Harnstoff

ATC CodeB05BC02, D02AE01
CAS-Nummer57-13-6
PUB-Nummer1176
Drugbank IDDB03904
SummenformelCH4N2O
Molare Masse (g·mol−1)60,056
Dichte (g·cm−3)1,6
Schmelzpunkt (°C)132 - 137
Siedepunkt (°C)165,1
PKS Wert15,73; -2,4

Grundlagen

Harnstoff oder Urea ist ungiftig und fällt im Körper als natürliches Endprodukt des Harnstoffzyklus ab, welcher zum Abbau von Ammoniak dient. In der Medizin gibt es verschiedene Verwendungen für die organische Verbindung. Es wird in Salben als hornlösender Wirkstoff oder Feuchtigkeitsspender, als Ausgangssubstanz für einige Medikamente wie Barbiturate sowie im Rahmen des 13C-Harnstoff-Atemtests zum Nachweis von Helicobacter pylori eingesetzt.

Pharmakologie

Pharmakodynamik
Als hornlösender Wirkstoff (Keratolytikum) wird Urea zusammen mit einem Antimykotikum bei Nagelpilz eingesetzt. Dabei sorgt Urea neben einer proliferationshemmenden Wirkung für ein Weichmachen des Nagels, sodass die infizierte Substanz abgetragen werden kann. Zusätzlich kann eine Minderung von Juckreiz bewirkt werden. Bei atopischem Ekzem oder Lichenerkrankungen wird es aufgrund seiner wasserbindenden Wirkung als Feuchtigskeitsspender eingesetzt. Wird im Rahmen des 13C-Harnstoff-Atemtests Kohlenstoffdioxid freigesetzt, weist dies auf eine Besiedelung des Magens mit Urease-produziertenden Helicobacter pylori hin.

Pharmakokinetik
Die Freisetzung des Wirkstoffs ist abhängig von der genauen Zusammensetzung, so erfolgt bei Öl/Wasser-Emulsionen eine schnellere Freisetzung als bei Wasser/Öl- Emulsionen. Anschließend wird Urea über den Urin und in geringerem Maße auch über den Schweiß ausgeschieden.

Wechselwirkungen
Bei paralleler Anwendung auf der Haut kann Harnstoff das Eindringen von anderen Medikamenten in die Haut verstärken, dies gilt beispielsweise für Kortisonpräparate, Dithranol oder 5-Fluorouracil.

Toxizität

Nebenwirkungen
Nach Auftragen einer Salbe können Juckreiz, Brennen oder Hautrötung auftreten, insbesondere wenn entzündliche Stellen behandelt wurden. Die Reizungen bilden sich nach Beendigung der Therapie von allein zurück. Sehr selten können Überempfindlichkeitsreaktionen auf andere Salbenbestandteile auftreten.

Toxikologische Daten
Im Tierversuch an Ratten betrug die mittlere letale Dosis 8500 mg/kg nach oraler Aufnahme. Bei Anwendung auf der Haut sind beim Menschen Mengen von 80 bis 100 g pro Tag als ungefährlich einzustufen.

Markus Falkenstätter, BSc

Markus Falkenstätter, BSc

Autor

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Mag. pharm. Stefanie Lehenauer

Lektor


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