Virbamec 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine

Virbamec 10 mg/ml  Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine
ZulassungslandAT
ZulassungsinhaberVirbac SA
Zulassungsdatum26.07.2001
ATC CodeQP54AA01
AbgabestatusAbgabe durch eine (öffentliche) Apotheke; TGD (Abgabe im Rahmen des Tiergesundheitsdienstes (TGD) erlaubt)
VerschreibungsstatusArzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Virbamec 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine Ivermectin

ANWENDUNGSGEBIET(E)

Rinder:

Zur Behandlung von Infestationen bei Mastrindern und nicht laktierenden Kühen mit:

Magen- und Darmrundwürmern (adulte und 4. Larvenstadium)

Ostertagia ostertagi (inkl. inhibierte Larven)

Ostertagia lyrata

Haemonchus placei

Trichostrongylus spp.

Cooperia spp.

Oesophagostomum radiatum

Nematodirus spp. (adulte)

Strongyloides papillosus (adulte)

Bunostomum phlebotomum

Toxocara vitulorum (adulte)

Lungenwürmern (adulte und 4. Larvenstadium)

Dictyocaulus viviparus

Parafilarien (adulte)

Parafilaria bovicola

Augenwürmer (adulte)

Thelazia spp.

Dasselfliegen (parasitische Stadien)

Hypoderma spp.

Läusen

Linognathus vituli

Haematopinus eurysternus

Solenopotes capillatus

Räudemilben

Psoroptes communis var. bovis

Sarcoptes scabiei var. Bovis

Die Behandlung mit dem Tierarzneimittel in der empfohlenen Dosis beugt einer erneuten Infektion mit Haemonchus placei, Cooperia oncophora, Cooperia pectinata

und Trichostrongylus axei für 7 Tage nach der Behandlung, Ostertagia ostertagi und Oesophagostomum radiatum für 14 Tage nach der Behandlung, und Dictyocaulus viviparus für 21 Tage nach der Behandlung vor.

Schweine:

Zur Behandlung von Infestationen mit:

Magen- und Darmrundwürmern (adulte und 4. Larvenstadium)

Ascaris suum

Hyostrongylus rubidus

Oesophagostomum spp.

Strongyloides ransomi (adulte)*

Lungenwürmern (adulte)

Metastrongylus spp.

Läusen

Haematopinus suis

Räudemilben

Sarcoptes scabei var. suis

*Die Behandlung von Sauen 7-14 Tage vor dem Abferkeln verhindert die galaktogene Übertragung von Strongyloides ransomi auf die Ferkel.

Schafen:

Zur Behandlung von Infestationen mit:

Magen- und Darmrundwürmern (adulte und 4. Larvenstadium)

Ostertagia circumcincta (sowie L3 und inhibierte Stadien)

O. trifurcata

Haemonchus contortus (sowie L3)

Trichostrongylus axei (adulte)

T. colubriformis (sowie L3)

T. vitrinus (adulte)

Cooperia curticei

Oesophagostomum columbianum (sowie L3)

O. venulosum (adulte)

Nematodirus filicollis

N. spathiger (L3, L4)

Chabertia ovina (sowie L3)

Trichuris ovis (adulte)

Strongyloides papillosus (L3, L4)

Lungenwürmern (adulte und 4. Larvenstadium)

Dictyocaulus filaria (sowie L3)

Protostrongylus rufescens (adulte)

Dasselfliegen (parasitische Stadien)

Oestrus ovis

Räudemilben

Psoroptes communis var. ovis

Sarcoptes scabiei var. ovis

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Nicht intramuskulär oder intravenös verabreichen. Nicht bei laktierenden Rindern und Schafen anwenden.

Nicht anwenden bei trächtigen Rindern und Schafen innerhalb von 60 Tagen vor dem Abkalben bzw. Ablammen.

Nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff anwenden.

Wie wird es angewendet?

DOSIERUNG FÜR JEDE TIERART, ART UND DAUER DER ANWENDUNG

Zur einmaligen subkutanen Anwendung.

Vor der Behandlung sollte das Körpergewicht und die Dosis genau bestimmt werden, um eine Unterdosierung zu vermeiden.

Dosierung

Rinder, Schafe:

1 ml pro 50 kg KGW (entsprechend 0,2 mg Ivermectin pro kg KGW)

Zur Behandlung und vollständigen Eliminierung von Psoroptes ovis (Schafräude) sind zwei Injektionen im Abstand von sieben Tagen erforderlich.

Schweine:

1,5 ml pro 50 kg KGW (entsprechend 0,3 mg Ivermectin pro kg KGW) Einmalige subkutane Injektion, vorzugsweise in die Hautfalte am Ohrgrund. Wiederholungsbehandlungen sollten nicht unter 21 Tagen durchgeführt werden.

HINWEISE FÜR DIE RICHTIGE ANWENDUNG

Verunreinigungen in der Flasche sind zu vermeiden.

Sollte das Produkt ein anderes Aussehen haben, als oben beschrieben, sollte es verworfen werden.

Rinder

Zwei Behandlungen, 3 und 8 Wochen nach dem Austrieb, schützen die Tiere über einen längeren Zeitraum vor parasitären Schäden.

Um einen optimalen, fortbestehenden Schutz durch das Tierarzneimittel bei weidenden Tieren zu erreichen, wird empfohlen, die in ihrer ersten Weidesaison gemeinsam gehaltenen Kälber 3, 8 und 13 Wochen nach dem Weideauftrieb einer Behandlung zu unterziehen. Dies kann die Tiere während der gesamten Weidezeit vor von Parasiten hervorgerufenen Magen- Darm- und Lungenwürmerinfektionen schützen, vorausgesetzt, dass sie zuvor als gemeinsam gehaltene Gruppe einer Behandlung unterzogen wurden und keine zusätzlichen, unbehandelten Rinder Zugang zur Weide haben.

