Wirkstoff(e) (99mTc)Technetiumpentetat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Curium Netherlands B.V. HR-Beiname: Mallinckrodt Pharmaceuicals
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 12.06.2001
ATC Code V09CA01
Pharmakologische Gruppe Nierensystem

Zulassungsinhaber

Curium Netherlands B.V. HR-Beiname: Mallinckrodt Pharmaceuicals

Medikamente mit gleichem Wirkstoff

Medikament Wirkstoff(e) Zulassungsinhaber
PENTACIS (99mTc)Technetiumpentetat CIS bio GmbH

Gebrauchsinformation

Was ist es und wofĂŒr wird es verwendet?

Technescan DTPA, Kit fĂŒr ein radioaktives Arzneimittel, ist ein Diagnostikum.

Das Arzneimittel wird nach Markierung mit Natriumpertechnetat (99mTc)-Lösung eingesetzt, wenn aufgrund der klinischen Fragestellung eine quantitative Bestimmung der glomerulÀren Filtrationsrate und eine AbschÀtzung der Nierenperfusion mit einem Radiopharmakon erforderlich ist.

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Was mĂŒssen Sie vor dem Gebrauch beachten?

Technescan DTPA darf nicht angewendet werden,

  • wenn Sie ĂŒberempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff PentetsĂ€ure, einen der sonstigen Bestandteile von Technescan DTPA oder Natriumpertechnetat (99mTc)-Lösung sind,
  • falls Sie schwanger sind (siehe Abschnitt 2. Schwangerschaft und Stillzeit),
  • als intrathekale Anwendung.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Technescan DTPA ist erforderlich,

  • da dieses Arzneimittel mit einer geringen Menge an RadioaktivitĂ€t verbunden ist; Ihr behandelnder Arzt wird das Arzneimittel nur nach sorgfĂ€ltiger Nutzen-Risiko-AbwĂ€gung einsetzen.
  • Radioaktive Arzneimittel dĂŒrfen nur von dazu berechtigten Personen in speziell dafĂŒr bestimmten klinischen Bereichen in Empfang genommen, gehandhabt und verabreicht werden. Der Umgang und die Anwendung unterliegen den Bestimmungen der örtlich zustĂ€ndigen Aufsichtsbehörde und/oder entsprechenden Genehmigungen.
  • Um Fehlbeurteilungen der Nierenfunktion aufgrund von ZustĂ€nden mit Abnahme des effektiven Blutvolumens zu vermeiden, sollte die Anwendung in der Regel nur bei ausreichender Diurese erfolgen. Daher ist vor und nach der Verabreichung auf eine ausreichende FlĂŒssigkeitszufuhr (cave: Oligo- und Anurie) zu achten. Sollten Sie an einer eingeschrĂ€nkten Nierenfunktion leiden, kann die Strahlenexposition erhöht sein. Dies ist bei der AktivitĂ€tsbemessung zu berĂŒcksichtigen und die zu applizierende AktivitĂ€t gegebenenfalls zu verringern. Um die Strahlenexposition möglichst niedrig zu halten, werden Sie aufgefordert, wĂ€hrend der ersten Stunden nach der Untersuchung ausreichend zu trinken und so oft wie möglich die Blase zu entleeren.
  • Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kann die glomerulĂ€re Filtrationsrate mit (99mTc)- DTPA nicht zuverlĂ€ssig bestimmt werden.
  • Bei jedem Patienten ist sorgfĂ€ltig zwischen dem zu erwartenden diagnostischen Nutzen und dem mit der Strahlenexposition verbundenen Risiko abzuwĂ€gen. Um die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, darf die zu verabreichende AktivitĂ€t nicht höher bemessen werden als fĂŒr den Erhalt der diagnostischen Information erforderlich ist. Dies gilt insbesondere bei SĂ€uglingen, Kindern und Jugendlichen.

Bei Anwendung von Technescan DTPA mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor Kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Zahlreiche Arzneimittel können die Funktion des untersuchten Organs beeintrÀchtigen und die Aufnahme von [99mTc]Technetium-DTPA verÀndern, wie z. B.:

Anwendung von ACE-Hemmern wie Captopril zur Diagnose:

Bei einer Nierenarterienstenose kann die DurchfĂŒhrung einer dynamischen Nierenszintigrafie unter Kontrollbedingungen und eine Stunde nach oraler Verabreichung von Captopril (25-50 mg) hĂ€modynamische VerĂ€nderungen in der betroffenen Niere aufzeigen. Kalziumantagonisten sollten, falls Ă€rztlich vertretbar, vor der Untersuchung abgesetzt werden, da von falsch-positiven Untersuchungsergebnissen unter Captopril-Stimulation berichtet wurde. Der Blutdruck muss sorgfĂ€ltig ĂŒberwacht werden, da bei Patienten mit GefĂ€ĂŸerkrankungen immer die Gefahr eines Blutdruckabfalls und BeeintrĂ€chtigung der Nierenfunktion besteht.

Anwendung von Furosemid zur Diagnostik:

Die Verabreichung von intravenösem Furosemid wÀhrend der dynamischen Nierenszintigrafie erhöht die Ausscheidung von [99mTc]Technetium-DTPA. Dies kann zur AbklÀrung einer Obstruktion bei erweiterten Harnwegen beitragen.

Hohe Aluminiumserumspiegel können zu einer verĂ€nderten Biodistribution von [99mTc]Technetium-DTPA mit erniedrigten Werten fĂŒr die glomerulĂ€re Filtration fĂŒhren.

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebĂ€rfĂ€higen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu verabreichen, so ist festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. GrundsĂ€tzlich muss von einer Schwangerschaft ausgegangen werden, wenn eine Menstruation ausgeblieben ist. Im Zweifelsfall sollte die Strahlenexposition auf das fĂŒr die benötigte klinische Information unumgĂ€ngliche Mindestmaß verringert werden.

Alternative Untersuchungsmethoden, bei denen keine ionisierenden Strahlen angewendet werden, sollten in ErwÀgung gezogen werden.

[99mTc]Technetium-DTPA darf daher wĂ€hrend der Schwangerschaft nur bei vitaler Indikation und nur, wenn keine diagnostischen Alternativen ohne Strahlenexposition zur VerfĂŒgung stehen, verabreicht werden.

Stillzeit

[99mTc]Technetium-DTPA tritt in die Muttermilch ĂŒber. Vor der Anwendung eines radioaktiven Arzneimittels bei einer stillenden Mutter sollte geprĂŒft werden, ob die Untersuchung nicht auf einen Zeitpunkt nach dem Abstillen verschoben werden kann und ob im Hinblick auf die AktivitĂ€ts- ausscheidung in die Muttermilch das geeignetste radioaktive Arzneimittel ausgewĂ€hlt wurde. Wird die Verabreichung als unerlĂ€sslich beurteilt, sollte das Stillen 12 Stunden lang unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden.

VerkehrstĂŒchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Auswirkungen auf die FĂ€higkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen sind nicht beschrieben und nicht zu erwarten.

Wichtige Informationen ĂŒber bestimmte sonstige Bestandteile von Technescan DTPA

Die anwendungsbereite Technescan DTPA Injektionslösung enthĂ€lt Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 5 ml Injektionslösung, d. h., sie ist nahezu „natriumfrei“.

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Wie wird es angewendet?

Dosierung

Erwachsene

  • Messung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate aus dem Plasma: 1,8 – 3,7 MBq.
  • Messung der glomerulĂ€ren Filtrationsrate mithilfe einer Gamma-Kamera in Verbindung mit sequenzieller dynamischer Nierenuntersuchung: 37-370 MBq. Die sequenzielle Untersuchung sollte unmittelbar nach der Injektion beginnen. Der optimale Zeitpunkt fĂŒr die statischen Aufnahmen ist 1 Stunde nach der Injektion.

Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit eingeschrĂ€nkter Nierenfunktion kann die Strahlenexposition erhöht sein. Dies ist bei der AktivitĂ€tsbemessung zu berĂŒcksichtigen und die zu applizierende AktivitĂ€t gegebenenfalls zu verringern.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche erhalten entsprechend ihrem Körpergewicht einen Bruchteil der Erwachsenendosis (siehe Tabelle).

Bei Kleinkindern (bis zu 1 Jahr) ist bei der Verwendung von [99mTc]Technetium-DTPA fĂŒr Nierenunter- suchungen eine Mindestdosis von 20 MBq erforderlich, damit Aufnahmen von ausreichender QualitĂ€t

erzielt werden können.

Bei Kindern wird entsprechend der Empfehlung der “Paediatric Task Group der EANM” die anzuwendende AktivitĂ€t durch Multiplikation der fĂŒr Erwachsene empfohlenen AktivitĂ€t mit einem Faktor aus der folgenden Tabelle ermittelt:

KG des Kindes in kgFaktorKG des Kindes in kgFaktorKG des Kindes in kgFaktor
30,10220,50420,78
40,14240,53440,80
60,19260,56460,82
80,23280,58480,85
100,27300,62500,88
120,32320,6552-540,90
140,36340,6856-580,92
160,40360,7160-620,96
180,44380,7364-660,98
200,46400,76680,99

Art und Dauer der Anwendung

[99mTc]Technetium-DTPA wird einmalig intravenös injiziert. Die Injektion muss sorgfĂ€ltig durchgefĂŒhrt werden. Es ist darauf zu achten, dass das radioaktive Material nicht aus dem GefĂ€ĂŸ austritt und in das umgebende Gewebe gelangt.

Wenn bei Ihnen eine grĂ¶ĂŸere Menge Technescan DTPA angewendet wurde, als vorgesehen

Das Risiko einer Überdosierung besteht in der unerwĂŒnscht hohen Strahlenexposition. Da das Arzneimittel ĂŒber die Nieren ausgeschieden wird, kann bei Überdosierung der RadioaktivitĂ€t die Strahlenexposition durch den Harnfluss fördernde Maßnahmen (forcierte Diurese) und hĂ€ufiges Entleeren der Blase reduziert werden.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt.

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Was sind mögliche Nebenwirkungen?

Wie alle Arzneimittel kann Technescan DTPA Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten mĂŒssen.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgefĂŒhrten Nebenwirkungen Sie erheblich beeintrĂ€chtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.

Bei den HĂ€ufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr hÀufig:mehr als 1 Behandelter von 10
HĂ€ufig:1 bis 10 Behandelte von 100
Gelegentlich:1 bis 10 Behandelte von 1000
Selten:1 bis 10 Behandelte von 10 000
Sehr selten:weniger als 1 Behandelter von 10 000
Nicht bekannt:HĂ€ufigkeit auf Grundlage der verfĂŒgbaren Daten nicht abschĂ€tzbar

In sehr seltenen FĂ€llen (weniger als 1 von 10.000 Patienten) wurden nach Anwendung von [99mTc]Technetium-DTPA Überempfindlichkeitsreaktionen wie z. B. Hautrötung, Juckreiz, Nesselsucht, Gesichtsschwellung, Schwitzen, Schwindel, Atemnot und Blutdruckabfall beobachtet.

Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit der systemischen Anwendung nichtsteroidaler Antiphlogistika (z. B. GentisinsĂ€ure) eine Verschlechterung infektionsbedingter EntzĂŒndungen, wie z. B. die Entwicklung einer nekrotisierenden Fasciitis, beschrieben worden. GentisinsĂ€ure ist in Technescan DTPA enthalten. Wenn im Rahmen der Anwendung von [99mTc]Technetium-DTPA Zeichen einer Infektion oder EntzĂŒndung neu auftreten oder sich verschlimmern, sollte unverzĂŒglich der Arzt zurate gezogen werden. Es ist zu prĂŒfen, ob eine antiinfektiöse/antibiotische Therapie vorliegt.

Bei Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen darf keine weitere Zufuhr des Arzneimittels erfolgen. Um im Notfall unverzĂŒglich reagieren zu können, sollten entsprechende Instrumente (u. a. Trachealtubus und BeatmungsgerĂ€t) und Medikamente griffbereit sein.

Da die verabreichten Wirkstoffmengen sehr gering sind, liegen die Risiken der Anwendung im Wesentlichen bei der Strahlenexposition. Ionisierende Strahlen können Krebs und ErbgutverĂ€nderungen verursachen. Da die meisten nuklearmedizinischen Untersuchungen mit niedrigen effektiven Strahlendosen von weniger als 20 mSv durchgefĂŒhrt werden, sind diese Effekte mit geringer Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Die effektive Strahlendosis liegt bei Gabe der maximalen empfohlenen AktivitĂ€t dieses Arzneimittels bei 1,8 mSv (Nierengesunde).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Nuklearmediziner. Dies gilt auch fĂŒr Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Sie können Nebenwirkungen auch direkt ĂŒber das Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: http://www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen ĂŒber die Sicherheit dieses Arzneimittels zur VerfĂŒgung gestellt werden.

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Wie soll es aufbewahrt werden?

Arzneimittel fĂŒr Kinder unzugĂ€nglich aufbewahren.

Dauer der Haltbarkeit

12 Monate nach dem Herstellungsdatum

Sie dĂŒrfen das Arzneimittel nach dem auf der Außenverpackung und auf dem BehĂ€ltnis angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden.

Aufbewahrungsbedingungen

Das gefriergetrocknete Produkt ist unter Lichtabschluss nicht ĂŒber 25°C zu lagern. Das markierte Produkt ist unter 25°C zu lagern.

Die Lagerung muss in Übereinstimmung mit den nationalen Bestimmungen fĂŒr radioaktives Material erfolgen.

Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch oder Zubereitung

Das mit [99mTc]Technetium markierte Produkt ist bis zu 8 Stunden nach Markierung haltbar.

Die gebrauchsfertige Lösung enthĂ€lt kein Konservierungsmittel. Aseptische Arbeitsbedingungen mĂŒssen bei der Entnahme der Patientendosis aus der Durchstechflasche eingehalten werden. Vor der Entnahme der Patientendosis ist der Gummistopfen mit einem geeigneten Desinfektionsmittel zu behandeln.

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Weitere Informationen

Was Technescan DTPA enthÀlt

Der Wirkstoff ist: PentetsÀure Die sonstigen Bestandteile sind:

Zinn(II)chlorid-Dihydrat, GentisinsÀure, Natriumhydroxid, SalzsÀure und Calciumchlorid-Dihydrat

Wie Technescan DTPA aussieht und Inhalt der Packung

Technescan DTPA ist ein gefriergetrocknetes, weißes Pulver.

Klare, farblose 10 ml Durchstechflasche. Jede Durchstechflasche ist durch einen Brombutylgummistop- fen verschlossen, der mit einer Aluminiumkappe gesichert ist.

Eine Packung enthÀlt 5 Durchstechflaschen mit je 36,11 mg Trockensubstanz. Eine Durchstechflasche enthÀlt 20,8 mg PentetsÀure.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Curium Netherlands B.V Westerduinweg 3

1755 LE Petten Niederlande

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt ĂŒberarbeitet am 15. Mai 2019

Die folgenden Informationen sind nur fĂŒr Ärzte bzw. medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Weitere Angaben fĂŒr Fachkreise

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-VerhĂ€ltnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung ĂŒber das Bundesinstitut fĂŒr Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: http://www.bfarm.de anzuzeigen.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Nuklearmedizinisches Diagnostikum ATC-Code: V09CA01

Bei den fĂŒr bildgebende Verfahren angewendeten geringen Substanzmengen sind nach bisherigen Erkenntnissen keine klinisch relevanten pharmakodynamischen Wirkungen des [99mTc]Technetium- Pentetat zu erwarten.

Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach intravenöser Injektion verteilt sich [99mTc]Technetium-DTPA rasch in der extrazellulĂ€ren FlĂŒssigkeit, ohne die intakte Blut-Hirn-Schranke zu passieren. 80-90% der [99mTc]Technetium-AktivitĂ€t liegen in Form der Chelatverbindung vor und 5-10% sind an Serumproteine gebunden. Weniger als 3% der AktivitĂ€t sind als nicht gebundenes [99mTc]Technetium-Pertechnetat anzutreffen.

Nach Abschluss der initialen Verteilungsphase erfolgt die Exkretion der Komplexverbindung ausschließlich durch rasche glomerulĂ€re Filtration. Eine Retention des radioaktiven Arzneimittels in der Niere findet nicht statt. Die maximale Konzentration des radioaktiven Arzneimittels in der Niere ist etwa 5 Minuten nach der intravenösen Injektion erreicht. Die Darstellung der Nieren muss deswegen in den ersten Minuten nach der Injektion erfolgen, um ein exaktes Bild des GefĂ€ĂŸvolumens in der Niere zu erhalten. SpĂ€ter erfolgende Aufnahmen zeigen die AktivitĂ€tsspeicherung im Urin, im Sammelsystem und im Nierenbeckenraum.

Eine Stunde nach intravenöser Injektion sind mehr als 98% der [99mTc]Technetium-AktivitÀt in Form des markierten Chelats im Urin nachzuweisen; 24 Stunden nach intravenöser Injektion sind noch 5-10% der verabreichten AktivitÀtsmenge in der Niere nachzuweisen. Bei Patienten mit eingeschrÀnkter Nierenfunktion kann die Eliminationshalbwertszeit bis zu 1000 Minuten betragen und die renale Durchflusszeit bis auf 20 Minuten zunehmen.

PrÀklinische Daten zur Sicherheit

Das Produkt ist nicht zur regelmĂ€ĂŸigen oder kontinuierlichen Anwendung bestimmt. Eine wiederholte intravenöse Verabreichung ĂŒber 14 Tage von Calcium-trinatrium-pentetat an Kaninchen und Hunde in Dosen, die 100 bzw. 1000 mal höher lagen als die normale Humandosis, erzeugte keine Anzeichen von ToxizitĂ€t.

Die Mindestdosis CaDTPA, die bei MÀusen Aborte und den Tod der Föten verursachte, lag ca. 3600 mal höher als die zu Diagnosezwecken bei Frauen vorgeschlagene Dosis.

MutagenitĂ€tsstudien sowie Langzeitstudien zur Karzinogenese wurden nicht durchgefĂŒhrt.

Zulassungsnummer

25695.00.00

Datum der Erteilung der Zulassung / VerlÀngerung der Zulassung

11.Juni 2001/15. Juli 2009

Dosimetrie

Technetium-99m zerfÀllt unter Emission von Gammastrahlung mit einer mittleren Energie von 140 keV und einer Halbwertszeit von 6 Stunden zu Technetium-99, das als quasi stabil betrachtet werden kann.

GemĂ€ĂŸ Veröffentlichungen der Internationalen Kommission fĂŒr Strahlenschutz (ICRP) werden die in den folgenden Tabellen genannten Strahlendosen von den Patienten aufgenommen.

Das ICRP-Modell nimmt fĂŒr die normale Nierenfunktion ein Zwei-Kompartment-Modell mit den Eliminations-Halbwertszeiten 100 min (99%) und 7 d (1%) bei einer Exkretion von 100% ĂŒber die Niere an. Die renale Durchflusszeit betrĂ€gt 5 min. FĂŒr die eingeschrĂ€nkte Nierenfunktion wird eine Eliminationshalbwertszeit von 1000 min und eine renale Durchflusszeit von 20 min angenommen.

OrganErwachsene15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,00130,00170,00260,00380,0070
Blasenwand0,0620,0780,0970,0950,17
KnochenoberflÀche0,00230,00280,00400,00550,0099
Gehirn0,000840,00100,00170,00270,0048
BrustdrĂŒse0,000710,000900,00130,00210,0040
Gallenblase0,00150,00200,00360,00460,0060
Magen-Darm-Trak
Magenwand0,00130,00160,00270,00370,0067
DĂŒnndarm0,00250,00310,00450,00570,0098
Kolon0,00300,00380,00540,00640,011
oberer Dickdarm0,00210,00270,00400,00540,0090
unterer Dickdarm0,00430,00530,00730,00770,013
Herz0,00110,00140,00210,00320,0058
Nieren0,00390,00470,00670,00960,017
Leber0,00120,00150,00240,00350,0063
Lunge0,000990,00130,00190,00290,0053
Muskeln0,00160,00200,00280,00370,0067
Ösophagus0,00100,00130,00190,00290,0053
Ovarien0,00420,00530,00690,00780,013
Pankreas0,00140,00180,00270,00400,0072
rotes Mark0,00140,00180,00260,00330,0056
Haut0,000850,00100,00160,00230,0043
Milz0,00120,00160,00240,00360,0066
Testes0,00290,00400,00600,00690,013
Thymus0,00100,00130,00190,00290,0053
SchilddrĂŒse0,00100,00130,00200,00320,0058
Uterus0,00790,00950,0130,0130,022
Sonstige Gewebe0,00170,00200,00280,00370,0064
Effektive Dosis pro0,00490,00620,00820,00900,016
verabreichte AktivitÀt (mSv/MBq)
Die Blasenwand trÀgtmit 57% zureffektiven Gesamtdosisbei.
Effektive Dosis, fallsdie Blase eine odereine halbeStunde nach derAnwendung geleertwird.
1 Stunde0,00380,00480,00650,00770,014
30 Min.0,00410,00530,00700,00790,014

Die Blasenwand trÀgt mit 57% zur effektiven Gesamtdosis bei.

Effektive Dosis, falls die Blase eine oder eine halbe Stunde nach der Anwendung geleert wird.

OrganErwachsene15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,00130,00170,00260,00380,0070
Blasenwand0,0620,0780,0970,0950,17
KnochenoberflÀche0,00230,00280,00400,00550,0099
Gehirn0,000840,00100,00170,00270,0048
BrustdrĂŒse0,000710,000900,00130,00210,0040
Gallenblase0,00150,00200,00360,00460,0060
Magen-Darm-Trak
Magenwand0,00130,00160,00270,00370,0067
DĂŒnndarm0,00250,00310,00450,00570,0098
Kolon0,00300,00380,00540,00640,011
oberer Dickdarm0,00210,00270,00400,00540,0090
unterer Dickdarm0,00430,00530,00730,00770,013
Herz0,00110,00140,00210,00320,0058
Nieren0,00390,00470,00670,00960,017
Leber0,00120,00150,00240,00350,0063
Lunge0,000990,00130,00190,00290,0053
Muskeln0,00160,00200,00280,00370,0067
Ösophagus0,00100,00130,00190,00290,0053
Ovarien0,00420,00530,00690,00780,013
Pankreas0,00140,00180,00270,00400,0072
rotes Mark0,00140,00180,00260,00330,0056
Haut0,000850,00100,00160,00230,0043
Milz0,00120,00160,00240,00360,0066
Testes0,00290,00400,00600,00690,013
Thymus0,00100,00130,00190,00290,0053
SchilddrĂŒse0,00100,00130,00200,00320,0058
Uterus0,00790,00950,0130,0130,022
Sonstige Gewebe0,00170,00200,00280,00370,0064
Effektive Dosis pro0,00490,00620,00820,00900,016
verabreichte AktivitÀt (mSv/MBq)
Die Blasenwand trÀgtmit 57% zureffektiven Gesamtdosisbei.
Effektive Dosis, fallsdie Blase eine odereine halbeStunde nach derAnwendung geleertwird.
1 Stunde0,00380,00480,00650,00770,014
30 Min.0,00410,00530,00700,00790,014

Die effektive Dosis betrÀgt beim Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Gabe von 370 MBq (maximale empfohlene Dosis): 1,8 mSv. Die absorbierte Dosis betrÀgt im kritischen Organ Blasenwand 23 mGy.

