Flüssigkeitsverlusten durch Transpiration, Schwitzen, Urin und Kot abzüglich der Wassermenge, die im intermediären Stoffwechsel erzeugt wird. Unter normalen Bedingungen ergeben sich folgende Empfehlungen für das Erhaltungsvolumen bei ausgewachsenen Tieren:

Körpergewicht (kg) Erhaltungsvolumen (ml/kg KGW/Tag)

Dehydratationsgrad (% KGW)Volumendefizit (ml/kg KGW/Tag)
Leicht (4 bis 6 %)40 bis 60
Mäßig (6 bis % %)60 bis 80
Schwer (> 8%)> 80 (bis 120)
Körpergewicht (kg)Erhaltungsvolumen (ml/kg KGW/Tag)
<580 bis 120

Bei bestehendem Flüssigkeitsmangel infolge von Fieber, Durchfall, Blutungen, Erbrechen oder absolutem und relativem intravasalem Volumenmangel muss das Defizit, je nach dem Grad der Dehydratation, durch zusätzliche Flüssigkeitszufuhr aufgefüllt werden:

Körpergewicht (kg)Erhaltungsvolumen (ml/kg KGW/Tag)
<580 bis 120

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Dosierung und Dauer der Behandlung müssen in Abhängigkeit vom spezifischen Flüssigkeits- und Elektrolytbedarf unter Kontrolle eines Tierarztes eingestellt werden, um mögliche Nebenwirkungen durch Überdosierung zu vermeiden.

Hohe Infusionsraten sollten in Fällen einer chronischen Hyponatriämie vermieden werden.

Bei Hypothermie des Tieres oder niedriger Umgebungstemperatur sollten intravenös zu verabreichende Flüssigkeiten vorher angewärmt werden. Alle relevanten aseptischen Vorsichtsmaßnahmen müssen während der intravenösen oder äußerlichen Anwendung eingehalten werden.

Nur anwenden, wenn die Lösung klar und frei von sichtbaren Partikeln und das Behältnis unbeschädigt ist.

Sie dürfen Isotone Kochsalzlösung „Fresenius“ 0,9 g/100 ml nicht verwenden, wenn Sie Folgendes bemerken: die Lösung ist nicht klar und farblos und/oder das Behältnis ist nicht unversehrt.

Bei Zusatz von Arzneimitteln muss die Sterilität gesichert sein und es ist auf gute Durchmischung zu achten. Es dürfen nur solche Arzneimittel zugesetzt werden, für die die Kompatibilität sichergestellt ist.

Aus mikrobiologischer Sicht müssen Lösungen, die unter unkontrollierten und unvalidierten Bedingungen gemischt wurden, sofort angewendet werden. Die Verantwortung für die Lagerzeit/Bedingungen der gebrauchsfertigen Lösung liegt beim Anwender.

10. WARTEZEIT(EN)

 
Rind, Pferd, Schaf, Ziege:  
Essbare Gewebe: Null Tage
Milch: Null Stunden
Schwein:  
Essbare Gewebe: Null Tage

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Eine intravenöse Infusion birgt das Risiko einer Thrombose und Thrombophlebitis. Siehe auch Abschnitt „Überdosierung“.

Falls Sie Nebenwirkungen insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, oder falls Sie vermuten, dass das Tierarzneimittel nicht gewirkt hat, teilen Sie diese bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.

Freeflex-Infusionsbeutel zu 50 ml und 100 ml: Nicht über 25 °C lagern.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett nach „Verwendbar bis“ bzw. „Verw. bis“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Das Tierarzneimittel muss nach dem Öffnen sofort verwendet werden. Restmengen sind zu verwerfen.

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Weitere Informationen

BESONDERE WARNHINWEISE

Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Die übermäßige Zufuhr von Chlorid kann aufgrund der Wechselwirkung des Elektrolyts mit dem Bikarbonat Puffersystem des Körpers eine ansäuernde Wirkung haben. Daher ist die Infusion dieses Tierarzneimittels in klinischen Situationen, die mit einer Acidose und Hyperchlorämie verbunden sind, nicht empfohlen Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren.

Bei Tieren mit Herz- oder Niereninsuffizienz mit Vorsicht anwenden, da überhöhte Natriumkonzentrationen auftreten können. Die maximale Infusionsrate sollte bei Vorliegen einer Herz-, Nieren- oder Lungenerkrankung verringert werden.

Nach einer Operation oder einem Trauma mit Vorsicht anwenden, da die Natriumausscheidung beeinträchtigt sein kann.

Die Lösung sollte langsam und auf Körpertemperatur erwärmt verabreicht werden, um eine Hypothermie bei der Infusion größerer Flüssigkeitsmengen oder bei hoher Infusionsrate zu vermeiden.

