Was ROTOP – NEUROSPECT enthält:
1 Durchstechflasche ROTOP – NEUROSPECT enthält 4,56 mg Pulver mit dem Wirkstoff: 0,5 mg Exametazim (d,l-Hexametylpropylenaminoxim)
Die sonstigen Bestandteile sind:
Zinn(II)-chlorid-Dihydrat
Natriumchlorid
Stickstoff
Wie ROTOP – NEUROSPECT aussieht und Inhalt der Packung:
Die Packung besteht aus einer Faltschachtel mit 3 oder 5 Durchstechflaschen.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
ROTOP Pharmaka GmbH
Bautzner Landstraße 400 01328 Dresden Deutschland
Tel: 0351 – 26 310 210
Fax:0351 – 26 310 313
e-mail: service@rotop-pharmaka.de
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Deutschland:
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ROTOP - Neurospect
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Tschechische Republik:
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Neuroscan
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Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2017.
Die folgenden Informationen sind nur für Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum des zentralen Nervensystems (ATC V09AA 01).
Bei den geringen zur Anwendung kommenden Substanzmengen sind nach bisherigen Erkenntnissen keine klinisch relevanten pharmakodynamischen Wirkungen zu erwarten.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach intravenöser Verabreichung wird [99mTc]Technetium-Exametazim rasch aus dem Blut eliminiert. Bereits 30 - 60 Sekunden nach Applikation erreicht seine Aufnahme im Gehirn ein Maximum mit 3,5 - 7% der injizierten Dosis.
Nach weiteren zwei Minuten sinkt die gespeicherte Aktivität im Hirn auf etwa 80 - 85% und bleibt, abgesehen von der zu berücksichtigenden physikalischen Halbwertzeit des [99mTc]Technetium, über Stunden weitestgehend unverändert.
Während dieser Initialphase findet auf intrazellulärer Ebene die – in vitro unerwünschte, hier jedoch essentielle – Umwandlung des [99mTc]Technetium-Exametazim - Primärkomplexes in den Sekundärkomplex bzw. in weitere polare Folgeprodukte mit sehr großer Geschwindigkeit
statt. Die polaren Folgeprodukte können das zelluläre Kompartiment nicht mehr oder nur in unwesentlichem Umfang verlassen. Somit wird eine Fixierung („Trapping“) des momentanen
Hirndistributionsmusters der 99mTc-Radioaktivität erreicht. Dieser Vorgang stellt das wesentliche Funktionsprinzip des Arzneimittels dar. Er macht die vergleichsweise langsame Datenakquisition von SPECT-Systemen mit rotierender Gammakamera erst möglich.
Im Vergleich zur weißen Hirnsubstanz wird [99mTc]Technetium-Exametazim auf Grund besserer Perfusion verstärkt von der kortikalen grauen Hirnsubstanz aufgenommen. Da die Verteilung der Aktivität des Radiopharmakons nach dem Passieren der Blut-Hirn-Schranke abgeschlossen ist, werden unterschiedlich stark durchblutete Hirnstrukturen durch SPECT erfasst.
Nicht vom Hirn aufgenommene Aktivität wird im gesamten Organismus verteilt und besonders in Muskeln und Weichteilen angereichert. Etwa 30% der injizierten Dosis werden unmittelbar nach der Applikation über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden. Ungefähr 40% der injizierten Dosis, es handelt sich besonders um die in Muskeln und Weichteilen angereicherte Aktivität, wird im gleichen Zeitraum renal eliminiert
Toxikologische Eigenschaften
Untersuchungen zur akuten und subakuten Toxizität von Exametazim ergaben bei intravenöser Applikation einen Sicherheitsabstand von mindestens 1.000 zur maximalen Humandosis.
In-vitro und in-vivo-Untersuchungen zum mutagenen Potenzial von Exametazim ergaben keine relevanten Hinweise auf mutagene Eigenschaften.
Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität und zum kanzerogenen Potenzial liegen nicht vor.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Die leere Verpackung gilt als normaler Abfall, wenn die zulässige Freigrenze für [99mTc]Technetium nicht überschritten wird (≤ 0,5 Bq/g bzw. 0,5 Bq/cm²). Auf Radioaktivität hinweisende Angaben müssen vor Beseitigung des nichtradioaktiven Abfalls entfernt und gesondert vernichtet werden. Radioaktive Abfälle sind unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen zu beseitigen.
3003669.00.00
DATUM DER ERTEILUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
13.07.2005
Strahlenexposition
Laut Publikation 80 der ICRP werden vom Patienten folgende Strahlendosen absorbiert:
Organ | Absorbierte | Dosis pro | verabreichter Aktivität | (mGy/MBq) | | |
| Erwachsene | 15 Jahre | 10 Jahre | 5 Jahre | 1 Jahr | Neugeborene |
Nebenniere | 0,0053 | 0,0067 | 0,0099 | 0,014 | 0,024 | 0,066 |
Blasenwand | 0,023 | 0,028 | 0,033 | 0,033 | 0,056 | 0,15 |
Knochenoberfläche | 0,0051 | 0,0064 | 0,0094 | 0,014 | 0,024 | 0,073 |
Gehirn | 0,0068 | 0,011 | 0,016 | 0,021 | 0,037 | 0,084 |
Brustdrüse | 0,0020 | 0,0024 | 0,0037 | 0,0056 | 0,0095 | 0,034 |
Gallenblase | 0,018 | 0,021 | 0,028 | 0,048 | 0,14 | 0,32 |
Magen-Darm-Trakt | | | | | | |
Magenwand | 0,0064 | 0,0085 | 0,012 | 0,019 | 0,036 | 0,14 |
Dünndarm | 0,012 | 0,015 | 0,024 | 0,036 | 0,065 | 0,21 |
Kolon | 0,017 | 0,022 | 0,035 | 0,055 | 0,10 | 0,29 |
(Oberer Dickdarm) | 0,018 | 0,024 | 0,038 | 0,060 | 0,11 | 0,31 |
(Unterer Dickdarm) | 0,015 | 0,019 | 0,031 | 0,048 | 0,090 | 0,27 |
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Herz | 0,0037 | 0,0047 | 0,0067 | 0,0097 | 0,016 | 0,050 |
Nieren | 0,034 | 0,041 | 0,057 | 0,081 | 0,14 | 0,36 |
Leber | 0,0086 | 0,011 | 0,016 | 0,023 | 0,040 | 0,092 |
Lunge | 0,011 | 0,016 | 0,022 | 0,034 | 0,063 | 0,17 |
Muskeln | 0,0028 | 0,0035 | 0,0050 | 0,0073 | 0,013 | 0,045 |
| | | | | | |
Oesophagus | 0,0026 | 0,0033 | 0,0047 | 0,0069 | 0,011 | 0,041 |
Ovarien | 0,0066 | 0,0083 | 0,012 | 0,017 | 0,027 | 0,081 |
Pankreas | 0,0051 | 0,0065 | 0,0097 | 0,014 | 0,023 | 0,069 |
Rotes Knochenmark | 0,0034 | 0,0041 | 0,0059 | 0,0080 | 0,014 | 0,042 |
Haut | 0,0016 | 0,0019 | 0,0029 | 0,0045 | 0,0083 | 0,032 |
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Milz | 0,0043 | 0,0054 | 0,0082 | 0,012 | 0,020 | 0,059 |
Testes | 0,0024 | 0,0030 | 0,0044 | 0,0061 | 0,011 | 0,039 |
Thymus | 0,0026 | 0,0033 | 0,0047 | 0,0069 | 0,011 | 0,041 |
Schilddrüse | 0,026 | 0,042 | 0,063 | 0,14 | 0,26 | 0,37 |
Uterus | 0,0066 | 0,0081 | 0,012 | 0,015 | 0,025 | 0,075 |
Sonstige Gewebe | 0,0032 | 0,0040 | 0,0060 | 0,0092 | 0,017 | 0,053 |
Effektive Dosis (mSv/MBq) | 0,0093 | 0,011 | 0,017 | 0,027 | 0,049 | 0,12 |
Die effektive Dosis beträgt beim Erwachsenen nach intravenöser Gabe von 500 MBq (maximale Dosis) 4,7 mSv. Die absorbierte Dosis im Zielorgan Gehirn beträgt dabei 3,4 mGy und in den kritischen Organen Schilddrüse 13 mGy, Niere 17 mGy, Blasenwand 11,5 mGy, Gallenblase 9 mGy, und oberer Dickdarm 9 mGy.
