Perfan i.v. enthält mit Enoximon einen Wirkstoff aus der Gruppe der herzwirksamen Mittel. Die Substanz gehört zu den Phosphodiesterasehemmern, erhöht die Kontraktionskraft des Herzens (positiv inotrope Wirkung) und hat gefäßerweiternde (vasodilatierende) Eigenschaften.
Perfan i.v. wird zur Kurzzeittherapie (bis zu 48 Stunden) der schweren Herzinsuffizienz (Herzleistungsschwäche) angewendet, die mit üblichen Behandlungsprinzipien (Herzglykoside und/oder Diuretika und/oder Vasodilatatoren) nicht befriedigend behandelbar ist. Dazu gehört auch die akute Herzleistungsschwäche nach Herzchirurgie. Während der Infusion muss eine kontinuierliche (Monitor-) Überwachung (EKG, Blutdruck) gewährleistet sein.
Was ist bei eingeschränkter Nierenleistung zu beachten?
Initialtherapie bei Niereninsuffizienz
Perfan i.v. sollte bei Patienten mit Niereninsuffizienz vorzugsweise als intermittierende Bolusbehandlung gegeben werden. Die initiale Dosis entspricht der Standarddosierung und kann nach 30 Minuten wiederholt werden, wenn kein Ansprechen erfolgt ist. Es empfiehlt sich, die Dosis von 0,5 mg Enoximon/kg Körpergewicht für den Bolus nicht zu überschreiten.
Erhaltungstherapie bei Niereninsuffizienz
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz empfiehlt sich, die Dosis entsprechend den Angaben in der nachfolgenden Tabelle zu vermindern.
Tabelle 1: Dosierungsempfehlung für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Kreatinin-Clearance (ml/min) | reduzierte Dosis (in % der Standarddosis) |
0- -5 | 33% |
5-15 | 50% |
15-30 | 67% |
30-40 | 80% |
>40 | 100% |
Bei nicht bekannter Kreatinin-Clearance und vorliegender Serum-Kreatinin-Konzentration kann die Kreatinin-Clearance durch folgende Formel bestimmt werden:
Männer:
Körpergewicht (kg) x (140-Lebensalter in Jahren)
72 x Serum-Kreatinin-Konzentration (mg/dl)
Frauen: Wert für Männer x 0,85
Hämodialyse und Hämofiltration
Die Behandlung sollte in Abhängigkeit vom Ansprechen des Patienten erfolgen. Für die Dosierung gelten folgende Leitlinien:
- während der Hämodialyse 1/3 der Normaldosis (Cuprophanfilter 1,3 m² Oberfläche),
- im dialysefreien Intervall 1/10 der Normaldosis,
- während der Hämofiltration 1/10 der Normaldosis (Ultraflux AV 600 Filter).
Was ist bei eingeschränkter Leberleistung zu beachten?
Die Enoximon-Clearance ist bei Patienten mit Lebererkrankungen nach Shunt-Operationen sowie bei einigen Patienten mit leichten bis schweren Lebererkrankungen ohne Shunt-Operationen reduziert. Es empfehlen sich folgende Dosierungen:
Tabelle 2: Dosierungsempfehlung für Patienten mit Lebererkrankungen (Angaben in % der Standarddosis)
Lebererkrankung | Initialdosis | Erhaltungsdosis |
ohne Shunt-Operationen; leicht bis mittelschwer | 100% | 100% |
ohne Shunt-Operationen; mittelschwer bis schwer | 50-100% | 50-100% |
nach Shunt-Operationen | 50% | 50% |
Die anfängliche Dosis kann nach 30 Minuten wiederholt werden.