Rifocin darf nicht angewendet werden,
- wenn Sie allergisch gegen Rifamycin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
- bei schwerer Störung der Leberfunktion (z.B. Zirrhose, vollständiger Verschluss des Gallenganges)
- zur Verabreichung in die Haut oder den Muskel
- im Bereich des Innenohrs
- in Kontakt mit Nervengewebe
- zur großflächigen lokalen Anwendung
25.01.2016 Erstellung GI, Überarbeitung FI | |
- zur Anwendung über einen längeren Zeitraum (Risiko einer Überempfindlichkeit).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Rifocin anwenden.
Rifocin darf lokal (direkt an der infizierten Wunde) nicht über einen längeren Zeitraum angewendet werden, da es zu einer Überempfindlichkeit gegen Rifomyin kommen kann. Eine Behandlung mit hohen Dosierungen und anderen Wirkstoffen sollte vermieden werden.
Die Injektion der unverdünnten Lösung in ein Gelenk kann insbesondere bei mehrfacher Wiederholung zum Auftreten von Nebenwirkungen (Schmerzen, Temperaturerhöhung am Verabreichungsort, blutende Entzündung der inneren Schicht der Gelenkkapsel) führen. Ihr Arzt wird daher eine Behandlung erst nach sorgfältiger Nutzen-/Risko Abwägung durchführen.
Bei einer lang andauernden Rifamycin-Therapie kann es, wie bei allen Antibiotika, zu einem Auftreten resistenter (widerstandsfähiger) Keime kommen. Beim Auftreten einer Superinfektion (gleichzeitige Infektion mit mehreren Keimen) wird Ihr Arzt die Behandlung abbrechen und entsprechende therapeutische Maßnahmen einleiten.
Wenn Sie Nierenprobleme haben, wird Ihr Arzt die Dosis entsprechend anpassen. Bei länger dauernder Behandlung wird Ihre Arzt Leber- und Nierenfunktionstests sowie Blutbildkontrollen durchführen.
Wenn Sie normalerweise die Pille zur Empfängnisverhütung anwenden, wird Ihr Arzt Ihnen empfehlen, während der Behandlung mit Rifocin andere nicht-hormonale Verhütungsgsmittel zu verwenden (siehe „Anwendung von Rifocin zusammen mit anderen Arzneimitteln“).
Rifocin kann eine rötliche Verfärbung des Gewebes und/oder von Körperflüssigkeiten bewirken (siehe „Abschnitt 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?“). Kontaktlinsen, Zähne oder ein Zahnersatz können dadurch dauerhaft verfärbt werden.
Dopingwarnhinweis
Die Anwendung von Rifocin intravenös 500 mg - Ampullen kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Kinder und Jugendliche
Für Kinder bis 30 Monaten liegen keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Rifamycin vor.
Anwendung von Rifocin zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Bei systemischer Anwendung kann es zu Wechselwirkungen mit folgenden Arzneimitteln kommen:
- Antikoagulanzien (Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung)
- Ciclosporin (Arzneimittel zur Unterdrückung der Immunabwehr)
- oralen Kontrazeptiva (die „Pille“)
Rifamycin beeinflusst die Ausscheidung von Bilirubin (Gallenfarbstoff) und Gallensäuren. Es kann eine Leberfunktionsstörung vortäuschen. Ihr Arzt kann daher den Bromsulfophtalein-Test zur Prüfung der exkretorischen Leberfunktion während der Therapie mit Rifamycin nicht anwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Schwangerschaft:
Während der ersten drei Monate einer Schwangerschaft soll Rifocin nicht angewendet werden. In späteren Phasen der Schwangerschaft darf Rifocin nur unter strenger ärztlicher Kontrolle angewendet werden, vorausgesetzt der therapeutische Nutzen für die Mutter übertrifft ein mögliches Risiko für das Kind deutlich.
Stillzeit:
Rifamycin tritt nur in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über. Ihr Arzt wird Ihnen empfehlen, vor einer Behandlung mit Rifamycin abzustillen.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Rifocin enthält Natriummetabisulfit (E 223) und Natrium
Jede Ampulle Rifocin enthält 9,6 mg Natriummetabisulfit. Dieser Bestandteil kann in seltenen Fällen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen und Atemnot (Bronchospasmen) hervorrufen.
Dieses Arzneimittel enthält 28 mg Natrium pro Ampulle. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen.