Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Wegen der anzunehmenden unterschiedlichen Resistenzsituation gegen Trimethoprim/Sulfadiazin wird die Durchführung von bakteriologischen Probenahmen und Empfindlichkeitstests empfohlen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
In Fällen von allergischen oder anaphylaktischen Reaktionen ist die Verabreichung des Arzneimittels sofort abzubrechen und es sind unverzüglich Gegenmaßnahmen (Verabreichung von Glukokortikoiden, Antihistaminika, Kreislaufmitteln) einzuleiten.
Die Anwendung bei trächtigen Tieren und Neugeborenen erfordert eine strenge Indikationsstellung.
Bei Tieren mit sichtbar gestörtem Allgemeinbefinden und / oder Inappetenz sollte eine parenterale Therapie durchgeführt werden.
Zur Prophylaxe einer Kristallurie ist für eine ausreichende Wasserversorgung während der Behandlung zu sorgen, eventuell kann der Harn alkalisiert werden.
Die unsachgemäße Anwendung des Tierarzneimittels kann zur Zunahme resistenter Bakterien führen und die Wirksamkeit verringern.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Bei versehentlicher Einnahme oder Hautexposition ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Sulfonamiden oder Trimethoprim sollten das Tierarzneimittel nicht handhaben. Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel oder dem arzneimittelhaltigen Fertigfutter den direkten Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten wegen der Gefahr einer Sensibilisierung vermeiden.
Bei der Handhabung des Tierarzneimittels sollte der Anwender eine Schutzausrüstung bestehend aus Schutzkleidung, Handschuhen, Mundschutz und Schutzbrille tragen.
Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Laboruntersuchungen an Ratten und Kaninchen ergaben Hinweise auf teratogene, fetotoxische und maternotoxische Wirkungen von Trimethoprim.
Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Nicht in Kombination mit bakterizid wirkenden Tierarzneimitteln (z.B. Aminoglykosidantibiotka, Penicilline) anwenden, da dadurch die antibakterielle Wirksamkeit beeinträchtigt werden kann.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Antiphlogistika, Antipyretika oder Antirheumatika (wie z.B. Phenylbutazon bzw. Salizylate) kann die renale Sulfonamidausscheidung verzögert werden.
Lokalanästhetika (Derivate der p-Aminobenzoesäure) können die antibakterielle Wirkung von Sulfonamiden beeinträchtigen bzw. lokal aufheben.
Sulfonamide verstärken die Wirkung von Antikoagulantien, Harndesinficientia (auf Hexamethylentetraminbasis) schwächen die Wirkung ab und erhöhen das Kristallurie-Risiko.
Bei Schweinen können Nitrite im Futter, infolge einer Desaminierung von Sulfonamiden, die antibakterielle Aktivität herabsetzen.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich
Nach Überdosierung können ataktische Bewegungen, Muskelzuckungen und -krämpfe sowie komatöse Zustände und Leberschädigungen auftreten.
Die neurotropen Effekte sind symptomatisch durch Gabe von zentral sedierenden Substanzen (z. B. Barbiturate) zu behandeln.
Zusätzlich zur Vitamin K- oder Folsäure-Gabe ist eine Erhöhung der renalen Sulfonamid- Ausscheidung durch alkalisierende Mittel (z. B. Natriumbikarbonat) angezeigt.
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.