Was Rheniumsulfid (186Re) CIS bio international enthält
Der Wirkstoff ist: Rheniumsulfid (186Re).
1 ml Injektionssuspension enthält 220 - 335 MBq Rheniumsulfid (186Re) zum Kalibrierzeitpunkt.
Gehalt an Gesamt-Rhenium: ~0,3 – 0,11 mg/ml
Die sonstigen Bestandteile sind: Rheniumsulfid, Gelatine, Ascorbinsäure, Salzsäure, Natriumhydroxid und Wasser für Injektionszwecke.
Rheniumsulfid (186Re) CIS bio international enthält keine antimikrobiellen Konservierungsmittel.
Rheniumsulfid (186Re) CIS bio international ist eine sterile Suspension aus kolloidalem Rhenium-186 mit einem pH-Wert zwischen 3,5 und 5,5, einer Radionuklidreinheit von mindestens 99 % und einer radioaktiven Konzentration von 220-335 MBq/ml, zu dem auf dem Etikett angegebenen Datum (Kalibrierzeitpunkt, zur intraartikulären Anwendung).
Die Partikelgröße liegt im Bereich von 50 bis 300 nm. Mindestens 90 % der Radioaktivität ist gebunden an Partikel, die größer als 50 nm sind.
Physikalische Eigenschaften des Radionuklids Rhenium-186:
Rhenium (186Re) zerfällt mit einer physikalischen Halbwertszeit von 3,72 Tagen unter Aussendung von Beta-minus-Strahlung zu stabilem Osmium (186Os) (92,2 %) und durch Elektroneneinfang zu stabilem Wolfram (186W) (7,8 %). Es gibt zwei Beta-minus-Übergänge mit einer Maximalenergie von 0,932 MeV (21,5 %) und 1,070 MeV (70,9 %). Die hauptsächliche zugehörige Gamma-Strahlung hat eine Energie von 0,122 MeV (0,6 %) und 0,137 MeV (9,6 %).
Im weichen Gewebe beträgt die geschätzte maximale Reichweite 3,7 mm und die mittlere Reichweite 1,2 mm.
Die Radionuklid-Verunreinigung (Rhenium-184 und Rhenium-188) beträgt weniger als 1 % zum Kalibrierzeitpunkt.
Zerfallstabelle des Rhenium-186 (T = 90,64 Stunden)
Zeit (Tage) | Zerfallsfaktor | Zeit (Tage) | Zerfallsfaktor |
-3 -2 -1 0*123 | 1,7341,4431,2011,0000,832 0,693 0,577 | 45678910 | 0,480 0,399 0,332 0,277 0,230 0,192 0,160 |
*Kalibrierzeitpunkt
Wie Rheniumsulfid (186Re) CIS bio international aussieht und Inhalt der Packung
Rheniumsulfid (186Re) CIS bio international ist eine braune kolloidale Suspension.
1 Packung enthält 1 Durchstechflasche mit 0,3 bis 10 ml (66-3350 MBq Rheniumsulfid (186Re) zum Kalibrierzeitpunkt).
Die Aktivität und das Volumen sind auf der Packung angegeben.
Pharmazeutischer Unternehmer
CIS bio GmbH
Member of IBA group
Alt-Moabit 91d
D-10559 Berlin
Tel. 01804 247 246
Fax 01804 247 329
Hersteller
CIS bio international
Member of IBA group
B.P. 32
F-91192 GIF SUR YVETTE CEDEX
FRANKREICH
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
15. Dezember 2005
STAND DER INFORMATION
Dezember 2008
DOSIMETRIE
Strahlenexposition
Mit Hilfe der untenstehenden Dosimetrietabelle kann die Strahlenbelastung abgeschätzt werden. Die Schätzwerte der Strahlenbelastung beruhen auf Modellberechnungen (OLINDA/ICRP 53).
Tabelle 1: Von den Organen aufgenommene Strahlendosis (mGy/MBq injizierte Aktivität) und effektive Dosis (mSv/MBq injizierte Aktivität)
Injektion von 74 MBq
Zielorgan | mGy/MBq/% Abstrom | mit 10 % Abstrom mGy |
Milz | 0,137 | 101 |
Leber | 0,0925 | 68 |
Rotes Knochenmark | 0,0159E | 11,8 |
Osteogene Zellen | 0,00986 | 7,3 |
Uterus | 0,000208 | 0,15 |
Ovarien | 0,000219 | 0,16 |
Testes | 0,000176 | 0,13 |
Nieren | 0,000413 | 0,31 |
Andere Organe | <0,001 | <0,74 |
Ganzkörper | 0,00348 | 2,6 |
| mSv/MBq/% Abstrom | mSv |
Effektive Dosis | 0,0102 | 7,5 |
Die effektive Dosis beträgt nach intraartikulärer Applikation von 74 MBq und einem angenommenen Abstrom von 10 % aus dem Gelenk bei einem erwachsenen Mann mit 70 kg Körpergewicht 7,5 mSv (0,0102 mSv/MBq/% Abstrom aus dem Gelenk, siehe Tabelle 1).
