Methocarbamol

Methocarbamol

Grundlagen

Methocarbamol ist ein Arzneistoff, der bei kurzfristigen Schmerzen des Bewegungsapparats eingesetzt wird. Methocarbamol wird hĂ€ufig in Kombination mit Physiotherapie und Schmerzmitteln eingesetzt. Bei Schmerzen im unteren RĂŒckenbereich ist es weniger geeignet. Es wird in begrenztem Umfang auch bei rheumatoider Arthritis und zerebraler LĂ€hmung eingesetzt. Die Wirkung setzt im Allgemeinen innerhalb einer halben Stunde ein. Es wird durch den Mund oder durch Injektion in eine Vene verabreicht.

Methocarbamol wurde in den frĂŒhen 1950er Jahren zur Behandlung von MuskelspastizitĂ€t und den damit verbundenen Schmerzen entwickelt.

Wirkung

Pharmakodynamik

Methacarbamol ist ein Skelettmuskelrelaxans mit einem unbekannten Wirkmechanismus. Man nimmt jedoch an, dass der Wirkmechanismus von Methocarbamol von seiner depressiven Wirkung auf das zentrale Nervensystem abhĂ€ngt. Methacarbamol wirkt nachweislich ĂŒber eine Blockade von spinalen polysynaptischen Reflexen und verringert die NervenĂŒbertragung in spinalen und supraspinalen polysynaptischen Bahnen. Außerdem verlĂ€ngert es die RefraktĂ€rzeit von Muskelzellen. Der Stoff hat keine Auswirkungen auf die Kontraktion von Muskelfasern, motorischen Endplatten oder Nervenfasern.

Pharmakokinetik

Die Zeit bis zur maximalen Konzentration betrĂ€gt rund 1 Stunde sowohl bei gesunden Patienten als auch bei HĂ€modialysepatienten. Methocarbamol ist bei gesunden Patienten zu 46-50% proteingebunden. Methocarbamol wird in der Leber durch Demethylierung metabolisiert und durch Glucuronidierung oder Sulfatierung konjugiert und ĂŒber den Urin ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit betrĂ€gt rund 1,14 Stunden.

ToxizitÀt

Nebenwirkungen

Methocarbamol ist ein zentral wirkendes Skelettmuskelrelaxans, das erhebliche unerwĂŒnschte Wirkungen hat, insbesondere auf das zentrale Nervensystem.

Mögliche Nebenwirkungen sind:

  • SchlĂ€frigkeit
  • verschwommenes Sehen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Hautausschlag

Weitere seltener auftretende Nebenwirkungen sind:

  • Ataxie
  • Magenverstimmung
  • Stimmungsschwankungen
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Juckreiz
  • Fieber

Kontraindikationen

In Kombination mit Benzodiazepinen, Barbituraten, Codein oder anderen Muskelrelaxantien kann Methocarbamol es zu einer potenziell lebensbedrohlichen Atemdepression fĂŒhren.

In der Schwangerschaft darf Methocarbamol nicht eingenommen werden. In der Stillzeit wird ebenfalls von einer Einnahme abgeraten.

Chemische & physikalische Eigenschaften

ATC Code M03BA03
Summenformel C11H15NO5
Molare Masse (g·mol−1) 241,24
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt (°C) 92
CAS-Nummer 532-03-6
PUB-Nummer 4107
Drugbank ID DB00423

Redaktionelle GrundsÀtze

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Markus FalkenstÀtter, BSc

Markus FalkenstÀtter, BSc
Autor

Markus FalkenstÀtter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der UniversitÀt Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der UniversitÀt Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

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