Wegen der geringen Verweildauer von Isotoner Kochsalzlösung „Fresenius“ 0,9 g/100 ml im Gefäßsystem sollte diese Lösung im hämorrhagischen oder traumatischen Schock nur in Notsituationen zur Substitution des intravasalen Volumens Anwendung finden.

Serum-Elektrolytspiegel, Wasserhaushalt und Säure-Basen-Gleichgewicht sowie der klinische Zustand des Tieres sollten während der Behandlung engmaschig überwacht werden, um eine Überdosierung zu vermeiden, insbesondere in Fällen von Nierenfunktions- oder Stoffwechselstörungen.

Das Tierarzneimittel sollte nicht länger angewendet werden als notwendig, um das zirkulierende Volumen zu korrigieren und zu erhalten.

Nicht bestimmungsgemäße Anwendung kann zu einer metabolischen Azidose führen oder eine bestehende verschlimmern.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Keine.

Anwendung während der Trächtigkeit oder Laktation:

Nur nach einer entsprechenden Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt anwenden.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Vorsicht ist geboten, wenn die Infusionslösung gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht wird, die bekanntermaßen eine Natrium- und Wasserretention verursachen (z. B. Corticosteroide).

Die gleichzeitige Verabreichung von Kolloiden erfordert eine Dosisreduzierung.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):

Eine Überdosierung kann zu Hypernatriämie, Hyperchlorämie, Hypokaliämie, Herzinsuffizienz, Hyperhydratation und metabolischer Acidose führen.

Allgemeine Anzeichen:

Unruhe, übermäßiger Speichelfluss, Zittern, Erbrechen, Durchfall, Tachykardie und kardiale Insuffizienz, Tachypnoe, Husten sowie periphere und pulmonale Ödeme.

Behandlung:

Im Falle einer Überdosierung ist die Infusionsrate drastisch zu verringern bzw. die Infusion abzubrechen. Eine engmaschige Überwachung des Tieres ist erforderlich. Herz-Kreislauf-Überlastung und Lungen- oder Hirnödem können vermieden werden, indem für die Aufrechterhaltung einer angemessenen Diurese gesorgt wird. Im Falle eines Ödems ist die Infusionsrate zu verringern bzw. die Infusion abzubrechen. Unterstützende Maßnahmen sind zu ergreifen.

Inkompatibilitäten:

Es besteht eine Inkompatibilität zwischen Natriumchloridhaltigen Lösungen und Amphotericin B, da Amphotericin in Gegenwart von Natriumchlorid ausfällt. Es dürfen nur solche Arzneimittel zugesetzt werden, für die die Kompatibilität sichergestellt ist. Bei Zusatz von Arzneimitteln muss die Sterilität gesichert sein und es ist auf gute Durchmischung zu achten. Isotone Kochsalzlösung „Fresenius“ 0,9 g/100 ml darf nur mit Arzneimitteln gemischt werden, deren Kompatibilität sichergestellt ist. Die Kompatibilität ist zumindest visuell zu überprüfen (nicht sichtbare chemische bzw. therapeutische Inkompatibilitäten sind dennoch möglich). Es liegt in der Verantwortung des Anwenders die Kompatibilität von Mischungen zu prüfen.

Packungsgrößen

Isotone Kochsalzlösung „Fresenius“ 0,9 g/100 ml gibt es in folgenden Packungsgrößen:

Polyethylenflasche: 10 x 100 ml, 40 x 100 ml, 20 x 100 ml in 250 ml, 20 x 200 ml in 250 ml, 1 x 250 ml, 10 x 250 ml, 20 x 250 ml, 30 x 250 ml, 10 x 250 ml in 500 ml, 1 x 500 ml, 10 x 500 ml, 20 x 500 ml, 6 x 1000ml, 10 x 1000 ml

Polypropylenflasche: 10 x 100 ml, 40 x 100 ml, 20 x 100 ml in 250 ml, 20 x 200 ml in 250 ml, 1 x 250 ml, 10 x 250 ml, 20 x 250 ml, 30 x 250 ml, 10 x 250 ml in 500 ml, 1 x 500 ml, 10 x 500 ml, 20 x 500 ml, 6 x 1000 ml, 10 x 1000 ml

Dehydratationsgrad (% KGW)Volumendefizit (ml/kg KGW/Tag)
Leicht (4 bis 6 %)40 bis 60
Mäßig (6 bis % %)60 bis 80
Schwer (> 8%)> 80 (bis 120)

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

Z.Nr.: 836155

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Psychotrop Nein
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Verschreibungsstatus Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden