HAES-steril "Fresenius" (HES 200/0,5) 6% - Infusionslösung

Abbildung HAES-steril "Fresenius" (HES 200/0,5) 6% - Infusionslösung
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Ebewe Pharma
Betäubungsmittel Nein

Kurzinformationen

Zulassungsinhaber

Ebewe Pharma

Was ist es und wofür wird es verwendet?

HAES-steril "Fresenius" ist eine 6%-ige Hydroxyethylstärkelösung (HES 20,5) in isotoner Natriumchlorid-Lösung zur intravenösen Infusion. Es wird zur Therapie und Prophylaxe von Volumenmangel und Schock im Zusammenhang mit Operationen, Verletzungen, Infektionen und Verbrennungen sowie zur Einsparung von Bluttransfusionen und therapeutischen Hämodilution angewendet.

Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Während Schwangerschaft und Stillzeit sollte HAES-steril 6 % - Infusionslösung nicht angewendet werden, außer es wurde vom Arzt anders verordnet. Es ist wichtig, dass vor der Anwendung des Arzneimittels Ihr Arzt konsultiert wird, um die möglichen Risiken zu beurteilen.

Bevor Sie HAES-steril "Fresenius" (HES 200/0,5) 6% - Infusionslösung zu sich nehmen sprechen Sie bitte mit einem Arzt oder Apotheker. Falls Sie an einer der hier aufgelisteten Beschwerden leiden, darf das Arzneimittel nicht eingenommen werden.

Wie wird es angewendet?

HAES-steril 6 % wird Ihnen von einem Arzt oder dem Pflegepersonal als Infusion in eine Vene verabreicht. Die Dosierung und Dauer der Behandlung wird sorgfältig auf Sie abgestimmt. Bei Kindern und Jugendlichen liegen keine Erfahrungen vor.

Was sind mögliche Nebenwirkungen?

  • Bei hoher Dosierung kann es auf Grund des Verdünnungseffektes zu einer entsprechenden Verdünnung von Blutkomponenten wie z.B. Gerinnungsfaktoren, anderen Plasmaproteinen und zu einem Abfall des roten Blutfarbstoffs (Hämatokrit) kommen.
  • Die Konzentration der Serumamylase kann häufig unter Gabe von Hydroxyethylstärke erhöht sein.
  • Längerfristige tägliche Gabe von Hydroxyethylstärke im mittleren und höheren Dosierungsbereich verursacht häufig kaum behandelbaren Juckreiz.
  • Dosisabhängig kann es sehr selten zu einer über die Verdünnung hinausgehenden Gerinnungsstörung kommen.
  • Selten wurde über vorübergehende Schmerzen in der Nierengegend (Lendenschmerzen) berichtet.
  • Überempfindlichkeitsreaktionen, wie mäßige grippeartige Symptome, verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Verengung der Atemwege (Bronchospasmus), Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge (nicht-kardiales Lungenödem).

Weiter unten finden Sie eine Liste mit allen Nebenwirkungen.

Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf und lagern Sie es nicht über 25°C. Verwenden Sie es nicht nach dem angegebenen Verfalldatum. Stellen Sie sicher, dass die Lösung klar bis schwach opaleszierend und farblos bis höchstens schwach gelblich ist und das Behältnis unbeschädigt ist. Zusätzliche Arzneimittel sollten innerhalb von 24 Stunden infundiert werden.

Die Kurzinformation

Alle für die Kurzinformation herangezogenen Informationen stammen von der Gebrauchsinformation des jeweiligen Medikaments. Kurzinformationen sollen Ihnen dabei helfen einen schnellen Überblick über ein Medikament zu gewinnen. Diese Informationen sind aus Gründen der Lesbarkeit bewusst verkürzt und beinhalten nicht alle Anwendungsgebiete, Gegenanzeigen und Nebenwirkungen. Bitte lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation - speziell bei Fragen zu Gegenanzeigen, Dosierungen und Nebenwirkungen.
Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc
Autor

Markus Falkenstätter ist Autor zu pharmazeutischen Themen in der Medizin-Redaktion von Medikamio. Er befindet sich im letzten Semester seines Pharmaziestudiums an der Universität Wien und liebt das wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Naturwissenschaften.

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer
Lektor

Stefanie Lehenauer ist seit 2020 freie Autorin bei Medikamio und studierte Pharmazie an der Universität Wien. Sie arbeitet als Apothekerin in Wien und ihre Leidenschaft sind pflanzliche Arzneimittel und deren Wirkung.

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofür wird es verwendet?

HAES-steril 6 % - Infusionslösung ist eine 6 %-ige Hydroxyethylstärkelösung (HES 20,5) in isotoner Natriumchlorid-Lösung zur intravenösen Infusion.

HAES-steril 6 % - Infusionslösung wird angewendet

  • zur Therapie und Prophylaxe von Volumenmangel (Hypovolämie) und Schock (Volumenersatz- therapie) im Zusammenhang mit:

    • Operationen (hämorrhagischer Schock),
    • Verletzungen (traumatischer Schock),
    • Infektionen (septischer Schock),
    • Verbrennungen (Verbrennungsschock).
  • zur Einsparung von Bluttransfusionen (Fremdbluteinsparung) bei chirurgischen Eingriffen (akute normovolämische Hämodilution).
  • zur therapeutischen Hämodilution.

Die Lösung dient nicht als Blutersatz.

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Was müssen Sie vor dem Gebrauch beachten?


HAES-steril 6 % - Infusionslösung darf nicht angewendet werden, wenn
  • Sie allergisch gegen Hydroxyethylstärke oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile von HAES-steril 6 % - Infusionslösung sind,
  • Sie an einem Volumenüberschuss (Hypervolämie) leiden,
  • Sie an Überwässerungszuständen leiden (Hyperhydratationszustände),
  • Sie an schwerer Herzschwäche leiden (stauungsbedingte Herzinsuffizienz oder Herz- dekompensation),
  • Sie Wasser in der Lunge haben (Lungenödem),
  • Sie an Nierenversagen mit verminderter Harnausscheidung (Oligurie, Anurie) oder Serumkreatininwerten über 2 mg/dl leiden,
  • Sie an schweren Blutgerinnungsstörungen leiden (z.B. Thrombozytopenie, Afibrinogenämie, schwere hämorrhagische Diathese) (außer bei lebensbedrohlichen Notfällen),
  • Sie eine Hirnblutung (intrakranielle Blutung) haben,
  • Sie sich in Dialysebehandlung befinden,
  • Sie sich im ersten Drittel einer Schwangerschaft befinden.

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Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal bevor HAES-steril 6 % - Infusionslösung angewendet wird, wenn Sie an einer der folgenden Erkrankungen leiden oder gelitten haben:

  • Neigung zu Allergien,
  • kompensierte Herzschwäche,
  • eingeschränkte Nierenfunktion,
  • chronische Lebererkrankungen,
  • zu hoher Natriumgehalt im Blut,
  • zu hoher Chloridgehalt im Blut,
  • Blutgerinnungsstörungen leichteren Grades,
  • Flüssigkeitsmangel im Extrazellulärraum (in diesem Fall muss erst ein Flüssigkeitsersatz mit kristalloiden Lösungen erfolgen).

Bei Fibrinogenmangel sollte das Präparat nur in lebensbedrohlichen Notfällen verabreicht werden, bis Blut zum Ersatz bereit steht.

Kontrollen der Wasserbilanz und des Serumionogramms sind erforderlich.

Bei Flüssigkeitsmangel im Extrazellulärraum ist für einen Flüssigkeitsersatz mit Elektrolytlösungen zu sorgen. Bei Schockzuständen, welche hauptsächlich durch Wasser- und Elektrolytverluste bedingt sind (schweres Erbrechen, Durchfall, Verbrennungen), sollte zunächst eine Therapie mit Kristalloid- lösungen (vorzugsweise Elektrolytlösungen) erfolgen.