Radiophysikalische Eigenschaften
[99mTc]Technetium wird aus einem [99Mo/99mTc]-Sterilgenerator erhalten und zerfällt unter Emission von Gammastrahlung mit einer Energie von 140/142 keV mit einer Halbwertszeit von 6,02 Stunden zu [99Tc]Technetium, das wiederum zu stabilem [99Ru]Ruthenium zerfällt. Auf Grund einer Halbwertszeit von 214.000 Jahren ist [99Tc]Technetium aber selbst als stabil anzusehen.
Markierungsanweisung
Das Arzneimittel wird unmittelbar vor Gebrauch mit Natrium[99mTc]pertechnetat- Injektionslösung (Ph. Eur.) zubereitet. Das Eluat darf nur von einem Generator gewonnen werden, der mit Sicherheit schon einmal während der vorangegangen 24 Stunden eluiert wurde. Es muss innerhalb von 2 Stunden nach der Gewinnung verwendet werden. Sauerstoffeintrag ist zu vermeiden.
Die Durchstechflasche mit ROTOP – NEUROSPECT in eine ausreichende Bleiabschirmung stellen und den Stopfen desinfizieren (Desinfektionsmittel trocknen lassen). Die benötigte Aktivitätsmenge (max. 1.11 GBq) mit steriler isotonischer NaCl-Lösung auf ein Volumen von 5 ml verdünnen und mittels einer Spritze mit möglichst kleinlumiger Kanüle in die Durchstechflasche überführen. 5 ml Gasvolumen aus der Durchstechflasche mit derselben Spritze zum Druckausgleich entnehmen. Das Pulver in der Durchstechflasche durch leichtes Schütteln komplett auflösen; dabei auch den Stopfen gründlich benetzen. Nach 5 Minuten Reaktionszeit ist das Arzneimittel injektionsfertig. Die Gesamtaktivität messen und das erforderliche Injektionsvolumen berechnen. Bei Bedarf die fertige Injektionslösung mit steriler, isotonischer Natriumchloridlösung auf ein Gesamtvolumen von bis zu 8 ml weiter verdünnen.
Qualitätskontrolle
Die Europäische Pharmakopöe beschreibt verschiedene Prüfverfahren zur Bestimmung der radiochemischen Reinheit [99mTc]Technetium-Exametazim-Injektionslösung Ph. Eur.
Eine Prüfung auf radiochemische Reinheit der [99mTc]Exametazim-Injektionslösung vor der Anwendung am Patienten ist entweder entsprechend den Prüfverfahren der Monographie im Europäischen Arzneibuch oder nach der nachstehend beschriebenen Methode durchzuführen:
Ausschütteln mit Chloroform
Prinzip: Das lipophile [99mTc]Technetium-Exametazim löst sich in Chloroform, die polaren Verunreinigungen hingegen in der Natriumchloridlösung.
Eine Probe von 100 µl des injektionsfertigen Arzneimittels in eine Mischung von 2,9 ml isotonischer NaCl-Lösung und 3 ml Chloroform überführen. Das Gefäß verschließen und 10 s lang kräftig durchschütteln.
Das Gefäß 2 Minuten lang ruhig stehen lassen, so dass sich die polare von der unpolaren Phase wieder abscheidet. Anschließend aus jeder der 2 Phasen eine Probe von 1,0 ml entnehmen und die Aktivität einzeln messen. Die radiochemische Reinheit muss mindestens 80 % betragen.
Berechnung: [99mTc]Technetium-Exametazim (%) = (Aktivität Chloroformphase/Aktivität beider Phasen) x 100
Verschreibungspflichtig.