Inutest 25% werden Ihnen von einem Arzt oder geschultem Personal verabreicht. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis wie folgt:
1. Plasma-Clearance nach einmaliger Anwendung (Single-Shot-Verfahren):
Bei diesem Verfahren wird dem Patienten eine Bolusinjektion verabreicht, deren Dosis in der Regel 2500 mg bis 5000 mg Sinistrin (entspricht 10 ml bis 20 ml Inutest 25 %) beträgt oder in Spezialfällen (z.B. Pädiatrie) auf die Körperoberfläche bezogen und vom Arzt festgelegt wird. Der Patient sollte, wenn möglich, 1-2 Tage vor der Untersuchung eine kochsalz- und eiweißarme Diät (200 mmol NaCl; 40-60 mmol KCl und 1 g Eiweiß pro kg Körpergewicht) einhalten und extreme körperliche Belastung vermeiden. Vor der Untersuchung sollte er nüchtern sein, 1 Stunde ruhen und dabei 10 ml Flüssigkeit (Wasser oder Früchtetee) pro kg Körpergewicht (kein schwarzer Tee, Kaffee oder konzentrierte Kohlenhydrate wie Zucker oder Fruchtsäfte) zu sich nehmen. Eine ausreichende Hydratation bzw. Aufrechterhaltung des Flüssigkeitspiegels während der Clearance-Zeit ist besonders bei längerer Protokolldauer zu empfehlen (z.B. orale Verabreichung von 100 ml Flüssigkeit/Stunde). Nach intravenöser Injektion der entsprechenden Inutest 25 %-Menge als Kurzbolus
(0,5 min) wird die Sinistrin-Konzentration im fallenden Plasmaspiegel bestimmt, wozu in Zeitabständen von 0 (Leerwert), 5, 10, 15, 30, 60, 90, 120 min und gegebenenfalls (bei Ödemen, Aszites) in weiteren 1-Stunden-Intervallen Blutabnahmen erfolgen.
Die Proben müssen zur Plasmagewinnung sofort zentrifugiert werden. Auf eine Harnsammlung kann verzichtet werden; die Plasma-Clearance ist aber auch gekoppelt mit einer renalen Clearance durchführbar.
Inutest 25% Ampullen
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Gebrauchsinformation: Österreich
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Stand: Mai 2011
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Wichtig bei dieser Form der Clearance ist die genaue Dokumentation der Blutabnahmezeiten. Die Berechnung der GFR kann z.B. nach einem computergestützten 2- Kompartiment-Modell zur Bestimmung der Sinistrin-Kinetik erfolgen.
Inutest 25% Ampullen
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Gebrauchsinformation: Österreich
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Stand: Mai 2011
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2. Renale Clearance bei konstanter Infusion (Steady State - Methode):
Bei dieser Methode soll eine konstante Sinistrin-Konzentration im Plasma (steady state) erreicht werden.
Vor der Untersuchung sollte der Patient eine Diät einhalten und eine bestimmte Menge Flüssigkeit zwecks Hydratation zu sich nehmen (siehe oben).
Während der Beobachtungszeit ist ein Urinfluß von 2-3 ml pro Minute aufrechtzuerhalten. Nach Anlegen einer Verweilkanüle an beiden Unterarmen und eines Plasmakatheters zur restlosen Blasenentleerung (auch sonographische Kontrolle möglich) wird dem Patienten eine Initialdosis, die sich aus der erforderlichen Plasmakonzentration (200 mg/l - 250 mg/l) und dem Inutest Verteilungsvolumen berechnen läßt, injiziert.
Initialdosis = erforderliche Plasmakonzentration x geschätztes Inutest Verteilungsvolumen
Das Sinistrin-Verteilungsvolumen entspricht etwa dem extrazellulären Volumen und beträgt ca. 12 % bis 18 % des Körpergewichts.
Anschließend wird Inutest 25 % mit einer Rate, die sich aus der erforderlichen Sinistrin Plasmakonzentration (200 mg/l - 250 mg/l) und der geschätzten (z.B. Kreatinin-) Clearance ergibt, infundiert.
Infusionsrate mg/min = erforderliche Plasmakonzentration/1000 mg/l x geschätzte Clearance ml/min
Die Blutabnahmen erfolgen vor Verabreichung von Inutest 25 % (Leerwert) und dann ab der 90. Minute in 30-Minuten-Abständen. Das Urinsammeln beginnt ebenfalls ab der 90. Minute in 30-Minuten-Abständen.
Die Berechnung erfolgt nach der Formel:
Cln,Urin x VUrin
GFR = ----------------------------------------------
Cln,Plasma
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GFR (glomeruläre Filtrationsrate):
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Inutest-Clearance (ml/min)
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Cln,Urin:
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Inutest-Konzentration im Urin (mg/l)
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Cln,Plasma:
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Inutest-Konzentration im Plasma (mg/l)
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VUrin:
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Urinfluß (ml/min)
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Die Erfahrung zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen ist begrenzt.
Wenn eine größere Menge von Inutest 25 % Ampullen angewendet wurde als vorgesehen
kann eine osmotische Diurese auftreten.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt,Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.