Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Die klinische Wirkung von Phenylbutazon kann noch mindestens drei Tage nach dem Absetzen der Therapie andauern. Dies ist bei Lahmheitsuntersuchungen von Pferden zu berücksichtigen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Phenylbutazon hat eine geringe therapeutische Breite. Deshalb sollte die angegebene Dosis und Behandlungsdauer nicht überschritten werden.
Die Anwendung bei Tieren unter sechs Wochen oder bei sehr alten Tieren kann mit zusätzlichen Risiken verbunden sein. Wenn sich eine solche Anwendung nicht vermeiden lässt, können unter Umständen eine Dosisreduktion und eine sorgfältige klinische Überwachung erforderlich sein.
Die Anwendung bei dehydrierten, hypovolämischen oder hypotonen Tieren ist zu vermeiden, da die Gefahr einer erhöhten Nierentoxizität besteht.
Tieren unter Vollnarkose sollten bis zur vollständigen Erholung keine NSAIDs verabreicht werden, die die Prostaglandinsynthese hemmen.
Das klinische Ansprechen auf eine Langzeittherapie sollte regelmäßig von einem Tierarzt überwacht werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Das Tierarzneimittel kann nach Hautkontakt oder versehentlichem Einatmen bei Personen, die gegen Phenylbutazon sensibilisiert sind, zu Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie) führen.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Phenylbutazon oder einen der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit diesem Tierarzneimittel vermeiden.
Wenn nach versehentlichem Kontakt Symptome wie Hautausschlag auftreten, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und dem Arzt diesen Warnhinweis zeigen. Schwellungen im Gesichtsbereich, der Lippen oder der Augen sowie Atembeschwerden sind schwerwiegendere Symptome, die einer sofortigen medizinischen Behandlung bedürfen.
Dieses Tierarzneimittel kann Haut- und Augenreizungen hervorrufen. Augenkontakt ist zu vermeiden. Bei versehentlichem Augenkontakt, die Augen mit reichlich Wasser ausspülen. Falls die Reizung weiter anhält, suchen Sie einen Arzt auf. Betroffene Hautstellen und Hände nach der Handhabung waschen.
Die Anwendung sollte mit Umsicht erfolgen, um eine versehentliche Einnahme zu vermeiden. Bei versehentlicher Einnahme ist ein Arzt aufzusuchen und Packung oder Gebrauchsinformation vorzuzeigen.
Zur Unbedenklichkeit von Phenylbutazon während der Schwangerschaft liegen keine Daten vor. Das Tierarzneimittel sollte von schwangeren Frauen oder Frauen, die eine Schwangerschaft planen, nicht verabreicht werden.
Anwendung während der Trächtigkeit oder Laktation:
Die Unbedenklichkeitt von Phenylbutazon während der Trächtigkeit und Laktation ist nicht belegt. Die Anwendung während der Trächtigkeit sollte soweit wie möglich vermieden werden, vor allem im ersten Drittel der Trächtigkeit.
Phenylbutazon sollte bei trächtigen und laktierenden Stuten nur nach entsprechender Nutzen-Risiko- Bewertung durch den behandelnden Tierarzt angewendet werden.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Aufgrund der hohen Plasmaproteinbindung konkurrieren einige NSAIDs mit anderen, ebenfalls stark proteingebundenen Arzneimitteln, und führen zu einem Anstieg des nicht proteingebundenen Wirkstoffes, was toxische Wirkungen verursachen kann. Die gleichzeitige Verabreichung von möglicherweise nephrotoxischen Arzneimitteln (z.B. Aminoglykosid-Antibiotika) ist zu vermeiden. Durch Phenylbutazon verursachte Nebenwirkungen werden durch die gleichzeitige Verabreichung von Glukokortikoiden, anderen nicht-steroidalen Antiphlogistika oder Antikoagulantien verschlimmert. Die gleichzeitige Verabreichung von Kortikosteroiden kann bei Tieren, die NSAIDs erhalten, zu einer Verschlimmerung gastrointestinaler Ulzera führen.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Eine Überdosierung kann zu Magen- und Dickdarm-Ulzera und allgemeiner Enteropathie führen. Es kann außerdem zu einer Schädigung der Nierenpapillen und in der Folge zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion kommen. Aufgrund eines Verlustes von Plasmaproteinen können sich subkutane Ödeme bilden, vor allem unterhalb des Kiefers.
Es gibt kein spezifisches Antidot. Bei Anzeichen einer möglichen Überdosierung ist das Tier symptomatisch zu behandeln.
Phenylbutazon hat eine geringe therapeutische Breite. Beim Menschen wurde eine Überdosierung mit Phenylbutazon erfolgreich mit Aktivkohle-Hämoperfusion zusammen mit Dopamin behandelt. Zur Anwendung dieser Behandlungsmethode beim Pferd liegen keine Erfahrungen vor.
Inkompatibilitäten:
Keine bekannt.