Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Folgende Praktiken sollten vermieden werden, da diese zur Erhöhung der Resistenzentwicklung und letztendlich zur Unwirksamkeit der Behandlung führen können:
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Zu häufige und wiederholte Anwendung von Anthelminthika einer Substanzklasse über einen längeren Zeitraum.
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Unterdosierung, verursacht durch Unterschätzung des Körpergewichts, falsche Verabreichung des Tierarzneimittels oder durch eine mangelhafte Kalibrierung des Dosiersystems (falls vorhanden).
Idealerweise sollte jeder vermutete klinische Fall einer Resistenz gegen Anthelminthika mit geeigneten Tests weiter untersucht werden. Falls das (die) Testergebnis(se) deutlich auf eine Resistenz gegenüber einem bestimmten Anthelminthikum hinweisen, sollte ein Anthelminthikum aus einer anderen Substanzklasse mit unterschiedlichem Wirkungsmechanismus verwendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Da das Tierarzneimittel über die Galle und Nieren ausgeschieden wird, sollte es bei Tieren mit Leber- oder Nierenerkrankungen mit Vorsicht angewendet werden.
Eine exakte Dosierung ist von wesentlicher Bedeutung, da die therapeutische Breite von Levamisol gering ist.
Aufgrund fehlender Daten sollte das Tierarzneimittel nicht bei Schweinen unter 10 Wochen angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Dieses Tierarzneimittel kann Haut und Augen reizen und ist gesundheitsschädlich, wenn es eingeatmet oder verschluckt wird. Es kann kutane Überempfindlichkeit verursachen.
Beim Umgang oder Mischen ist darauf zu achten, dass direkter Kontakt mit Haut und Augen sowie das Einatmen von Staub durch Tragen einer Schutzbrille, undurchlässiger Handschuhe und einer geeigneten Staubmaske (Einweghalbmaske gemäß der EU-Norm EN149 oder ein mehrfach einsetzbares Atemschutzgerät nach der EU-Norm EN140 mit einem Filter nach EN143) vermieden wird. Eventuelle Spritzer sofort mit Wasser abwaschen. Bei der Verwendung des Produktes nicht rauchen, essen oder trinken. Nach Gebrauch die Hände waschen.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Levamisol sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Nach Einatmen des Produkts frische Luft einatmen. Bei Atembeschwerden einen Arzt aufsuchen.
Versehentlich in die Augen gelangtes Präparat 15 Minuten lang mit reichlich Wasser ab- bzw. auswaschen.
Bei versehentlichem Verschlucken den Mund mit Wasser ausspülen, wenn die Person bei Bewusstsein ist. Ziehen Sie sofort einen Arzt zu Rate und zeigen Sie ihm die Packungsbeilage oder das Etikett.
Trächtigkeit:
Kann während der Trächtigkeit angewendet werden.
Laktation:
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Laktation ist nicht belegt. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen: Nikotinerge Agonisten (wie Tetrahydropyrimidine) und Inhibitoren der Cholinesterasen (wie Organophosphate) erhöhen die nikotinerge Wirkung und erhöhen dadurch die Toxizität von Levamisol. Die Wirkung depolarisierender Muskelrelaxantien wird durch Levamisol verstärkt. Aufgrund chemischer Unverträglichkeiten sollten Neomycin, Sulfonamide und Tetracycline nicht gleichzeitig mit diesem Tierarzneimittel angewendet werden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Eine Überdosierung von Levamisol erhöht die Wahrscheinlichkeit des Auftretens der in 6 erwähnten Nebenwirkungen (z. B. Speichelfluss und Erbrechen) und kann andere neurologische Symptome wie Tremor, Ataxie, häufiger Harn- und Kotabsatz, Depression und Kollaps verursachen.
Mögliche Anzeichen einer Intoxikation sind gekennzeichnet durch die Wirkungsweise von Levamisol als nikotinerger Agonist und bestehen aus neuromuskulärer und parasympathischer Stimulation sowie zentraler Depression. Ein Teil dieser Symptome kann mit Atropin oder Glycopyrrolat antagonisiert werden. Eine Sauerstoffgabe kann notwendig sein, um die Atmungsfunktion zu unterstützen.
Levamisol kann das Immunsystem stimulieren. Wiederholte Anwendungen können zu einer Sensibilisierung und schwerwiegenden Nebenwirkungen führen, z. B. einem anaphylaktischen Schock.
In einer Zieltiertoleranzstudie, in welcher das Tierarzneimittel mit einer Dosis von 125 mg Levamisol/kg KG in einer Gruppe von 5 Schweinen einmalig verabreicht wurde, traten in den ersten Tagen nach der Behandlung leichte Verhaltensänderungen (weniger aktiv und aufmerksam), eine niedrigere Herzfrequenz, eine niedrigere Atemfrequenz und eine um 50 % verminderte Futteraufnahme auf. Diese Nebenwirkungen waren vorübergehend.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.