Linco-Spectin 50 mg/100 mg/ml - Injektionslösung für Tiere

Linco-Spectin 50 mg/100 mg/ml  - Injektionslösung für Tiere
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberZoetis Österreich GmbH
Zulassungsdatum19.02.1981
ATC CodeQJ01FF52
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke; TGD (Abgabe im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes (TGD) erlaubt)
VerschreibungsstatusArzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Linco-Spectin 50 mg/100 mg/ml - Injektionslösung für Tiere

Lincomycin/ Spectinomycin

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Zur Behandlung folgender bakterieller Infektionskrankheiten, die durch gegenüber Lincomycin und Spectinomycin empfindliche Erreger hervorgerufen werden:

Schweine:

Infektionen der Atemwege verursacht durch Lincomycin- und Spectinomycin-empfindliche Mycoplasma spp. (enzootische Schweinepneumonie).

Infektionen des Verdauungstraktes verursacht durch Lincomycin-empfindliche Brachyspira hyodysenteriae (Schweinedysenterie), wenn gleichzeitig eine Verkomplizierung durch Spectinomycin- empfindliche Dysenteriebegleitflora (z.B. E. coli) vorliegt.

Kälber (nicht wiederkäuend):

Infektionen der Atemwege (Pneumonie) und des Magen-Darmtraktes (Enteritis) bei nicht wiederkäuenden Kälbern verursacht durch Lincomycin- und Spectinomycin-empfindliche Erreger.

Hunde:

Infektionen der Atemwege, Blasen- und Gebärmutterentzündungen, Abszesse und infizierte Wunden.

Katzen:

Infektionen der Atemwege, Blasenentzündungen, Abszesse und infizierte Wunden.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

GEGENANZEIGEN

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Lincomycin, Spectinomycin und Clindamycin oder einem der sonstigen Bestandteile.

Nicht anwenden bei hochgradigen Störungen der Leber- oder Nierenfunktion.

Die Anwendung bei anderen Tierarten (z.B. Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen, Chinchillas, Pferde oder Wiederkäuer) kann zu schweren gastrointestinalen Nebenwirkungen führen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Bei versehentlicher Selbstinjektion oder wenn nach Hautkontakt Symptome wie Hautrötung auftreten, ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Lincomycin oder Spectinomycin sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.

Nach der Anwendung Hände oder nach Hautkontakt exponierte Stelle unverzüglich gründlich mit Wasser und Seife waschen.

Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Trächtigkeit:

Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit ist nicht belegt. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.

Laktation:

Besondere Sorgfalt ist bei der Anwendung des Tierarzneimittels bei laktierenden Tieren geboten, da mögliche gastrointestinale Nebenwirkungen von Lincomycin bei sehr jungen (säugenden) Tieren auftreten können.

Wie wird es angewendet?

Zur intramuskulären Anwendung.

Schweine:

5 mg Lincomycin/kg Körpergewicht (KGW)/Tag

10 mg Spectinomycin/kg Körpergewicht (KGW)/Tag, entsprechend:

0,1 ml Linco-Spectin/kg KGW/Tag, entsprechend:

1 ml Linco-Spectin/10 kg KGW/Tag.

Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 3 – 7 Tage. Das Dosisintervall beträgt 24 Stunden (1 mal täglich).

Kälber:

5 mg Lincomycin/kg Körpergewicht (KGW)/Tag

10 mg Spectinomycin/kg Körpergewicht (KGW)/Tag, entsprechend:

0,1 ml Linco-Spectin/kg KGW/Tag, entsprechend:

1 ml Linco-Spectin/10 kg KGW/Tag.

Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 2 – 4 Tage.

Das Dosisintervall beträgt am 1. Behandlungstag 12 Stunden (2 ml täglich), am 2. bis 4. Behandlungstag 24 Stunden (1-mal täglich).

Katzen und Hunde:

10 mg Lincomycin/kg Körpergewicht (KGW)/Tag

20 mg Spectinomycin/kg Körpergewicht (KGW)/Tag, entsprechend:

0,2 ml Linco-Spectin/kg KGW/Tag, entsprechend:

1 ml Linco-Spectin/5 kg KGW/Tag.

Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 3 – 7 Tage. Das Dosisintervall beträgt 12-24 Stunden (1-2-mal täglich).

Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollte das Tierarzneimittel noch mindestens 2 Tage weiter verabreicht werden.

Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.

9. HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

  • Keine.

10. WARTEZEIT

Essbare Gewebe:  
Kalb, Schwein: 21 Tage

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

NEBENWIRKUNGEN

Allergische Reaktionen und neuromuskuläre Blockadewirkung, welche durch indirekt wirksame Parasympathomimetika (z.B. Neostigmin) nicht, sowie durch Calcium nur partiell aufgehoben werden, können in Einzelfällen auftreten. Nach Lincomycin-Anwendung können gelegentlich Diarrhoe, Erbrechen und Anorexie, selten Hautrötung und Unruhe auftreten.

Bei kurz nach Behandlungsbeginn auftretenden gastrointestinalen Störungen oder einer Verstärkung bereits vorhandener Durchfälle ist ein Therapieabbruch bzw. -wechsel angezeigt.

In Einzelfällen wurden zusätzlich Agranulozytose, Leukopenie, Thrombozytopenie, Anstieg der AST- Aktivität im Serum, Beeinflussung der Reizleitungsgeschwindigkeit im Herzen sowie Hypotension beobachtet.

Beim Auftreten von allergischen Reaktionen, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und symptomatisch zu behandeln:

Bei anaphylaktischem Schock: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide i.v. Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.

Falls Sie Nebenwirkungen insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Vermischungen sind aufgrund von Inkompatibilitäten mit anderen Arzneimitteln zu vermeiden, so bestehen z. B. in vitro Inkompatibilitäten von Lincomycin mit Penicillinen und Kanamycin.

Zwischen Lincosamiden (Lincomycin und Clindamycin) besteht komplette Kreuzresistenz und zu Makrolid-Antibiotika wie z. B. Erythromycin, Kitasamycin, Spiramycin und Tilmicosin besteht partielle Kreuzresistenz.

Wegen des identischen Angriffspunktes im Bakterienstoffwechsel ist die gleichzeitige Anwendung mit Makrolid-Antibiotika nicht sinnvoll.

Zwischen Lincomycin und Erythromycin besteht ein deutlicher Antagonismus. Bei gleichzeitiger Anwendung von Anästhetika bzw. von Wirkstoffen mit neuromuskulärer Blockadewirkung (z.B. Tubocurarin, Gallamin, Pancuronium) verstärkt Lincomycin die Curare-ähnlichen Effekte dieser Muskelrelaxantien.

In seltenen Fällen kann es im Zusammenhang mit einer Narkose (Barbiturate) zu Atemstillstand kommen.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Sofortiger Abbruch der Therapie und Notfallmaßnahmen (s. unter Nebenwirkungen) entsprechend der Symptome. Es ist kein spezifisches Antidot bekannt.

Inkompatibilitäten

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren. Nicht über 25°C lagern, Lichtschutz erforderlich. Nach Anbruch im Kühlschrank (2-8°C) lagern.

Sie dürfen das Tierarzneimittel nach dem auf dem Behältnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Das Datum der ersten Entnahme ist in das dafür vorgesehene Feld auf dem Etikett einzutragen.

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis : 30 Monate

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/ Anbruch des Behältnisses : 28 Tage bei Einhaltung aseptischer Entnahmebedingungen

Weitere Informationen

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis zu reduzieren und das Dosierungsintervall zu verlängern.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Entsprechend der Regeln guter klinischer Praxis sollte die Behandlung auf Ergebnissen von Empfindlichkeitstests der von erkrankten Tieren isolierten Erreger beruhen. Wenn dies nicht möglich ist, sollte die Therapie unter Berücksichtigung lokaler (regionaler, bestandsspezifischer) epidemiologischer Daten zur Empfindlichkeit der Krankheitserreger erfolgen.

Eine von der Fachinformation abweichende Anwendung des Tierarzneimittels kann das Risiko der Entwicklung und Selektion resistenter Bakterien steigern und die Wirksamkeit der Therapie mit Makroliden auf Grund potentieller Kreuzresistenzen reduzieren.

Lincomycinresistenz ist bei B. hyodysenteriae weit verbreitet und kann zum Versagen der Behandlung führen.

In von Schweinedysenterie betroffenen Betrieben ist anzustreben, mittels einer Optimierung des Betriebsmanagements z.B. in der Tierhaltung und bei den Hygienemaßnahmen einen sich wiederholenden Einsatz von Antibiotika zu vermeiden.

Bei E. coli zeigt ein erheblicher Teil der Stämme eine hohe MHK (minimale Hemmstoffkonzentration) gegenüber der Lincomycin-Spectinomycin-Kombination und könnte daher klinisch resistent sein, auch wenn kein Schwellenwert definiert wurde.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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