Minprostin E2 Vaginaltabletten dürfen nicht angewendet werden,
● wenn Sie gegen Prostaglandine oder einen der sonstigen Bestandteile allergisch sind, ● wenn Sie früher einmal an der Gebärmutter operiert wurden, z. B. einen Kaiserschnitt
hatten,
● wenn Sie mit Zwillingen oder Mehrlingen schwanger sind, ● wenn Sie bereits 6 oder mehr Geburten hatten,
● wenn der Kopf des Kindes noch nicht in das Becken eingetreten ist,
● bei bestehendem Missverhältnis zwischen dem Kopf des Kindes und dem mütterlichen Becken,
● bei Änderungen des kindlichen Herzschlags, die eine beginnende Gefährdung vermuten lassen,
● bei geburtshilflichen Situationen, bei denen die Nutzen-Risiko-Bewertung in Bezug auf Sie oder das Kind für eine operative Geburtsbeendigung (Kaiserschnitt) spricht,
● wenn Sie ungeklärten Scheidenausfluss und/oder ungewöhnliche Gebärmutterblutungen während der aktuellen Schwangerschaft haben,
-
wenn Sie aktuell Infektionen haben (Entzündungen der Scheide, des Gebärmutterhalses und der Eihäute),
-
bei regelwidriger Kindeslage oder Poleinstellung (z. B. Beckenendlage),
-
bei einer Verletzung des Gebärmutterhalses sowie
-
bei vorzeitiger Plazentalösung und bei Sitz der Plazenta vor dem Muttermund (Placenta praevia).
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Minprostin E2 Vaginaltabletten angewendet werden, ● wenn Sie Herz-Kreislauf-Störungen haben,
● wenn Sie an Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leiden,
● wenn Sie derzeit Asthma haben oder früher hatten, oder wenn Sie aktuell oder früher einmal an der Lunge erkrankt sind bzw. waren,
● bei bestehenden fieberhaften Infektionen,
● wenn Sie an grünem Star oder erhöhtem Augeninnendruck leiden, ● wenn Ihre Fruchtblase eingerissen ist.
Es gibt Hinweise darauf, dass das Risiko für das Auftreten einer seltenen Komplikation, die mit Blutgerinnselbildung und Blutungsneigung einhergeht (disseminierte intravasale Koagulation [DIC]), bei einer Weheneinleitung mit Dinoproston-haltigen Arzneimitteln erhöht ist. Dieses erhöhte Risiko ist für Sie besonders dann wichtig, wenn Sie 35 Jahre oder älter sind, wenn in der Schwangerschaft Komplikationen auftraten oder wenn die Dauer Ihrer Schwangerschaft mehr als 40 Wochen beträgt.
Bei kindlicher Notlage und bei vorausgegangenen Komplikationen bei Geburten sollten Minprostin E2 Vaginaltabletten nicht angewendet werden.
Vor der Anwendung von Minprostin E2 Vaginaltabletten muss Ihre medizinische Fachkraft eine geburtshilfliche Untersuchung mit apparativer Überwachung von Wehen und kindlichen Herztönen durchführen. Die kindlichen Herztöne und die Wehentätigkeit sind ständig elektronisch zu registrieren, und die Geburt ist intensiv zu überwachen.
Die fortschreitende Erweiterung des Gebärmutterhalskanals ist sorgfältig zu beobachten.
Wie bei allen Wehen fördernden Mitteln sollte bei Vorliegen übermäßiger Wehen bzw. Schmerzen der Gebärmutter die Gefahr eines Gebärmutterrisses berücksichtigt werden.
Minprostin E2 Vaginaltabletten dürfen nur von Ärzten in Kliniken angewendet werden, die über intensivmedizinische Überwachungsmöglichkeiten für Mutter und Kind und die Möglichkeit einer operativen Geburtsbeendigung (auch durch Kaiserschnitt) verfügen. Bei erhöhter Spannung der Gebärmuttermuskulatur oder wenn die Überwachung Ihrer Wehentätigkeit und der kindlichen Herztöne Auffälligkeiten zeigt, sollte der Arzt Sie unter Berücksichtigung Ihres Wohlergehens und dem Ihres Kindes behandeln.
Die Anwendung von Dinoproston als Gel (Prepidil Gel) im Gebärmutterhalskanal kann zu einer versehentlichen Zerstörung von Gewebe führen, wodurch es in seltenen Fällen
zu einem Verschluss von Lungengefäßen (Fruchtwasserembolie) bei der Frau kommen kann.
Anwendung von Minprostin E2 Vaginaltabletten zusammen mit anderen Arzneimitteln
Um eine unangemessene Wirkungsverstärkung mit anderen wehenfördernden Arzneimitteln auszuschließen, wird empfohlen, dass die Anwendung von z. B. Oxytocin frühestens
6 Stunden nach der letzten Anwendung von Minprostin E2 Vaginaltabletten erfolgt.
Die intravenöse Infusion von wehenhemmenden Arzneimitteln, z. B. Betasympathomimetika, kann die Dinoproston-Wirkung vermindern bzw. aufheben.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen bzw. anzuwenden.
Schwangerschaft und Stillzeit
Dinoproston wird bei Schwangeren kurz vor oder am Termin angewendet.
Dinoproston erwies sich im Tierversuch fruchtschädigend. Jede Dosierung, die über einen längeren Zeitraum eine erhöhte Spannung der Gebärmuttermuskulatur bewirkt, birgt ein Risiko für das ungeborene Kind (s. Abschnitt „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Dinoproston ist nicht für die Anwendung während der Stillzeit vorgesehen. Grundsätzlich werden Prostaglandine nur in sehr niedriger Konzentration in der Muttermilch ausgeschieden.