Azathioprin

Azathioprin

Grundlagen

Azathioprin ist ein Nitroimidazol und wird zur Immunsuppression eingesetzt. HĂ€ufige Anwendungsgebiete sind die UnterdrĂŒckung einer Immunreakton nach Transplantationen und bei unterschiedlichen Autoimmunerkrankungen wie multiple Sklerose (MS), chronisch entzĂŒndlichen Darmerkankungen oder Lupus erythematodes.

Medikamente mit Azathioprin

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
Azafalk 100 mg Filmtabletten Azathioprin Dr. Falk Pharma GmbH
Azafalk 75 mg Filmtabletten Azathioprin Dr. Falk Pharma GmbH
Immunoprin mite 50 mg - Filmtabletten Azathioprin EBEWE Pharma Ges.m.b.H. Nfg.KG
Immunoprin 100 mg Filmtabletten Azathioprin EBEWE Pharma Ges.m.b.H. Nfg.KG
Immunoprin 50 mg - Filmtabletten Azathioprin EBEWE Pharma Ges.m.b.H. Nfg.KG

Wirkung

Pharmakodynamik
Das Medikament greift an verschiedenen Stellen im Immunsystem an, um die Immunreaktion zu unterdrĂŒcken. Es initiiert den Zelltod von T-Lymphozyten, welche ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems sind. Zudem wirkt es hemmend auf B-Lymphozyten und hemmt die Synthese von Bausteinen der DNA. Alle Wirkmechanismen von Azathioprin konnten noch nicht herausgefunden werden.

Pharmakokinetik
Das Medikament wird zu einem Drittel an Plasmaproteine gebunden. Es ist ein Prodrug (VorlÀufer) des aktiven Wirkstoffes 6-Mercaptopurin, welcher in der Leber aus Azathioprin gewonnen wird.

Wechselwirkungen
Das bei Gicht eingesetzte Medikament Allopurinol kann die Wirkung von Azathioprin verstÀrken, da die beiden Wirkstoffe Àhnlich verstoffwechselt werden. Der gleichzeitige Einsatz beider Medikamente erfordert eine Reduktion der Azathioprindosis auf ein Viertel.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen
Azathioprin kann zu BlutbildverĂ€nderungen, erhöhter Infektionsgefahr und Haarausfall fĂŒhren. Ebenfalls kann es zu gastrointestinalen Symptomen und Körpergewichtsabnahme kommen. Zudem kann es zu akuten oder chronischen LeberschĂ€digungen kommen.

Toxikologische Daten
In der Stillzeit sollte der Wirkstoff nicht angewendet werden, da er teilweise in die Muttermilch ĂŒbergehen kann. Durch seine toxische Wirkung auf das Knochenmark erfordert die Therapie mit Azthioprin eine regelmĂ€ĂŸige laborchemische Überwachung des Blutbildes. Bei Einnahme höherer Dosierungen erhöht der Wirkstoff in Zusammenwirkung mit dem Sonnenlicht das Risiko, Hautkrebs zu entwickeln. Zudem erhöht sich durch die Einnahme das Risiko fĂŒr Lymphome (LymphdrĂŒsenkrebs).

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code L04AX01
Summenformel C9H7N7O2S
Molare Masse (g·mol−1) 277,26
Aggregatzustand fest
Dichte (g·cm−3) 1.5379
Schmelzpunkt (°C) 243-244
Siedepunkt (°C) 521.0
PKS Wert 7,87
CAS-Nummer 446-86-6
PUB-Nummer 2265
Drugbank ID DB00993

Redaktionelle GrundsÀtze

Alle fĂŒr den Inhalt herangezogenen Informationen stammen von geprĂŒften Quellen (anerkannte Institutionen, Fachleute, Studien renommierter UniversitĂ€ten). Dabei legen wir großen Wert auf die Qualifikation der Autoren und den wissenschaftlichen Hintergrund der Informationen. Somit stellen wir sicher, dass unsere Recherchen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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