Zu Beginn der Behandlung wird Ihr Arzt Ihre Nierenfunktion kontrollieren.

Sie müssen ausreichend Flüssigkeit (2 - 3 Liter pro Tag) trinken.

Ihr Arzt wird die Behandlung sorgfältig überwachen, wenn Sie an schweren chronischen Lebererkran- kungen oder schweren Blutgerinnungsstörungen (z.B. bei schwerem von-Willebrand-Syndrom) leiden.

Bei Unverträglichkeitsreaktionen wird Ihr Arzt geeignete Sofortmaßnahmen einleiten.

Kinder und Jugendliche

Klinische Studien an Kindern deuten darauf hin, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis von HAES-steril 6 % - Infusionslösung bei bestimmungsgemäßer Anwendung und Einhaltung der für Erwachsene geltenden Vorsichtsmaßnahmen auch bei Kindern positiv ist.

Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken

Die Anwendung von HAES-steril 6 % - Infusionslösung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Anwendung von HAES-steril 6 % - Infusionslösung zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einneh- men/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Wenn Sie Medikamente zur Blutverdünnung anwenden bzw. einnehmen (Heparin oder orale Antikoagu- lantien), kann die Blutungszeit verlängert sein.

Wenn Sie während der Therapie noch andere Arzneimittel einnehmen (vor allem Betablocker und Vasodilatatoren), wird Ihr Arzt Blutdruck und Herzfrequenz besonders sorgfältig überwachen.

Die Beeinflussung klinisch-chemischer Untersuchungen (Glucose, Protein, BSG, Biuret, Fettsäure, Cholesterin, Sorbit-Dehydrogenase, spezifisches Gewicht des Urins) ist nicht auszuschließen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen schwanger zu werden, informieren Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt.

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Ihr Arzt wird entscheiden, ob HAES-steril 6 % - Infusionslösung angewendet werden darf.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

HAES-steril 6 % - Infusionslösung hat keinen oder vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüch- tigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


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Wie wird es angewendet?

HAES-steril 6 % - Infusionslösung wird Ihnen von einem Arzt oder dem Pflegepersonal verabreicht. Die Dosierung und Dauer der Behandlung wird von Ihrem Arzt sorgfältig auf Sie abgestimmt.

HAES-steril 6 % ist zur Infusion in eine Vene bestimmt und wird normalerweise über einen Kunststoff- schlauch und eine damit verbundene Nadel (Kanüle) in die Vene verabreicht. Meist wird für die Infusion eine Armvene verwendet.

Die ersten 10 bis 20 ml werden langsam unter aufmerksamer Beobachtung infundiert, da allergische Reaktionen nicht mit Sicherheit auszuschließen sind.

Ist Ihre Nierenfunktion eingeschränkt, wird Ihr Arzt die Dosis entsprechend reduzieren.

Kinder und Jugendliche

Es liegen keine Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen vor.

Wenn Sie eine größere Menge von HAES-steril 6 % erhalten haben als vorgesehen

Bei Überdosierung kann es zu einer Kreislaufüberlastung (z.B. Wasser in den Lungen) kommen. In diesem Fall muss die Infusion sofort gestoppt werden und, wenn notwendig, ein Arzneimittel zur Ausschwemmung von Flüssigkeit aus dem Körper (Diuretikum) verabreicht werden.

Wenn die Anwendung von HAES-steril 6 % abgebrochen wird

Über die Dauer der Anwendung entscheidet Ihr Arzt. Er wird Ihnen sagen, wie oft und wie lange das Arzneimittel bei Ihnen angewendet wird.

Es sind keine Entzugserscheinungen bekannt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100):

Bei hoher Dosierung kann es auf Grund des Verdünnungseffektes zu einer entsprechenden Verdün- nung von Blutkomponenten wie z.B. Gerinnungsfaktoren, anderen Plasmaproteinen und zu einem Abfall des roten Blutfarbstoffs (Hämatokrit) kommen.

