Was Yttriumcitrat (90Y) CIS bio international enthält
Der Wirkstoff ist: Yttriumcitrat (90Y).
1 ml Injektionssuspension enthält 150 - 370 MBq Yttriumcitrat (90Y) zum Kalibrierzeitpunkt je nach Deklaration auf der Packung.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Yttriumcitrat, Natriumcitrat 2 H2O, Salpetersäure, Natriumhydroxid, Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.
Yttriumcitrat (90Y) CIS bio international enthält keine antimikrobiellen Konser-vierungsmittel.
Yttriumcitrat (90Y) CIS bio international ist eine sterile Suspension aus kolloidalem Yttrium-90 mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7,5, einer Radionuklidreinheit von mindestens 99 % und einer radioaktiven Konzentration im Bereich von 150 - 370 MBq/ml, zu dem auf dem Etikett angegebenen Datum (Kalibrierzeitpunkt).
Der nicht filtrierbare Anteil der gesamten Radioaktivität beträgt mindestens 85 % bei der Freigabe und mindestens 80 % am Ende der Laufzeit.
Die große Kolloid-Fraktion (mit etwa 85 % der Radioaktivität) setzt sich zusammen aus Partikeln mit einer durchschnittlichen Größe zwischen 3 µm und 10 µm in folgender Größenverteilung:
10 % der Radioaktivität gebunden an Partikel zwischen 0,2 µm und 3 µm,
40 % der Radioaktivität gebunden an Partikel zwischen 3 µm und 6 µm,
40 % der Radioaktivität gebunden an Partikel zwischen 6 µm und 10 µm,
10 % der Radioaktivität gebunden an Partikel >10 µm.
Die kleine Kolloid-Fraktion (mit etwa 15 % der Radioaktivität) besteht aus kleinen Partikeln, die wenige Nanometer groß sind.
Physikalische Eigenschaften des Radionuklids Yttrium-90:
Yttrium (90Y) zerfällt mit einer physikalischen Halbwertszeit von 64 Stunden zum stabilen Zirkonium (90Zr). Die dabei frei werdende Beta-Strahlung hat eine Energie von 2,28 MeV zu 99 % mit einer maximalen Reichweite von 11 mm im weichen Gewebe und 8,5 mm im Knorpel und einer mittleren Reichweite von 3,6 mm im weichen Gewebe und 2,8 mm im Knorpel. Die Gammaenergie liegt bei 8,4 keV zu 0,2 %.
Wie Yttriumcitrat (90Y) CIS bio international aussieht und Inhalt der Packung
Yttriumcitrat (90Y) CIS bio international ist eine weiße, milchige kolloidale Suspension.
1 Packung enthält 1 Durchstechflasche mit 1 bis 10 ml Injektionssuspension. Die Aktivität und das Volumen sind auf der Packung angegeben.
Pharmazeutischer Unternehmer
CIS bio GmbH
Member of IBA group
Alt-Moabit 91d
D-10559 Berlin
Tel. 01804 247 246
Fax 01804 247 329
Hersteller
CIS bio international
Member of IBA group
B.P. 32
F-91192 GIF SUR YVETTE CEDEX
FRANKREICH
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
15. Dezember 2005
STAND DER INFORMATION
Dezember 2008
DOSIMETRIE
Strahlenexposition
Mit Hilfe der untenstehenden Dosimetrietabelle kann die Strahlenbelastung abgeschätzt werden. Die Schätzwerte der Strahlenbelastung wurden am Menschen ermittelt oder beruhen auf Modellberechnungen (MIRD/ICRP 60; Monte-Carlo-Simulation).
Tabelle 1: Von den Organen aufgenommene Strahlendosis (mGy/MBq injiziert) und effektive Dosis (mSv/MBq injiziert)
Regionale Lymphknoten:
mit niedrigem Abtransport (Leakage)
Strahlenexposition (mGy/MBq) nach intraartikulärer Applikation ins Kniegelenk |
Synovia | 700 |
mit höherem Abtransport (Leakage) | 3,18,2 |
Gonaden | 0,0022 |
Leber | 0,328 |
Milz | 0,489 |
Nieren | 0,000634 |
Knochenoberfläche (Gesamtkörper) | 0,0336 |
Ganzkörper | 0,0121 |
Effektive Dosis | 0,0380 mSv/MBq |
Die effektive Dosis nach intraartikulärer Applikation von 222 MBq beträgt bei einem erwachsenen Mann mit 70 kg Körpergewicht 8,44 mSv (0,0380 mSv/MBq).
Ohne Ruhigstellung des behandelten Gelenkes kann es im ungünstigsten Fall zu einer Strahlenexposition der regionalen Lymphknoten in fast der gleichen Größenordnung wie im behandelten Gelenk mit der Folge einer relativ hohen Strahlenbelastung der Lymphozyten kommen.
Externe Strahlenexposition
Tabelle 2: Strahlenexposition des Anwenders als aufgenommene Teilkörperdosis bei direktem Kontakt mit der Oberfläche der Transportbox bzw. der Durchstechflasche für die maximale Lieferaktivität zum Zeitpunkt der Kalibrierung
Maximale Dosis bei 3700 MBq pro Durchstechflasche und
Ort der Exposition | Spezifische Dosisleistung (mSv/h/MBq) | 5 min Kontaktzeit (mSv) |
Oberfläche der Transportbox | 0,00003 | 0,00925 |
Oberfläche der Durchstechflasche | 1,2 | 370 |
ANWEISUNGEN ZUR ZUBEREITUNG VON RADIOAKTIVEN ARZNEIMITTELN
Vor der Anwendung sollte die Unversehrtheit der Verpackung und die Radioaktivität überprüft werden.
Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Sterilität und Strahlenschutz sind einzuhalten.
Die Durchstechflasche darf auf keinen Fall geöffnet werden und auch die Bleiabschirmung darf nicht entfernt werden. Der Inhalt der Durchstechflasche sollte unter aseptischen Bedingungen nach Durchstechen des zuvor desinfizierten Stopfens mit einer sterilisierten Einwegnadel auf eine Spritze gezogen werden.
Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Lösungen, wie z. B. physiologischer Kochsalzlösung, verdünnt werden.
Für die Radiosynoviorthese gelten die gleichen Risiken und Vorsichtsmaßnahmen wie bei jeder Gelenkpunktion und intraartikulären Arzneimittelgabe. Die gefüllten Spritzen sind bis zur Applikation in geeigneten Abschirmbehältern (z. B. aus Acrylglas) aufzubewahren. Durch die hohe spezifische Aktivität des Betastrahlers können schon winzige Spritzer zu erheblichen Kontaminationen und entsprechend hohen lokalen Hautdosen führen. Zum besseren Schutz der Haut sind Nitril oder Vinylhandschuhe mit hohem Schutzfaktor zu benutzen. Zur Applikation sind in jedem Falle Spritzen mit Abschirmungen, die Betateilchen zuverlässig abschirmen (z. B. aus
Acrylglas) zu verwenden. Zur Vermeidung hoher Strahlendosen an den Fingern soll der Kanülenschaft während der Applikation mit einer Zange oder einem anderen geeigneten Abstand vergrößernden Hilfsmittel gehalten werden. Um Kontaminationen zu vermeiden, sollten bei der Anwendung (Vorbereitung, Nacharbeiten) möglichst oft die Handschuhe gewechselt werden.
Folgende praktische Durchführung wird empfohlen:
Die Leitlinien zur Radiosynoviorthese der Fachgesellschaften sind zu beachten.
1. Grundsätzlich kann eine Radiosynoviorthese ambulant durchgeführt werden. In Fällen, in denen eine Ruhigstellung des behandelten Gelenks nicht sichergestellt werden kann, sollte die Therapie stationär erfolgen. Es ist aber in jedem Fall zu beachten, dass dieses Arzneimittel nur durch einen sehr erfahrenen Arzt verabreicht werden darf.
2. Die weitgehende Entleerung eines Gelenkergusses sollte, wenn erforderlich, vor der Injektion des Radionuklids durchgeführt werden.
3. Die Injektion des Nuklids ist erst nach Sicherstellung der intraartikulären Lage der Nadel (in der Regel unter Durchleuchtung) durchzuführen. Eine para-artikuläre Injektion ist in jedem Fall zu vermeiden, um den Patienten keinem erhöhten Strahlenrisiko auszusetzen. Um eine gleichmäßige Verteilung des Radiopharmakons zu bewirken ist das Gelenk unmittelbar nach Injektion wenige Male vorsichtig ohne Belastung zu bewegen.
4. Nachspülen der Injektionsnadel mit physiologischer Kochsalzlösung zur bes-seren intraartikulären Nuklidverteilung und zur Vermeidung von Aktivitätsverschleppung in den Stichkanal.
5. Abdecken der Injektionsstelle mit sterilem Wundschnellverband.
Um ein Abströmen der Aktivität über die Lymphbahnen zu verhindern, muss aus strahlenhygienischer Sicht das Gelenk für 48 Stunden weitgehend immobilisiert werden. Strenge Bettruhe ist nicht erforderlich. Um eventuellen akuten Nebenwirkungen begegnen zu können, sollte kurzfristig nach Therapie eine ambulante Nachsorge durch den behandelnden Nuklearmediziner durchgeführt werden. Der Patient sollte dazu angehalten werden, bei vermehrten Beschwerden im behandelten Gelenk unverzüglich den behandelnden Nuklearmediziner oder dessen Vertreter aufzusuchen. Die Erreichbarkeit des Behandlers oder dessen fachkundigen Vertreters ist zu gewährleisten (bis 3 Tage p.i.).
Die Nachuntersuchung, die nach Richtlinie Strahlenschutz durch den behandelnden Nuklearmediziner oder durch einen von ihm beauftragten fachkundigen Vertreter erfolgen muss, sollte mindestens 3, 6 und 12 Monate nach Therapie, besser noch ausgedehnt in Jahresschritten bis 3 Jahre nach Therapie erfolgen.
Eine Wiederholung der Radiosynoviorthese kann frühestens 6 Monate nach Erstapplikation durchgeführt werden, da sonst der Therapieerfolg der Erstapplikation nicht beurteilt werden kann. Eine Wiederholung der Radiosynoviorthese bei Patienten, bei denen eine zweimalige Applikation keinen Effekt gezeigt hat, erscheint nicht sinnvoll.
Bei Vorliegen einer Poplitealzyste ist deren drohende Ruptur (z. B. Vorliegen eines Ventilmechanismus) mittels geeigneter diagnostischer Maßnahmen (z. B. Sonographie) auszuschließen.
Bestellbezeichnung: YMM-1
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig