Besondere Vorsicht ist bei der Anwendung von Chloralhydrat-Rectiole® erforderlich
Dieses Arzneimittel beeinträchtigt das Bewusstsein. Auch mehrere Stunden nach seiner Anwendung kann das Reaktionsvermögen noch deutlich eingeschränkt sein.
Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichendem Schlaf. Kinder sollten deshalb nach der Anwendung entsprechend überwacht werden.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Chloralhydrat-Rectiole® ist erforderlich, wenn Sie bereits an einer Herzerkrankung leiden oder andere Arzneimittel anwenden, die ebenso wie Chloralhydrat-Rectiole® die Erregungsleitung im Herzen stören können.
Bei Säuglingen soll die kurzfristige wiederholte Gabe von Chloralhydrat vermieden werden, da es zur Ansammlung eines Abbauproduktes (Trichlorethanol) mit schädigenden Wirkungen kommen kann. Es gibt Hinweise für das Auftreten einer direkten Hyperbilirubinämie bei Neugeborenen (erhöhter Gehalt an konjugiertem Bilirubin im Blut) nach wiederholter Gabe von Chloralhydrat.
Wie bei anderen zentral wirkenden Schlaf-/Beruhigungsmittel kann die längere Anwendung zur Toleranz- und Abhängigkeitsentwicklung führen.
Bei Anwendung von Chloralhydrat-Rectiole® mit anderen Arzneimitteln:
Während der Behandlung mit Chloralhydrat sollte kein Alkohol getrunken werden, da hierdurch die Wirkung von Chloralhydrat in nicht vorhersehbarer Weise verändert oder verstärkt wird. Alkohol kann die zentraldämpfende Wirkung von Chloralhydrat verstärken und zu Symptomen wie Kopfschmerz, Hautrötung, Herzrasen und Blutdruckabfall führen.
Die Kombination mit anderen zentraldämpfenden Arzneimitteln (Barbiturate, Benzodiazepine, Muskelrelaxantien) kann zu einer gegenseitigen Verstärkung der zentraldämpfenden Wirkung führen. Die Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen steigt an. Die zentral hypnotisch-sedierende Wirkung sowie die Verminderung des Atemantriebs können in unvorhergesehener Weise verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die die Erregungsleitung im Herzen verändern (QT-Zeit-Verlängerung), besteht die Möglichkeit einer gleichgerichteten Wirkung. Herzrhythmusstörungen können die Folge sein.
Cumarinderivate (Gerinnungshemmer) können durch Chloralhydrat in ihrer Wirkung verstärkt werden. Es besteht die Gefahr einer vorübergehenden Steigerung der Gerinnungshemmung.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Furosemid (Entwässerungsmittel) und Chloralhydrat wurden Erweiterungen der Blutgefäße, Unwohlsein, Hautrötung, Blutdruckabfall und Schwitzen beobachtet.
Chloralhydrat kann möglicherweise die Testergebnisse für Glukose im Urin und die Porter-Silber-Farbreaktion beeinflussen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen nur sehr wenige Erfahrungen mit einer Anwendung von Chloralhydrat-Rectiole® bei Schwangeren vor. Da Chloralhydrat, der Wirkstoff von Chloralhydrat-Rectiole®, die Plazenta durchdringt und somit unerwünschte Wirkungen auf das ungeborene Kind nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Sie Chloralhydrat-Rectiole®, wenn Sie schwanger sind, nicht anwenden. Bitte setzen Sie sich daher umgehend mit Ihrem behandelnden Arzt in Verbindung, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind.
Chloralhydrat wird in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Da unerwünschte Wirkungen, wie z. B. Benommenheit, beim gestillten Säugling nicht ausgeschlossen werden können, dürfen Sie, wenn Sie stillen, Chloralhydrat-Rectiole® nicht anwenden. Falls Ihr behandelnder Arzt eine Behandlung mit Chloralhydrat-Rectiole® für dringend erforderlich hält, müssen Sie abstillen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen soweit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.