Bei einer Injektion ins Hüftgelenk trägt der Gammastrahlungsanteil des Rheniumsulfid (186Re)-Kolloids auf Grund der anatomischen Lagebeziehung zur Strahlenbelastung der Gonaden bei. Die effektive Dosis beträgt nach intraartikulärer Applikation von 148 MBq und einem angenommenen Abstrom von 10 % aus dem Gelenk bei einem erwachsenen Mann mit 70 kg Körpergewicht 15,8 mSv (0,0102 mSv/MBq/% Abstrom aus dem Gelenk zuzüglich des Gammastrahlungsanteils auf die Gonaden aus dem Hüftgelenk für 148 MBq unter Berücksichtigung des biologischen Wichtungsfaktors nach ICRP 60, siehe Tabelle 2).
Die Strahlenbelastung in den regionalen Lymphknoten variiert in Abhängigkeit von der Menge der lymphogen abgeströmten Radioaktivität und der Anzahl der Lymphknoten die Radioaktivität speichern. Bei einer intraartikulären Applikation von 148 MBq Rheniumsulfid (186Re) und einer angenommenen Speicherung in den Lymphknoten von 3 % kann so die Strahlenbelastung zwischen 104 Gy (ein speichernder Lymphknoten) und 26 Gy (4 speichernde Lymphknoten) variieren.
Tabelle 2: Von den Organen aufgenommene Strahlendosis (mGy/MBq injizierte Aktivität) und Effektivdosis (mSv/MBq injizierte Aktivität) nach Applikation ins Hüftgelenk
Zielorgan | mGy/MBq/% Abstrom | Injektion von 148 MBq mit 10 % Abstrom und zusätzlich Gammastrahlungsanteil von 148 MBq aus dem Hüftgelenk auf die Gonaden mGy |
Milz | 0,137 | 203 |
Leber | 0,0925 | 137 |
Rotes Knochenmark | 0,0159 | 23,5 |
Osteogene Zellen | 0,00986 | 14,6 |
Uterus | 0,000208 | 0,31 |
Ovarien | 0,000219 | 0,32+3,4 = 3,7 |
Testes | 0,000176 | 0,26+3,4 = 3,7 |
Nieren | 0,000413 | 0,61 |
Andere Organe | <0,001 | <1,5 |
Ganzkörper | 0,00348 | 5,2 |
| mSv/MBq/% Abstrom | mSv |
Effektive Dosis | 0,0102 | 15,1 + (0,2 x 3,4) = 15,8 |
Ohne Ruhigstellung des behandelten Gelenkes kann es im ungünstigsten Fall zu einer Strahlenexposition der regionalen Lymphknoten in fast der gleichen Größenordnung wie im behandelten Gelenk mit der Folge einer relativ hohen Strahlenbelastung der Lymphozyten kommen.
Externe Strahlenexposition
Tabelle 3: Strahlenexposition des Anwenders als aufgenommene Teilkörperdosis bei direktem Kontakt mit der Oberfläche der Transportbox bzw. der Durchstechflasche für die maximale Lieferaktivität zum Zeitpunkt der Kalibrierung
Ort der Exposition | Spezifische Dosisleistung (mSv/h/MBq) | Maximale Dosis bei 3350 MBq pro Durchstechflasche und 5 min Kontaktzeit (mSv) |
Oberfläche der Transportbox | 0,000008288 | 0,00256 |
Oberfläche der Durchstechflasche | 0,02 | 5,583 |
ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN
Vor der Anwendung sollte die Unversehrtheit der Verpackung und die Radioaktivität überprüft werden.
Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Sterilität und Strahlenschutz sind einzuhalten.
Die Durchstechflasche darf auf keinen Fall geöffnet werden und nur abgeschirmt gehandhabt werden. Der Inhalt der Durchstechflasche sollte unter aseptischen Bedingungen nach Durchstechen des zuvor desinfizierten Stopfens mit einer sterilisierten Einwegnadel auf eine Spritze gezogen werden.
