Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:
Pferde:
Xylazin hemmt die normale Darmbewegung. Daher sollte es bei Kolik nur dann eingesetzt werden, wenn diese nicht auf Analgetika anspricht. Die Verwendung von Xylazin sollte bei Pferden mit Fehlfunktion des Blinddarms vermieden werden.
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Da sich Pferde nach Xylazingabe nur widerstrebend bewegen, sollte das Medikament nach Möglichkeit an dem Ort verabreicht werden sollte, an dem die Behandlung/Untersuchung stattfinden soll.
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Bei der Verabreichung des Tierarzneimittels an Pferde, die für Hufrehe (Laminitis) anfällig sind, ist Vorsicht geboten.
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Pferde mit Erkrankungen oder Fehlfunktionen der Atemwege können lebensbedrohliche Atemnot entwickeln.
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Die Dosierung sollte so gering wie möglich gehalten werden.
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Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Wirkstoffen zur Prämedikation oder Anästhetika soll nur nach einer Nutzen-/Risikoanalyse erfolgen. Diese Bewertung soll unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der Produkte, deren Dosis und der Art des chirurgischen Eingriffes erfolgen. Je nach Art der Anästhesie können deutliche Änderungen der empfohlenen Dosierungen der gleichzeitig eingesetzten Produkte erforderlich werden.
Hunde, Katzen:
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Xylazin hemmt die normale Darmbewegung. Daher ist die Sedierung mit Xylazin für Röntgenaufnahmen des oberen Verdauungstraktes nicht anzuraten, da es eine Aufgasung des Magen-Darmtraktes fördert und die Interpretation der Befunde erschwert.
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Brachycephale Hunderassen mit einer Erkrankung oder Fehlfunktion der Atemwege können eine lebensbedrohliche Atemnot entwickeln.
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Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Wirkstoffen zur Prämedikation oder Anästhetika soll nur nach einer Nutzen-/Risikoanalyse erfolgen. Diese Bewertung soll unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der Produkte, deren Dosis und der Art des chirurgischen Eingriffes erfolgen. Je nach Art der Anästhesie können deutliche Änderungen der empfohlenen Dosierungen der gleichzeitig eingesetzten Produkte erforderlich werden.
Rinder:
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Wiederkäuer sind besonders empfindlich gegenüber Xylazin. Obwohl Rinder normalerweise bei niedrigeren Dosen stehen bleiben, legen sich einige Tiere auch ab. Nach Verabreichung der höchsten empfohlenen Dosierung legen sich die meisten Tiere hin, und einige Tiere kommen in Seitenlage zum Liegen.
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Nach der Injektion von Xylazin kann die Vormagenmotorik sistieren, was zu Aufgasung führen kann. Bei erwachsenen Rindern wird vor der Verabreichung von Xylazin eine mehrstündige Futter- und Wasserkarenz empfohlen. Bei Kälbern könnte Fasten indiziert sein, sollte aber nur nach einer Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen.
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Bei Rindern bleibt die Fähigkeit zum Wiederkäuen, Husten und Schlucken erhalten, ist jedoch während der Sedierung reduziert. Deshalb müssen die Rinder während der Erholungsphase engmaschig überwacht und in Sternallage gehalten werden.
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Bei Rindern können nach intramuskulären Dosen über 0,5 mg/kg Körpergewicht lebensbedrohliche Wirkungen auftreten (Atem- und Kreislaufversagen). Daher ist eine sehr genaue Dosierung erforderlich.
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Die gleichzeitige Anwendung mit anderen Wirkstoffen zur Prämedikation oder Anästhetika soll nur nach einer Nutzen-/Risikoanalyse erfolgen. Diese Bewertung soll unter Berücksichtigung der Zusammensetzung der Produkte, deren Dosis und der Art des chirurgischen Eingriffes erfolgen. Je nach Art der Anästhesie können deutliche Änderungen der empfohlenen Dosierungen der gleichzeitig eingesetzten Produkte erforderlich werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
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Die Tiere sollten in einer ruhigen Umgebung gehalten werden, da sie auf äußere Reize reagieren können.
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Intraarterielle Verabreichung ist zu vermeiden.
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Pansenaufgasung kann gelegentlich bei liegenden Rindern auftreten, weshalb die Tiere in Sternallage gehalten werden sollten.
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Zur Vermeidung von Futter- und Speichelaspiration sollten Kopf und Hals beim abgelegten Wiederkäuer tief gelagert werden. Den Tieren sollte vor der Anwendung des Tierarzneimittels kein Futter gegeben werden.
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Ältere und kranke Tiere reagieren empfindlicher auf Xylazin, während nervöse oder stark erregte Tiere eine relativ hohe Dosis benötigen können.
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Im Falle einer Dehydrierung sollte Xylazin mit Vorsicht angewendet werden.
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Bei Katzen und Hunden tritt häufig Erbrechen innerhalb von 3-5 Minuten nach Verabreichung von Xylazin auf. Es wird empfohlen, Hunde und Katzen vor der Operation 12 Stunden lang fasten zu lassen; Trinkwasser kann unbegrenzt angeboten werden.
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Eine Prämedikation mit Atropin bei Katzen und Hunden kann den Speichelfluss und die Bradykardie verringern.
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Die empfohlene Dosierung sollte nicht überschritten werden.
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Nach der Verabreichung sollten die Tiere an einem ruhigen Ort gehalten werden, bis die volle Wirkung erreicht ist.
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Es wird empfohlen, die Tiere zu kühlen, wenn die Umgebungstemperatur über 25°C liegt, und die Tiere bei niedrigen Temperaturen warm zu halten.
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Bei schmerzhaften Eingriffen sollte Xylazin immer in Kombination mit einer Lokalanästhesie oder Vollnarkose verwendet werden.
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Die Anwendung von Xylazin ruft unterschiedlich stark ausgeprägte Ataxien hervor. Daher sollte Xylazin beim Pferd bei Eingriffen an den distalen Extremitäten und bei Kastrationen im Stehen mit Vorsicht eingesetzt werden.
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Behandelte Tiere sollten einzeln gehalten und überwacht werden, bis die Wirkung vollständig abgeklungen ist (z. B. Herz- und Atemfunktion, auch in der postoperativen Phase).
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Zur Anwendung bei Jungtieren siehe die in Abschnitt 4.3 erwähnte Altersbeschränkung. Die Anwendung des Tierarzneimittels bei Jungtieren unterhalb dieser Altersgrenzen sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, Parabenen oder einen der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.
Dieses Tierarzneimittel ist ein Sedativum. Es ist sorgfältig darauf zu achten, dass eine versehentliche Selbstinjektion vermieden wird.
Wenden Sie sich im Falle einer versehentlichen Einnahme oder Selbstinjektion unverzüglich an einen Arzt, und legen Sie dem Arzt die Packungsbeilage vor. SETZEN SIE SICH NICHT AN DAS STEUER EINES FAHRZEUGS, da eine beruhigende Wirkung und Blutdruckveränderungen auftreten können.
Vermeiden Sie einen Haut-, Augen- oder Schleimhautkontakt.
Waschen Sie Hautbereiche, die mit dem Arzneimittel in Berührung gekommen sind, unverzüglich nach Kontakt mit reichlich Wasser. Sollten Symptome auftreten, wenden Sie sich an einen Arzt. Ziehen Sie kontaminierte Kleidungsstücke, die unmittelbar der Haut aufliegen, aus.
Sollte das Arzneimittel versehentlich in die Augen gelangen, spülen Sie sie mit reichlich frischem Wasser aus. Sollten Symptome auftreten, wenden Sie sich an einen Arzt.
Schwangere Frauen sollten bei der Handhabung des Arzneimittels besonders vorsichtig sein, um eine versehentliche Selbstinjektion zu vermeiden, da es nach einer versehentlichen systemischen Exposition zu Gebärmutterkontraktionen und einem Blutdruckabfall des Fötus kommen kann.
Hinweis für Ärzte
Bei Xylazin handelt es sich um einen Alpha2-Adrenozeptoragonisten. Als Symptome einer Resorption können u.a. klinische Wirkungen wie dosisabhängige Sedierung, Atemdepression, Bradykardie, Hypotonie, trockener Mund und Hyperglykämie auftreten. Auch ventrikuläre Arrhytmien wurden berichtet.
Resipiratorische und hämodynamische Symptome sind symptomatisch zu behandeln.
Trächtigkeit:
Obwohl Laborstudien an Ratten keine Hinweise auf teratogene oder fetotoxische Wirkungen ergaben, sollte die Anwendung des Tierarzneimittels in den ersten beiden Trimestern der Trächtigkeit nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen.
Nicht in den späteren Stadien der Trächtigkeit anwenden (insbesondere bei Rindern und Katzen), außer bei der Geburt, da Xylazin Uteruskontraktionen verursacht und vorzeitige Wehen auslösen kann.
Nicht bei Rindern anwenden, die Eizellen transplantiert bekommen, da der erhöhte Uterustonus die Wahrscheinlichkeit der Implantation der Eizelle verringern kann.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:
Die gleichzeitige Anwendung von Xylazin mit anderen zentral dämpfende Substanzen (Barbiturate, Narkotika, Anästhetika, Beruhigungsmittel usw.) kann deren ZNS-depressive Wirkung verstärken. Die Dosierungen dieser Substanzen sind eventuell entsprechend zu verringern. Xylazin sollte daher in Kombination mit Neuroleptika oder Beruhigungsmitteln mit Vorsicht eingesetzt werden. Xylazin sollte nicht in Kombination mit Sympathomimetika wie Epinephrin angewendet werden, da es zu ventrikulären Arrhythmien kommen kann.
Die gleichzeitige intravenöse Anwendung von potenzierten Sulfonamiden mit Alpha-2-Adrenozeptor- Agonisten kann zu Herzrhythmusstörungen mit letalem Ausgang führen. Obwohl keine derartigen Wirkungen mit diesem Tierarzneimittel berichtet wurden, wird empfohlen, keine Trimethoprim/Sulfonamid-haltigen Tierarzneimittel intravenös bei mit Xylazin sedierten Pferden anzuwenden.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Bei versehentlicher Überdosierung kann es zu Herzrhythmusstörungen, Hypotension und einer ausgeprägten ZNS-und Atemdepression kommen. Krämpfe wurden ebenfalls nach Überdosierung berichtet. Xylazin kann durch α2-Adrenozeptor-Antagonisten antagonisiert werden.
Zur Behandlung der atemdepressiven Wirkung von Xylazin wird eine mechanische Atemunterstützung mit oder ohne Atemstimulanzien (z.B. Doxapram) empfohlen.
Inkompatibilitäten:
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.