Die Konzentration der Serumamylase kann häufig unter Gabe von Hydroxyethylstärke erhöht sein. Hier muss auf eine Wechselwirkung mit der Diagnose einer Bauchspeicheldrüsenentzündung geachtet werden.

Längerfristige tägliche Gabe von Hydroxyethylstärke im mittleren und höheren Dosierungsbereich verursacht häufig kaum behandelbaren Juckreiz. Dieser kann noch Wochen nach Beendigung der Therapie auftreten, über Monate anhalten und sehr belastend sein.

Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):

Dosisabhängig kann es sehr selten zu einer über die Verdünnung hinausgehenden Gerinnungsstörung kommen.

Selten wurde über vorübergehende Schmerzen in der Nierengegend (Lendenschmerzen) berichtet. In diesen Fällen ist die Infusion zu stoppen, ausreichend Flüssigkeit zuzuführen und die Serumkreatinin- werte sind engmaschig zu überwachen.

Arzneimittel, die Hydroxyethylstärke enthalten, können in seltenen Fällen zu Überempfindlichkeits- reaktionen, wie mäßige grippeartige Symptome, verlangsamter Herzschlag (Bradykardie), beschleu- nigter Herzschlag (Tachykardie), Verengung der Atemwege (Bronchospasmus), Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge (nicht-kardiales Lungenödem) führen.

In diesen Fällen ist die Infusion sofort zu stoppen und die geeigneten Sofortmaßnahmen einzuleiten.

Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal, wenn eine der aufgeführten Neben- wirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Nicht über 25°C lagern.

Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Behältnis angegebenen Verfall- datum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

HAES-steril 6 % - Infusionslösung darf nur verwendet werden, wenn die Lösung klar bis schwach opaleszierend und farblos bis höchstens schwach gelblich und das Behältnis unbeschädigt ist.

Es wird allgemein empfohlenen, zu HAES-steril 6 % - Infusionslösung keine anderen Arzneimittel oder Lösungen hinzuzufügen. Ist die Zugabe von anderen Arzneimitteln dennoch notwendig, so ist die Mischung innerhalb von 24 Stunden zu infundieren.

Auf gute Durchmischung der zugesetzten Arzneimittel ist zu achten.

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Weitere Informationen


Was HAES-steril 6 % - Infusionslösung enthält
  • Die Wirkstoffe sind: Hydroxyethylstärke, Natriumchlorid.
  • Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke.

1000 ml Infusionslösung enthalten:

Poly(O-2-hydroxyethyl)stärke 20,5 60,00g
(Durchschnittsmolekulargewicht Mw = 200 000 Da,  
Molare Substitution MS = 0,43-0,55)  
Natriumchlorid   9,00 g
Elektrolyte in mmol/1000 ml  
Na+ 154    
Cl- 154    
Theoretische Osmolarität: 308 mosmol/l  
pH-Wert: 3,5 - 6,0  
Titrationsdazidität: < 1,0 mmol NaOH/l  

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Wie HAES-steril 6 % aussieht und Inhalt der Packung

HAES-steril 6 % ist eine klare bis schwach opaleszierende oder farblose bis höchstens schwach gelbliche Lösung erhältlich in Glasflaschen und Freeflex-Infusionsbeuteln.

HAES-steril 6 % gibt es in folgenden Packungsgrößen:

Glasflasche: 10 x 250 ml, 10 x 500 ml

Freeflex - Infusionsbeutel: 10 x 250 ml, 20 x 250 ml, 30 x 250 ml, 35 x 250 ml, 40 x 250 ml 15 x 500 ml, 20 x 500 ml

8 x 1000 ml, 10 x 1000 ml

Polypropylenflasche: 10 x 250 ml, 20 x 250 ml, 10 x 500 ml, 20 x 500 ml

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Pharmazeutischer Unternehmer: Fresenius Kabi Austria GmbH Hafnerstraße 36