Für die Radiosynoviorthese gelten die gleichen Risiken und Vorsichtsmaßnahmen wie bei jeder Gelenkpunktion und intraartikulären Arzneimittelgabe. Die gefüllten Spritzen sind bis zur Applikation in geeigneten Abschirmbehältern (z. B. aus Acrylglas) aufzubewahren. Durch die hohe spezifische Aktivität des Betastrahlers können schon winzige Spritzer zu erheblichen Kontaminationen und entsprechend hohen lokalen Hautdosen führen. Zum besseren Schutz der Haut sind Nitril- oder Vinylhandschuhe mit hohem Schutzfaktor zu benutzen. Zur Applikation sind in jedem Falle Spritzen mit Abschirmungen, die Betateilchen zuverlässig abschirmen (z.B. aus Acrylglas) zu verwenden. Zur Vermeidung hoher Strahlendosen an den Fingern soll der Kanülenschaft während der Applikation mit einer Zange oder einem anderen geeigneten Abstand vergrößernden Hilfsmittel gehalten werden. Um Kontaminationen zu vermeiden, sollten bei der Anwendung (Vorbereitung, Nacharbeiten) möglichst oft die Handschuhe gewechselt werden.
Folgende praktische Durchführung wird empfohlen:
1. Die Leitlinien zur Radiosynoviorthese der Fachgesellschaften sind zu beachten. Grundsätzlich kann eine Radiosynoviorthese ambulant durchgeführt werden. In Fällen, in denen eine Ruhigstellung des behandelten Gelenks nicht sichergestellt werden kann, sollte die Therapie stationär erfolgen. Es ist aber in jedem Fall zu beachten, dass dieses Arzneimittel nur durch einen sehr erfahrenen Arzt verabreicht werden darf.
2. Die weitgehende Entleerung eines Gelenkergusses sollte, wenn erforderlich, vor der Injektion des Radionuklids durchgeführt werden.
3. Die Injektion des Nuklids ist erst nach Sicherstellung der intraartikulären Lage der Nadel (in der Regel unter Durchleuchtung) durchzuführen. Eine para-artikuläre Injektion ist in jedem Fall zu vermeiden, um den Patienten keinem erhöhten Strahlenrisiko auszusetzen. Um eine gleichmäßige Verteilung des Radiopharmakons zu bewirken, ist das Gelenk unmittelbar nach Injektion wenige Male vorsichtig ohne Belastung zu bewegen.
4. Nachspülen der Injektionsnadel mit physiologischer Kochsalzlösung zur besseren intraartikulären Nuklidverteilung und Vermeidung von Aktivitätsverschleppung in den Stichkanal.
5. Abdecken der Injektionsstelle mit sterilem Wundschnellverband.
Zur Vermeidung einer möglichen Strahlenbelastung und Schädigung gesunder Gewebe soll möglichst kein radioaktives Material aus dem Gelenk austreten und in das umgebende Gewebe gelangen. Um ein Abströmen der Aktivität über die Lymphbahnen zu verhindern, muss aus strahlenhygienischer Sicht das Gelenk für mindestens 48 Stunden weitgehend immobilisiert werden. Strenge Bettruhe ist nicht erforderlich. Um eventuellen akuten Nebenwirkungen begegnen zu können, sollte kurzfristig nach Therapie eine ambulante Nachsorge durch den behandelnden Nuklearmediziner durchgeführt werden. Der Patient sollte dazu angehalten werden, bei vermehrten Beschwerden im behandelten Gelenk unverzüglich den behandelnden Nuklearmediziner oder dessen Vertreter aufzusuchen. Die Erreichbarkeit des Behandlers oder dessen fachkundigen Vertreters ist zu gewährleisten (bis 3 Tage p.i.).
Die Nachuntersuchung, die nach Richtlinie Strahlenschutz durch den behandelnden Nuklearmediziner oder durch einen von ihm beauftragten fachkundigen Vertreter erfolgen muss, sollte mindestens 3, 6 und 12 Monate nach Therapie, besser noch ausgedehnt in Jahresschritten bis 3 Jahre nach Therapie erfolgen.
Eine Wiederholung der Radiosynoviorthese kann frühestens 6 Monate nach Erstapplikation durchgeführt werden, da der Therapieerfolg der Erstapplikation nicht beurteilt werden kann. Eine Wiederholung der Radiosynoviorthese bei Patienten, bei denen eine zweimalige Applikation keinen Effekt gezeigt hat, erscheint nicht sinnvoll.
Bestellbezeichnung: RE-186-MM-1
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig