Levomepromazin

ATC CodeN05AA02
CAS-Nummer60-99-1
PUB-Nummer3916
Drugbank IDDB01403
SummenformelC19H24N2OS
Molare Masse (g·mol−1)328,47
Aggregatzustandfest
PKS Wert9,19

Grundlagen

Levomepromazin, auch bekannt als Methotrimeprazin, ist ein Phenothiazin-Neuroleptikum. Es ist ein niedrigpotentes Antipsychotikum (etwa halb so potent wie Chlorpromazin) mit starken analgetischen, hypnotischen und antiemetischen Eigenschaften, die hauptsächlich in der Palliativmedizin eingesetzt werden. Wie für Phenothiazin-Antipsychotika typisch, ist Levomepromazin eine "dirty drug", d. h., es übt seine Wirkung durch die Blockierung einer Vielzahl von Rezeptoren aus, einschließlich adrenerger Rezeptoren, Dopaminrezeptoren, Histaminrezeptoren, muskarinischen Acetylcholinrezeptoren und Serotoninrezeptoren. Dies ist der Grund für die hohe Anzahl an möglichen Nebenwirkungen.

Pharmakologie

Pharmakodynamik

Die antipsychotische Wirkung von Methotrimeprazin ist weitgehend auf seinen Antagonismus an Dopaminrezeptoren im Gehirn zurückzuführen. Darüber hinaus kann auch die Bindung an 5HT2-Rezeptoren eine Rolle spielen. Es interagiert ebenfalls mit einer Vielzahl weiterer Rezeptoren. Diese zusätzlichen Interaktionen sind jedoch unerwünscht und können deshalb viele Nebenwirkungen zur Folge haben.

Pharmakokinetik

Methotrimeprazin hat eine unvollständige orale Bioverfügbarkeit, da es in der Leber einem erheblichen First-Pass-Metabolismus unterliegt. Die orale Bioverfügbarkeit beträgt etwa 50 bis 60 %. Methotrimeprazin wird in der Leber metabolisiert und zu einem Sulfoxid-, einem Glucuronid- und einem Demethyl-Anteil abgebaut. Die Halbwertszeit beträgt ca. 20 Stunden.

Toxizität

Nebenwirkungen

Die häufigste Nebenwirkung ist Akathisie. Levomepromazin hat ausgeprägte sedierende und anticholinerge/sympatholytische Wirkungen (Mundtrockenheit, Hypotonie, Sinustachykardie, nächtliche Schweißausbrüche) und kann eine Gewichtszunahme verursachen. Diese Nebenwirkungen schließen normalerweise die Verschreibung des Medikaments in den für eine vollständige Remission der Schizophrenie erforderlichen Dosen aus, so dass es mit einem stärkeren Antipsychotikum kombiniert werden muss. In jedem Fall sollten Blutdruck und EKG regelmäßig überwacht werden.
Eine seltene, aber lebensbedrohliche Nebenwirkung ist das neuroleptische maligne Syndrom (NMS). Zu den Symptomen von NMS gehören Muskelsteifheit, Krämpfe und Fieber.

Toxikologische Daten

LD50 (Ratte, oral): 1100 mg·kg−1

Quellen

  • Drugbank
  • PubChem
  • Aktories, Förstermann, Hofmann, Starke: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Elsvier, 201
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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