OrganErwachsene15 Jahre10 Jahre5 Jahre1 Jahr
Nebennieren0,00410,00510,00780,0120,021
Blasenwand0,0220,0270,0400,0580,11
KnochenoberflÀche0,00440,00530,00790,0120,021
BrustdrĂŒse0,00300,00300,00430,00690,013
Magen-Darm-Trakt
Magenwand0,00380,00500,00790,0110,020
DĂŒnndarm0,00470,00560,00860,0130,023
oberer Dickdarm0,00440,00560,00810,0130,022
unterer Dickdarm0,00470,00620,00960,0140,025
Nieren0,00790,00960,0140,0200,034
Leber0,00380,00460,00710,0110,019
Lunge0,00330,00420,00620,00950,017
Ovarien0,00490,00630,00940,0140,024
Pankreas0,00430,00540,00810,0120,022
rotes Mark0,00520,00630,00900,0130,022
Milz0,00400,00480,00720,0110,020
Testes0,00330,00450,00690,0110,020
SchilddrĂŒse0,00250,00430,00680,0110,019
Uterus0,00630,00750,0110,0170,029
Sonstige Gewebe0,00330,00400,00610,00940,017
Effektive Dosis pro verabreichte AktivitÀt (mSv/MBq)0,00530,00660,00970,0150,026

Die effektive Dosis betrÀgt beim Erwachsenen (70 kg) nach intravenöser Gabe von 370 MBq (maximale empfohlene Dosis): 2 mSv. Die absorbierte Dosis betrÀgt im kritischen Organ Blasenwand 8,1 mGy.

Anweisungen zur Zubereitung von Radioaktiven Arzneimitteln

Markierungsanweisung

Bei dem gesamten Markierungsvorgang ist auf eine aseptische Arbeitsweise zu achten. In die Durchstechflasche mit Technescan DTPA wird die benötigte AktivitÀtsmenge an

Natrium[99mTc]pertechnetat (Ph. Eur., Monographien 124/283), maximal 11.1 GBq (300mCi), in einem Volumen von 2-10 ml Lösung hinzugegeben und diese bis zur vollstĂ€ndigen Auflösung des Inhaltes geschwenkt. Nach der Markierung wird das FlĂ€schchen fĂŒr 15-30 Minuten bei 15 - 25°C inkubiert, danach kann die markierte Lösung injiziert werden.

QualitÀtskontrolle

Zur QualitĂ€tskontrolle mittels DĂŒnnschichtchromatografie werden mit Kieselgel beschichtete Glasfaserstreifen verwendet.

  • 5 bis 10”l der markierten Probe werden mit 0, 9%iger Lösung von Natriumchlorid R als Fließmittel entwickelt; hierbei wandern der Technetium-Pentetat-Komplex sowie das Pertechnetat-Ion in der NĂ€he der Lösungsmittelfront.
  • 5 bis 10”l der markierten Probe werden mit 2-Butanon R als Fließmittel entwickelt; hierbei wandert das Pertechnetat-Ion in der NĂ€he der Lösungsmittelfront, der Tech- netium-Pentetat-Komplex sowie kolloidale Verunreinigungen verbleiben am Start. Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem europĂ€ischen Arzneibuch, Monographie 642.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig

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Zuletzt aktualisiert: 07.07.2022

Quelle: Technescan DTPA - Beipackzettel

Wirkstoff(e) (99mTc)Technetiumpentetat
Zulassungsland Deutschland
Hersteller Curium Netherlands B.V. HR-Beiname: Mallinckrodt Pharmaceuicals
BetÀubungsmittel Nein
Zulassungsdatum 12.06.2001
ATC Code V09CA01
Pharmakologische Gruppe Nierensystem

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