Behandlung gegen Rinderdasseln

Virbamec Injektionslösung ist gegen alle Stadien der Rinderdasseln wirksam, allerdings sollte der Behandlungszeitpunkt richtig gewählt werden. Der günstige Zeitpunkt ist unmittelbar nach Ende der Schwärmzeit der Dasselfliege, bevor die Larven im Tierkörper Schäden verursachen können. Werden die Larven von Hypoderma bovis während ihrer Wanderung im Wirbelkanal abgetötet, kann es zu Nachhandlähmung und Festliegen kommen. Diese Reaktionen können bei Behandlungen zwischen Dezember und Februar mit allen hypodermawirksamen Substanzen auftreten. Sie sind nicht spezifisch für Ivermectin.

Schafe:

Die Schafräude (Psoroptes-Räude) ist eine extrem ansteckende parasitäre Hauterkrankung von Schafen. Nach einer Behandlung von infestierten Schafen muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass ein erneuter Befall vermieden wird, da Milben auch in der Umwelt für bis zu 15 Tage lebensfähig bleiben. Es muss sichergestellt sein, dass alle Schafe, die mit infestierten Schafen in Kontakt waren, auch behandelt werden. Der Kontakt zwischen behandelten, infestierten und unbehandelten, nicht infestierten Herden muss für mindestens 7 Tage nach der letzten Behandlung vermieden werden.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Vereinzelt kann es zu vorübergehenden Schwellungen an der Injektionsstelle kommen, die jedoch ohne Behandlung wieder abklingen.

Bei Rind und Schaf wurden in vereinzelten Fällen momentane Schmerzreaktionen beobachtet.

In vereinzelten Fällen wurden vorübergehende Störungen des Allgemeinbefindens beobachtet.

Die Angaben zur Häufigkeit von Nebenwirkungen sind folgendermaßen definiert:

Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen während der Behandlung)

  • Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren)
  • Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1000 behandelten Tieren)
  • Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren)
  • Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschließlich Einzelfallberichte).

Falls Sie Nebenwirkungen insbesondere solche, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, bei Ihrem Tier feststellen, teilen Sie diese Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren. Nicht über 30° C lagern.

Sie dürfen das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfalldatums nicht mehr verwenden.

Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen des Behältnisses: 28 Tage

Weitere Informationen

Folgende Situationen sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenz und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:

  • Zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über einen längeren Zeitraum,
  • Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichts,
    falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch mangelhafte Einstellung der Dosiervorrichtung (sofern vorhanden).

Bei Verdacht auf Anthelminthika-Resistenz sollten weiterführende Untersuchungen mit geeigneten Tests (z. B. Eizahlreduktionstest) durchgeführt werden. Falls die Testergebnisse deutlich auf die Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse und mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus Verwendung finden.

Über Resistenz gegen Ivermectin wurde bei Ostertagia ostertagi des Rindes und bei Ostertagia circumcincta bei Lämmern berichtet. Daher sollte sich auf nationaler Ebene (regional, betrieblich) die Anwendung dieses Tierarzneimittels auf lokale epidemiologische Erhebungen zur Empfindlichkeit dieser Helminthenart, sowie auf Expertenempfehlungen zur Eindämmung weiterer Anthelminthika-Resistenzen stützen.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Eine häufige und wiederholte Anwendung kann zur Entwicklung von Resistenzen führen. Es ist wichtig, dass die korrekte Dosis gegeben wird, um das Risiko einer Resistenz zu minimieren. Um eine Unterdosierung zu vermeiden, sollten die Tiere entsprechend ihres Körpergewichtes gruppiert werden und entsprechend des schwersten Tieres in der Gruppe dosiert werden.

Avermectine werden möglicherweise von Tieren, die nicht zur Zieltierart gehören nicht gut vertragen (Unverträglichkeiten mit Todesfolge wurden beim Hund – speziell bei Collies, Schäferhunden und verwandten Rassen oder Kreuzungen derselben - sowie bei Schildkröten beobachtet).

Da Ivermectin in hohem Maße an Plasmaproteine gebunden wird, sollte besondere Sorgfalt bei kranken Tieren oder bei Tieren in schlechtem Ernährungszustand mit niedrigen Plasmaproteinwerten angewendet werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender Während der Anwendung weder rauchen noch essen. Nach der Anwendung Hände waschen.

Dermale Reizungen oder Reizungen am Auge sind möglich. Direkten Kontakt mit dem Produkt vermeiden. Sollte das Produkt aus Versehen in die Augen gelangen, diese mit Wasser auswaschen und ärztlichen Rat einholen.

Produkt sorgfältig handhaben, um Selbstverabreichung zu vermeiden. Das Produkt kann lokale Reizungen und/oder Schmerz an der Injektionsstelle auslösen.

Trächtigkeit:

Nicht anwenden bei trockenstehenden Milchkühen einschließlich trächtigen Färsen und Schafen innerhalb von 60 Tagen vor dem Abkalben bzw. Ablammen.

Laktation:

Nicht bei laktierenden Rindern und Schafen anwenden.

Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich:

Nach Verabreichung einer Überdosis wurden Symptome wie Muskelzittern, Krämpfe und Koma beobachtet. Diese Fälle sind symptomatisch zu behandeln.

Zuletzt aktualisiert am 26.07.2023

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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden

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