8055 Graz, Austria

Tel. Nr.: + 43 316 249 0 Fax Nr.: + 43 316 249 1470

e-mail: info-atgr@fresenius-kabi.com

Hersteller:

Fresenius Kabi Deutschland GmbH

Freseniusstraße 1

D - 61169 Friedberg

Fresenius Kabi France 6, Rue du Rempart

F - 27400 Louviers

Z.Nr.: 1-22029

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Oktober 2011.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:


Dosierung und Art der Anwendung

Die ersten 10 bis 20 ml sollen langsam unter aufmerksamer Beobachtung des Patienten infundiert werden, da anaphylaktoide Reaktionen nicht mit Sicherheit auszuschließen sind.

Tagesdosis und Infusionsgeschwindigkeit richten sich nach dem klinischen Zustand des Patienten, der Höhe des Blutverlustes bzw. der Hämokonzentration. Es muss sorgfältig darauf geachtet werden, die Dosis und Infusionsgeschwindigkeit im niedrigsten wirksamen Bereich zu halten. Die therapeuti- sche Grenze wird durch Verdünnungseffekte gesetzt.

Bei Patienten ohne kardiovaskuläre oder pulmonale Risiken sollte ein Hämatokrit von 30 % im Rahmen der Volumentherapie nicht unterschritten werden.

Das Risiko der Kreislaufüberlastung durch zu schnelle Infusion und zu hohe Dosierung ist zu beachten.

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Eine mehrtägige Verabreichung ist nur in Ausnahmefällen angezeigt. Es ist zu berücksichtigen, dass das Risiko unerwünschter Wirkungen mit der Gesamtdosis zunimmt. Bei wiederholter Anwendung von Hydroxyethylstärke-Infusionslösungen müssen die Gerinnungsparameter überwacht werden.

Therapie und Prophylaxe von Hypovolämie und Schock (Volumenersatztherapie)
Tagesdosis:

Die durchschnittliche Tagesdosis beträgt im Allgemeinen 500 ? 1000 ml.


Maximale Tagesdosis:

2 g HES pro kg KG (= 33 ml pro kg Körpergewicht (KG) oder 2500 ml/75 kg KG).


Infusionsgeschwindigkeit:

Liegt keine akute Notsituation vor, sollte eine Infusionsdauer von 30 Minuten für 500 ml HAES-steril 6 % nicht unterschritten werden.


Maximale Infusionsgeschwindigkeit:

1,2 g HES pro kg KG und Stunde (= 20 ml pro kg KG und Stunde oder 1500 ml/75 kg und Stunde).


Gegen eine wiederholte Anwendung bestehen aus der Sicht der pharmakologischen und klinischen Erfahrungen keine Bedenken.

Fremdbluteinsparung bei chirurgischen Eingriffen (akute normovolämische Hämodilution)

Präoperativer Entzug von Eigenblut bei gleichzeitiger Gabe von HAES-steril 6 % im Verhältnis 1:1 bei Zielhämatokritwerten nicht unter 30 %.

Blutentzug: 2 - 3 x 500 ml (Eigenblut)
Tagesdosis: 2 - 3 x 500 ml (HAES-steril 6 %)
Infusionsgeschwindigkeit: 1000 ml/15 - 30 min
Blutentnahmegeschwindigkeit: 1000 ml/15 - 30 min

Falls erforderlich, intraoperativer Ersatz von Blutverlusten mit HAES-steril 6 % bis zu einem Ziel- hämatokrit von 20 - 25 % und Retransfusion des Eigenblutes.

Therapeutische Hämodilution

Ziel ist die Senkung des Hämatokrits auf 35 ? 40 %.

Die Hämodilution kann isovolämisch oder hypervolämisch erfolgen.

Tagesdosis:

250 ml, 500 ml oder 2 x 500 ml je nach individuellem Bedarf.


Infusionsgeschwindigkeit:

250 ml in 0,5 - 2 Stunden, 500 ml in 4 - 6 Stunden, 2 x 500 ml in 8 - 24 Stunden.


