Grundlagen
Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine neurologische Erkrankung, die mit der zunehmenden Zerstörung von Nervenfasern einhergeht. Dabei sind vor allem Nerven betroffen, die Muskeln mit elektrischen Impulsen versorgen. Mediziner bezeichnen die Erkrankung auch mit den Namen Lou-Gehrig-Syndrom oder Charcot-Krankheit.
Zerstörung von Motorneuronen oder Hirnmasse
Dabei wird hauptsächlich das mototrische Nervensystem betroffen. Die betroffenen Nervenzellen werden als Motorneuronen bezeichnet. Um einen Muskel bewegen zu können, braucht es mehrere Motorneuronen, die in Serie geschalten sind. Durch die ALS wird entweder eines der Motorneurone oder aber auch das Gehirn selbst zerstört. So kann entweder nicht mehr der Impuls zur Bewegung gebildet werden, oder dieser kann nicht mehr bis zum Muskel weitergeleitet werden. Infolgedessen kommt es zum zunehmenden Kontrollverlust über die Muskulatur, was sich sowohl mit Lähmungen als auch mit Spastiken (Verhärtungen) und Krämpfen äußeren kann.
Seltene Erkrankung im reifen Erwachsenenalter
In unseren Breitengraden betrifft diese Erkrankung etwa zwei bis acht Personen pro 100.000 Einwohner. Mit wachsendem Lebensalter steigt die Inzidenz, meist sind Erwachsene ab dem 55. Lebensjahr betroffen. Die Verteilung auf die Geschlechter ist relativ ausgeglichen, es sind nur etwas mehr Männer von einer ALS betroffen als Frauen (1,6:1).