Gegenanzeigen
Absolute Gegenanzeigen sind nicht bekannt.
Relative Gegenanzeigen
Aufgrund des möglichen Risikos durch ionisierende Strahlung sollte TechneScan® MAG3 bei Kindern unter 18 Jahren nicht eingesetzt werden, es sei denn, da der Wert der zu erwartenden klinischen Information das mit der Strahlenexposition verbundene Risiko übersteigt.
Anwendung bei Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine Untersuchungen zur Embryotoxizität und keine Erkenntnisse zum Übergang in die Muttermilch vor, um die möglichen Risiken bei Schwangerschaft und Laktation einzuschätzen. Falls es erforderlich ist, einer Frau im gebärfähigen Alter ein radioaktives Arzneimittel zu applizieren, ist die Möglichkeit einer Schwangerschaft grundsätzlich vorher auszuschlieen. Jede Frau, bei der die Menstruation ausgeblieben ist, ist so lange als schwanger zu betrachten, bis der Gegenbeweis erbracht wurde. Alternative Untersuchungsmethoden ohne Verwendung von ionisierenden Strahlen sollten in Betracht gezogen werden.
Untersuchungen mit Radionukliden bei schwangeren Frauen bedeuten auch eine Strahlenbelastung für den Fötus. Daher sollten während der Schwangerschaft nur absolut unerläßliche Untersuchungen durchgeführt werden, bei denen der zu erwartende Nutzen höher liegt als das Risiko für Mutter und Fötus.
Vor der Verabreichung eines radioaktiven Arzneimittels an eine Stillende ist zu prüfen, ob die Untersuchung auf einen Zeitpunkt nach Beendigung der Stillperiode verschoben werden kann und ob die Wahl eines radioaktiven Arzneimittels im Hinblick auf die Aktivitätsausscheidung in die Muttermilch die beste Untersuchungsmethode darstellt.
Wird die Anwendung von TechneScan® MAG3 als unerläßlich betrachtet, sollte das Stillen für mindestens 12 Stunden unterbrochen und die abgepumpte Muttermilch verworfen werden. Das Stillen kann wieder aufgenommen werden, wenn gesichert ist, da durch die Strahlendosis in der Milch für das Kind keine größere Strahlenbelastung als 1 mSv entsteht.
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise
Um Fehlbeurteilungen der Nierenfunktion aufgrund von Zuständen mit Abnahme des effektiven Blutvolumens zu vermeiden, sollte die Anwendung in der Regel nur bei ausreichender Diurese erfolgen. Daher ist vor und nach der Verabreichung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (cave: Oligo- und Anurie) zu achten. Der Patient sollte nach Beendigung der Untersuchung zur häufigen Entleerung der Harnblase aufgefordert werden, um die Strahlenexposition möglichst niedrig zu halten.
Bei Säuglingen und Kindern ist eine besonders sorgfältige Abwägung zwischen der zu erwartenden diagnostischen Information und dem mit der Strahlenexposition theoretisch verbundenen Risiko erforderlich.
Radiopharmaka dürfen nur durch qualifizierte Personen, die im Besitz einer staatlichen Genehmigung für die Verwendung und den Umgang mit Radionukliden sind, angewendet werden.
Dieses Radiopharmakon darf nur durch berechtigte Personen in speziell dafür bestimmter klinischer Umgebung in Empfang genommen, gehandhabt und angewendet werden. Die Inempfangnahme, Lagerung, Anwendung sowie der Transport und die Entsorgung unterliegen den gesetzlichen Bestimmungen und/oder den entsprechenden Genehmigungen der zuständigen örtlichen Behörden. Radiopharmaka sind vom Anwender unter Berücksichtigung der radiologischen Sicherheit und der pharmazeutischen Qualitätsanforderungen zuzubereiten. Es sind geeignete aseptische Vorsichtsmaßnahmen in Übereinstimmung mit den Erfordernissen der "Guten Pharmazeutischen Herstellungspraxis" zu treffen.
Bei allen Patienten muß die Strahlenexposition durch den zu erwartenden diagnostischen Nutzen gerechtfertigt sein. Die verabreichte Aktivität muß so berechnet werden, daß die resultierende Strahlendosis so gering wie irgend möglich ist, aber dennoch das gewünschte Diagnose- oder Therapieergebnis erzielt werden kann.
Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen:
Keine.
Anwendungshinweise
Die Verabreichung von Radiopharmaka ist ein Risikofaktor für Dritte aufgrund der äußeren Strahlenbelastung oder Kontamination durch Verschütten von Urin, Erbrechen usw. Daher sind die den nationalen Strahlenschutzverordnungen entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.
Wechselwirkungen mit Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Unter dem Einfluß des tubulär sezernierten Hydrochlorothiazid kann es zu einer Verringerung der tubulären Sekretion von Tiatid kommen. Dies kann grundsätzlich auch bei anderen Medikamenten (z.B. nichtsteroidalen Antirheumatika), die im proximalen Tubulus sezerniert werden, auftreten.
Durch vorhergegangene Gabe von Substanzen wie Benzylpenicillin oder iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln kann es auch zu einer verringerten Wirkung des Transportmechanismus durch die Tubuluszellen kommen, und damit zu einer verringerten tubulären Sekretion von Tiatid.
Von Metoclopramid wird berichtet, daß es den renalen Plasmastrom verringert. Dies würde während der Dauer einer therapeutischen Gabe möglicherweise zu verringerten Clearancewerten führen. Im Zustand der Dehydratation oder der Azidose kann es auch zu einer Verringerung der tubulären Clearance von Tiatid kommen.
Um die Stabilität des Technetium-99m Komplexes nicht zu beeinträchtigen, dürfen Technetium-99m Präparationen nicht mit anderen Arzneimitteln oder Komponenten gemischt oder zusammen verarbeitet werden.