Bei otoneurologischen Erkrankungen wie z.B. Hörsturz, Tinnitus, Knalltrauma sollte eine Tagesdosis von maximal 500 ml und eine Infusionsgeschwindigkeit von 500 ml in 4 - 6 Stunden angewendet werden.

Kinder und Jugendliche

Es liegen keine Studien zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von HAES-steril 6 % bei Kindern und Jugendlichen vor.

Ältere Patienten

Bei der Anwendung bei älteren Patienten muss eine Anpassung an den momentanen klinischen Zustand des Patienten erfolgen.

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis entsprechend zu reduzieren.

Art der Anwendung

Zur intravenösen Anwendung.

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Dauer der Anwendung
Therapie und Prophylaxe von Hypovolämie und Schock (Volumenersatztherapie)

Dauer und Ausmaß der Behandlung richten sich nach Dauer und Ausmaß der Hypovolämie, den hämodynamischen Parametern und der Hämodilution.


Fremdbluteinsparung bei chirurgischen Eingriffen (akute normovolämische Hämodilution)Gewöhnlich erfolgt die akute normovolämische Hämodilution einmalig vor chirurgischen Eingriffen. Ist der Ausgangshämatokrit im Normbereich, so ist auch eine wiederholte Anwendung möglich.

Therapeutische Hämodilution

Die Hämodilutionstherapie mit HAES-steril 6 % wird über einen Zeitraum von bis zu 10 Tagen empfohlen.


Überdosierung

Die Gabe von supratherapeutischen Dosen oder eine zu hohe Infusionsgeschwindigkeit kann das zirkulierende Plasmavolumen erhöhen und damit zu Herzdekompensation, Lungenödem und Gerinnungsstörungen - darunter verlängerte Gerinnungszeit - führen.

Höhere Dosen HAES-steril 6 % führen zudem über einen Verdünnungseffekt zur Herabsetzung des Hämatokrits und der Hämoglobin- und Plasmaproteinkonzentration. Werte unter 10 g/dl Hämoglobin bzw. ein Hämatokrit unter 27 % gelten als kritisch. Ab einem Gesamteiweiß von £ 5,0 g/dl ist die Zufuhr von Albumin angezeigt.

Exzessive Hämodilution kann den Sauerstofftransport beeinträchtigen.

Maßnahmen bei versehentlicher Überdosierung: Absetzen der Infusion.

Der Patient sollte auf Zeichen und Symptome einer kardiorespiratorischen Dekompensation hin beobachtet und die Leber- und Nierenfunktion überwacht werden. Es muss eine sorgfältige Überwa- chung der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz erfolgen und auf jegliche Zeichen einer hämorrhagischen Diathese geachtet werden. Je nach Bedarf sollten auch andere unterstützende oder symptomatische Maßnahmen ergriffen werden.

Eine Hypervolämie kann durch Verabreichen eines Diuretikums behandelt werden.

Ist der klinische Zustand stabilisiert, kann die HAES-steril-Therapie unter Verwendung einer niedrige- ren Infusionsgeschwindigkeit und einer noch sorgfältigeren Beobachtung des Patienten wieder aufgenommen werden.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise für die Handhabung

Es dürfen nur klare bis schwach opaleszierende und farblose bis höchstens schwach gelbliche Lösungen aus unversehrten Behältnissen verwendet werden.

Nur zur einmaligen Entnahme.


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Die dargestellten Inhalte ersetzen nicht die originale Beipackzettel des Arzneimittels, insbesondere im Bezug auf Dosierung und Wirkung der einzelnen Produkte. Wir können für die Korrektheit der Daten keine Haftung übernehmen, da die Daten zum Teil automatisch konvertiert wurden. Für Diagnosen und bei anderen gesundheitlichen Fragen ist immer ein Arzt zu kontaktieren. Weitere Informationen zu diesem Thema sind hier zu finden