Gammagard S/D ist zur intravenösen Anwendung (Infusion in eine Vene) bestimmt. Die Infusion wird von Ihrem Arzt oder dem Pflegepersonal verabreicht. Die Dosis und die Infusionsgeschwindigkeit hängen von Ihrem Zustand und Ihrem Körpergewicht ab.
Zu Beginn Ihrer Infusion erhalten Sie Gammagard S/D mit einer geringen Infusionsgeschwindigkeit. Bei guter Verträglichkeit kann Ihr Arzt die Infusionsgeschwindigkeit schrittweise erhöhen.
Anwendung bei Kindern und Jugendliche
Für Kinder und Jugendliche (im Alter von 0-18 Jahren) gelten die gleichen Hinweise zur Indikation, zur Dosierung und zur Infusionsgeschwindigkeit wie bei Erwachsenen.
Wenn Sie eine größere Menge Gammagard S/D erhalten haben, als Sie sollten
Wenn Sie mehr Gammagard S/D erhalten haben, als Sie sollten, könnte Ihr Blut zähflüssig werden. Je dicker Ihr Blut wird, desto schlechter fließt es in den Blutgefäßen Ihres Körpers. Als Ergebnis wird weniger Sauerstoff zu Ihren lebenswichtigen Organen, wie dem Gehirn oder den Lungen, transportiert. Dies kann vor allem dann auftreten, wenn Sie ein Risikopatient sind, z. B. ein älterer Patient sind oder Herz- oder Nierenprobleme haben. Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich, damit Sie nicht entwässert sind, und informieren Sie Ihren Arzt, wenn bei Ihnen gesundheitliche Probleme bekannt sind.
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
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Nach Zugabe des Lösungsmittels sollte das Auflösen der Trockensubstanz innerhalb von 30 Minuten erfolgen.
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Die Lösung sollte vor Verabreichung auf Raum- oder Körpertemperatur angewärmt werden.
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Die Lösung sollte klar oder leicht opaleszierend, farblos oder schwachgelb sein. Trübe Lösungen oder solche mit Niederschlägen nicht verwenden. Die Lösung sollte vor der Verabreichung visuell auf sichtbare Teilchen oder Farbveränderungen überprüft werden.
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Nicht verbrauchtes Produkt oder Abfallmaterialien sollten in Übereinstimmung mit den lokalen Bestimmungen entsorgt werden.
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Das Überleitungsgerät nach dem Einmalgebrauch verwerfen.
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Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung
Es wird empfohlen zur Applikation der 10%igen Gammagard S/D-Lösung möglichst die Ellbogenvenen zu verwenden. Dies kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Beschwerden an der Infusionsstelle für den Patienten reduzieren.
5%iges Gammagard S/D (50 mg/ml) sollte mit einer Anfangsgeschwindigkeit von 0,5 ml/kg Körpergewicht und Stunde intravenös verabreicht werden. Generell wird empfohlen, dass bei Patienten, die eine Behandlung mit Gammagard S/D beginnen, oder von einem anderen intravenösen Immunglobulin G auf Gammagard S/D umgestellt werden, mit der geringstmöglichen Infusionsgeschwindigkeit begonnen wird. Wenn die Patienten einige Infusionen mittlerer Infusionsgeschwindigkeit vertragen haben, wird diese auf die maximale Infusionsgeschwindigkeit angehoben (siehe auch Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“). Bei guter Verträglichkeit kann die Infusionsgeschwindigkeit langsam bis zu maximal 4 ml/kg Körpergewicht (KG) und Stunde gesteigert werden. Patienten, die Gammagard S/D als 5%ige Lösung mit 4 ml/kg KG und Stunde gut vertragen, können mit der 10%igen Konzentration, beginnend mit 0,5 ml/kg KG und Stunde, behandelt werden. Sollten keine Nebenwirkungen auftreten, kann die Infusionsgeschwindigkeit schrittweise auf
eine maximale Rate von 8 ml/kg KG und Stunde gesteigert werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
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Bei jeder Nebenwirkung, die während der Infusion auftritt, sollte die Infusionsgeschwindigkeit reduziert oder die Infusion abgebrochen werden.
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Es wird empfohlen, jedes Mal, wenn einem Patienten Gammagard S/D verabreicht wird, den Namen des Patienten und die Chargennummer des Arzneimittels zu notieren.
Es wird auf die Dokumentationspflicht gemäß Transfusionsgesetz hingewiesen.
Unverträglichkeiten
Gammagard S/D darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Es wird empfohlen, Gammagard S/D getrennt von anderen Arzneimitteln oder Medikamenten, die der Patient erhält, zu verabreichen.
Indikation | Dosis | Häufigkeit der Injektionen |
Substitutionstherapie bei primärem Immunmangel | Initialdosis: 0,4-0,8 g/kg Erhaltungsdosis: 0,2-0,8 g/kg | alle 3-4 Wochen, um den IgG-Talspiegel auf mindestens 5-6 g/l zu halten |
Substitutionstherapie bei sekundärem Immunmangel | 0,2-0,4 g/kg | alle 3-4 Wochen, um den IgG-Talspiegel auf mindestens 5-6 g/l zu halten |
Immunmodulation: | | |
Primäre Immunthrombozytopenie | 0,8-1 g/kg oder 0,4 g/kg/T | am 1. Tag, ggf. innerhalb von 3 Tagen einmal wiederholen für 2-5 Tage |
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Indikation | Dosis | Häufigkeit der Injektionen |
Guillain-Barré-Syndrom | 0,4 g/kg/T | für 5 Tage |
Kawasaki-Syndrom | 2g/kg | als Einzeldosis zusammen mit Acetylsalicylsäure |
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