Wie ist Iscador® P c. Hg anzuwenden?
Wenden Sie Iscador® P c. Hg immer genau nach der Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich bei der Anwendung dieses Arzneimittels nicht ganz sicher sind.
Art der Anwendung
Bei der Anwendung von Iscador® P c. Hg ist auf streng subcutane Injektionstechnik zu achten.
Die Injektion sollte nach Möglichkeit in Tumor- oder Metastasennähe, jedoch nicht in den Tumor selbst erfolgen. Falls dieser Injektionsort zu ungünstig liegt oder den Patienten subjektiv zu stark belastet, kann auch abwechselnd in den Oberschenkel, in den Oberarm oder in die Bauchregion injiziert werden. Bestrahlungsfelder oder entzündete Hautbezirke sind jedoch in jedem Fall zu meiden.
Durch die Natur des Ausgangsmaterials bedingt können Iscador® Injektionslösungen unter Umständen eine leichte Trübung aufweisen, die jedoch für Wirksamkeit und Verträglichkeit ohne Belang ist. Die Ampulle sollte in diesem Fall vor Gebrauch geschüttelt werden.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gilt die folgende übliche Dosierung:
Einleitungsphase
Um Überreaktionen zu vermeiden, wird zu Beginn der Therapie mit Iscador® P c. Hg eine einschleichende Dosierung mit Iscador® P Serie 0 empfohlen. Es wird 3 mal wöchentlich 1 ml subcutan injiziert in ansteigender Konzentration entsprechend der Zusammenstellung der Serie.
Wird die Iscador® P Serie 0 gut vertragen, kann bis zum Erreichen der individuellen Reaktionsdosis auf die Iscador® P c. Hg Serie I bzw. evtl. II gesteigert werden. Die individuelle Reaktionsdosis ist am Auftreten mindestens einer der folgenden Reaktionen zu erkennen:
Eine Besserung des Allgemeinbefindens und Linderung tumorbedingter Schmerzen.
Eine Temperaturreaktion in Form einer leichten Steigerung der Körpertemperatur wenige Stunden nach der Injektion, einer Wiederherstellung der physiologischen Morgen-/Abend-Differenz von mindestens 0,5 °C oder eines Anstiegs des mittleren Temperaturniveaus unter der Behandlung. Eine Besserung des immunologischen Status.
Lokale Entzündungsreaktion an der Einstichstelle der subcutanen Injektion von 3 - 5 cm Durchmesser.
Am Injektionstag evtl. auftretende Abgeschlagenheit, Frösteln, allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und kurzzeitige Schwindelgefühle sind keine Zeichen von genereller Unverträglichkeit, sondern weisen auf eine wirksame, möglicherweise schon zu hohe Dosierung hin. Wenn diese Erscheinungen am Folgetag noch nicht abgeklungen sind oder ein tolerables Maß übersteigen, sollte die Konzentration bzw. die Dosis reduziert werden.
Sollte in besonderen Fällen auch unter der maximalen Dosis von 1 Ampulle 20 mg pro Tag (Serie II) keine der genannten Reaktionen auftreten, wird empfohlen, nach einer Therapiepause von 1 Woche mit Iscador® eines anderen Wirtsbaumes die Therapie mit der Einleitungsphase wieder zu beginnen.
Erhaltungsphase
Die Erhaltungsphase ist erreicht, wenn mindestens eine der o.g. Reaktionen auftritt.
Es wird mit derjenigen Serie weitertherapiert, bei der die Reaktionsdosis die höchste Konzentration darstellt. Es wird 3 mal wöchentlich 1 ml subcutan injiziert.
Nach jeweils 14 Injektionen wird eine Pause von einer Woche eingelegt. Bei positivem Therapieverlauf können die Pausen im zweiten Behandlungsjahr auf 2, ab dem dritten auf 3 bis 4 Wochen verlängert werden.
Dauert die Therapiepause 4 Wochen oder länger, kann es bei Wiederaufnahme der Behandlung zu einer verstärkten Anfangsreaktion kommen. Es wird deshalb empfohlen, mit der nächstniedrigeren Serie wieder zu beginnen, z.B.: Therapie vor der Pause mit Serie II, Beginn nach der Pause mit 1 Packung Serie I, anschließend Weiterbehandlung mit Serie II.
Bei fortgeschrittener Krankheit oder wenn sich der Patient an den Iscador®-freien Tagen schlechter fühlt, kann es sinnvoll sein, ohne Pause täglich 1 ml zu injizieren.
In Abständen von 3 - 6 Monaten sollte die Dosierung anhand der Reaktion sowie des Tumorverhaltens überprüft werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Bei eingeschränkter Nierenfunktion wird ebenso wie oben beschrieben verfahren.
Dosierung bei Säuglingen und (Klein)Kindern
Es bestehen keine Anwendungsbeschränkungen bei Säuglingen und (Klein)Kindern. Nach den vorliegenden Erfahrungen ist bei der Behandlung von Kindern mit einer stärkeren Reaktion zu rechnen, weshalb eine langsamere Dosissteigerung empfohlen wird. Die Maximaldosis sollte 1 Ampulle 10 mg pro Tag nicht übersteigen.
Dosierung während einer Strahlen- oder Chemotherapie
Da unter bzw. im Anschluss an Strahlen- oder Chemotherapie übermäßige Reaktionen möglich sind, muss besonders auf eine sehr langsame Steigerung der Dosierung geachtet werden.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie sollte mehrere Jahre betragen, wobei in der Regel Pausen in zunehmender Länge eingelegt werden.
Anwendungsfehler
Wenn Sie eine größere Menge Iscador® P c. Hg angewendet haben, als Sie sollten, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie eine Anwendung von Iscador® P c. Hg vergessen haben, injizieren Sie nicht die doppelte Dosis, sondern führen Sie die Behandlung mit Ihrer normalen Dosis zum nächsten vorgesehenen Zeitpunkt fort.