Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart: Hund
Keine
Pferd
Die sedierende Wirkung hält für annähernd sechs Stunden an, obwohl die genaue Zeit und die Tiefe der Sedierung sehr vom Zustand des einzelnen Tieres abhängen.
Eine Steigerung der Dosis über die empfohlene Dosierung hinaus führt zu länger anhaltenden Wirkungen und Nebenwirkungen, jedoch nicht zu einer tieferen Sedierung.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Dieses Tierarzneimittel sollte bei Lebererkrankungen und bei geschwächten Tieren mit Vorsicht und mit reduzierter Dosis angewendet werden.
Acepromazin hat eine vernachlässigbare analgetische Wirkung. Schmerzhafte Eingriffe sollten bei sedierten Tieren vermieden werden, wenn keine entsprechenden Analgetika verabreicht wurden. Nach Verabreichung dieses Tierarzneimittels sollten Pferde an einem ruhigen Platz untergebracht und sensorische Reize soweit wie möglich vermieden werden.
Hund
Bei Hunden unter 17,5 kg Körpergewicht sollte dieses Tierarzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen- Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt angewendet werden. Aufgrund der Schwierigkeit, niedrige Dosen mit dem Dosierring abzumessen, wird die Anwendung bei kleinen Hunden (unter 17,5 kg) zur leichten Sedierung nicht empfohlen, wenn es sich um empfindliche Hunde oder Rassen handelt.
Bei Hunden mit der ABCB1-1Δ -Mutation (auch als MDR1 bezeichnet) kann Acepromazin eine tiefere und länger anhaltende Sedierung verursachen. Die Dosis sollte daher bei diesen Hunden um 25%-50% reduziert werden.
Bei brachycephalen Hunderassen (speziell beim Boxer) kann es aufgrund eines sinuatrialen Blocks durch erhöhten Vagustonus zu spontanen Schwächeanfällen oder Synkopen kommen. Acepromazin könnte einen solchen Anfall auslösen, daher sollte eine niedrigere Dosis angewendet werden. Wenn dieser Typ der Synkope anamnestisch bekannt ist oder aufgrund einer verstärkten Sinusarrhythmie vermutet wird, kann die Kontrolle der Rhythmusstörung durch Gabe von Atropin unmittelbar vor Acepromazin vorteilhaft sein.
Große Rassen: Große Hunderassen können besonders empfindlich auf Acepromazin reagieren, sodass bei diesen Tieren die kleinstmögliche Dosis verabreicht werden sollte.
Die Anwendung von Acepromazin zur Ruhigstellung aggressiver Hunde sollte mit Vorsicht erfolgen, da die Tiere schreckhafter und empfindlicher gegenüber Geräuschen und anderen Sinnesreizen reagieren können.
Pferd
Bei Hengsten ist der niedrigste Dosisbereich indiziert, um den Prolaps des Penis zu minimieren. Bei Pferden unter 100 kg Körpergewicht sollte dieses Tierarzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen- Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt angewendet werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Acepromazin kann sedierend wirken. Eine versehentliche Einnahme ist zu vermeiden. Die Kappe sofort nach der Anwendung wieder auf die Applikationsspritze aufsetzen. Die Applikationsspritze ist ordnungsgemäß verschlossen, wenn ein „Klick“ zu hören ist. Bewahren Sie die angebrochene Applikationsspritze im gut verschlossenen Originalkarton auf. Arzneimittel immer unzugänglich für Kinder aufbewahren. Bei versehentlicher Einnahme ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen. KEIN FAHRZEUG LENKEN, da eine Sedierung eintreten kann.
Nach der Anwendung Hände und exponierte Hautstellen waschen.
Personen mit empfindlicher Haut oder Personen, die häufig mit dem Tierarzneimittel umgehen, wird empfohlen, undurchlässige Handschuhe zu tragen.
Kontakt mit den Augen vermeiden.
Bei versehentlichem Augenkontakt die Augen vorsichtig 15 Minuten lang mit fließendem Wasser ausspülen und bei anhaltender Reizung ärztliche Hilfe aufsuchen.
Trächtigkeit und Laktation:
Die Unbedenklichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und Laktation ist nicht belegt. Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt. Siehe auch Abschnitt zu Nebenwirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit bei Stuten.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen: Acepromazin verstärkt die Wirkung von zentral dämpfenden Arzneimitteln.
Die gleichzeitige Verabreichung von Organophosphaten oder Procainhydrochlorid (Lokalanästhetikum) sowie eine Verabreichung an Tiere, die kürzlich damit behandelt wurden, sollte vermieden werden, da diese Substanzen die toxische Wirkung von Acepromazin verstärken.
Da Acepromazin den Tonus des sympathischen Nervensystems herabsetzt, sollte keine gleichzeitige Behandlung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln stattfinden.
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Antazida können nach oraler Gabe die gastrointestinale Resorption von Acepromazin vermindern. Opiate und Adrenalin können die blutdrucksenkende Wirkung von Acepromazin verstärken.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel):
Überdosierung führt zu einem früheren Einsetzen der Sedierungssymptome und einer länger anhaltenden Wirkung. Toxische Erscheinungen sind Ataxie, Hypotonie, Hypothermie und Wirkungen auf das (extrapyramidale) zentrale Nervensystem. Noradrenalin (jedoch nicht Adrenalin) kann eingesetzt werden, um den kardiovaskulären Effekten entgegenzuwirken.